Fabrik. Blick auf das Fabrikgelände. Quelle: Adreßbuch 1908.

Die Maschinenfabrik und Eisengießerei Darmstadt

Kapitel 3: Darmstadt entdeckt die Dampfkraft

Die schon zuvor bestehende Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darmstadt wurde mit Unterstützung der ebenfalls in Darmstadt ansässigen Bank für Handel und Industrie 1857 in eine Aktien­gesellschaft umgewandelt. Die Liquidation des Unternehmens wurde mit der General­versammlung am 21. Dezember 1878 eingeleitet.

Kapitel 3 behandelt die Unternehmens­geschichte von etwa 1844 bis 1849. Diese frühe Phase der Industrialisierung ist verbunden mit einem langsamen Einsickern von Dampfmaschinen im Großherzogtum Hessen. Vorreiter war hierbei die Werkstätte von Hektor Rößler und die (auf Umwegen) hieraus entstandene Maschinenfabrik und Eisengießerei. Zeitgenössische Zusammen­stellungen erleichtern die Zuordnung von Produzenten und Nutzern der Dampfkraft. Sofern weitere Erkenntnisse zu den hier aufgeführten Dampfmaschinen auftauchen, werden sie nachgetragen.


Dieses Kapitel zur Geschichte der Maschinenfabrik und Eisengießerei ist die Fortsetzung von Kapitel 2 – Johann Ludwig Buschbaum schneidet eine preisgekrönte Schraube –, welches den Zeitraum von etwa 1837 bis 1844 behandelt hat.

3

Darmstadt entdeckt die Dampfkraft

Die erste Dampfmaschinen­liste von 1849

Das 1837 als Buschbaum und Comp. gegründete Unternehmen, in das Hektor Rößler (sen.) seine nach 1832 stillgelegte Werkstätte auf eigenem Grundstück eingebracht hat, firmert ab Juni 1844 als „Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darmstadt“. Dieser wenig phantasievolle, den Sachverhalt jedoch eindeutig be­schreibende Name durchzieht die Unternehmens­geschichte bis zum Abschluß der Liquidation 1883.

Planausschnitt.

Abbildung 03.01: Ausschnitt aus dem „Plan der Residenz Darmstadt“ von Eduard Wagner, gedruckt bei Leske um 1846, ULB Darmstadt. Die Großherzogliche Münze stand am Mainthor, markiert durch den roten unteren Punkt. An dieser Stelle befindet sich seit 1905 das Amtsgericht. Der Gebäude­komplex am nord­westlichen Ende des Herrngartens, markiert durch den roten oberen Punkt, bezeich­net die – weit vor dem allenfalls noch repräsen­tativen Zwecken dienenden Stadt­tor – errichtete Fabrik. Der geschwungene Weg unterhalb des Fabrik­geländes ist der Vor­läufer der in den 1870er Jahren beim Aufbau des Blumenthal­viertels angelegten Kahlert­straße [1].

Hektor Rößler (sen.) als technisch versierter Kopf verfolgte mit seiner zunächst noch kleinen Fabrik die Absicht, den langsam anlaufenden Industrialisierungs­prozeß geschäftlich zu nutzen und dabei zu forcieren. Während er 1830 für die Münze seine in der eigenen Werkstätte gebaute Dampf­maschine in Betrieb nehmen konnte, erhielt die Fabrik an der Chaussee nach Arheilgen und weiter nach Frankfurt eine solche von Keßler und Martiensen aus Karlsruhe. Da das Keßler'sche Unternehmen nur von 1837 bis 1842 unter dieser Bezeichnung bestanden hat, wird die Dampf­maschine an Buschbaum und Comp. geliefert worden sein. In den nach­folgenden Listen über den Bestand an Dampf­maschi­nen im Groß­herzogtum Hessen wird sie still­schweigend, den neuen Eigentums­ver­hältnissen entsprechend, der Maschinenfabrik und Eisengießerei zugeschla­gen. Es spricht anhand der Erwägungen aus Kapitel 2 einiges dafür, daß sie 1838 oder 1840 geliefert worden ist.

1848 waren im gesamten Gebiet des Groß­herzogtums Hessen gerade einmal einunddreißig Dampf­maschinen aufgestellt, wovon sich eine zum Zeitpunkt der Erhebung bei der Maschinenfabrik und Eisengießerei Darmstadt im Umbau befand. Hierüber informierte das Gewerbeblatt des groß­herzoglich hessischen Gewerbvereins seine Mitglieder 1849 recht detailreich, so daß wir hieraus einen guten Einblick in den damaligen Stand der Maschini­sierung erhalten.

Tabelle 03.1: Auflistung der 1848 im Groß­herzog­tum Hessen vorhan­denen Dampf­maschinen nach Hektor Rößler (jun.) [14].
Nr.NameOrtIndustrieErbauer„PS“Bemerkungen
1Mayer, Michel und DeningerMainzLeder­fabrikChristian Dingler, Zwei­brücken20siehe Anmerkung [2]
2Heinrich Geyer II.MainzSäge­werkEdmundts und Herren­kohl, Aachen4-5siehe Anmerkung [3]
3Georg GangloffMainzDraht­stift­fabrika­tionGebr. Hanauer, Münch­weiler1,5siehe Anmerkung [4]
4Florian WebelMainzGewürz­mühle, Schoko­lade, Draht­stifteaus England1,5durch Tausch in Besitz des Unter­nehmens gekommen
5Michael AleiterMainzMaschinen­baueigene Werk­stätte6 
6Florian Kupfer­bergMainzBuch­druck u. a.Naumann und Esser, Aachen6im Winter auch als Heizung der Gebäude genutzt; siehe Anmerkung [5]
7Taunus-EisenbahnKastelEisenbahn­werk­stätteEdmundts und Herren­kohl, Aachen61840 gebaut
8Adolph KleinBingenMühleJosef Neuleaux [Reuleaux] und Comp., Esch­weiler-Pumpe12vollendet durch Ber­nouilli [Ber­noulli], Rowland­son und Comp., Immen­dingen; siehe Anmerkung [6]
9F. A. Vollmar SohnKempten bei BingenLein­spinnereiDobbs, Reuleaux und Comp., Esch­weiler-Pumpe10-12 
10PrätoriusAlzeyLeder­fabrikGebr. Hornauer [Hanauer], Münch­weiler2 
11Ludwigs­hütteBieden­kopfMaschinen­fabrikeigene Werk­stätte4-5[zwischen 1835 und 1838], siehe Anmerkung [7]
12Georg Philipp GailGießenTabak­fabrikJakoby, Haniel und Huyssen, Sterkerad10kann auf 12 Pferde­stärken gestei­gert werden; siehe Anmerkung [8]
13hessischer Baufiskusbei GießenPumpwerkMaschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadt6[1844 gebaute] trans­portable Dampf­maschine, wird derzeit als statio­näre für Dorheimer Braun­kohlen­werk umgebaut; Beschrei­bung weiter unten und ausführlich in Anlage 9 zur Unter­nehmens­geschichte
14J. W. Buderus SöhneLaubach (Hessen­brücker Hammer)Braun­kohlen­grubeJacobi, Haniel und Huyssen, Gute­hoff­nungs­hütte bei Ruhrort16 
15J. W. Buderus SöhneLaubach (Friedrichs­hütte)Hütten­wesenJacobi, Haniel und Huyssen, Gute­hoff­nungs­hütte10 
16Mayer, Lind und Holz­mannSprend­lingen (bei Langen)MühleN.N., Esch­weiler-Pumpe26-30 
17Johann Christoph HauffOffen­bachMaschinen­weberei [Baum­woll­spinnerei]Dobbs und Pönsgen, Aachen12[soll 1832 gebaut worden sein]; siehe Anmerkung [9]
18Friedrich SimeonsOffen­bachHolz­schneiden, Mahl­mühle, Knopf­fabrika­tionJulius de Bary, Offen­bach3-10Pferde­stärken je nach einge­stellter Expansion
19Jakob Mönch und Comp.Offen­bachPorte­feuille­fabrikChristian Dingler, Zwei­brücken8-10 
20Julius de BaryOffen­bachMaschinen­baueigene Werk­stätte2-6siehe Anmerkung [10]
21G. W. Martini und SohnOffen­bachHutfabrikH. Simon Fries, Frank­furt/M.2siehe Anmerkung [11]
22Chemische FabrikNeu­schloßChemieMeyer, Mühl­hausen (Elsaß)8-10siehe Anmerkung [12]
23Mathilden­badWimpfenBade­anstaltJosef Rouleaux und Comp., Esch­weiler-Pumpe21838 gebaut
24Mer[c]kDarm­stadtAlka­loiden­fabrikJ. Jordan, Darmstadt2,5siehe Anmerkung [13]
25Groß­herzog­liche MünzeDarm­stadtPräge­werkmecha­nische Werkstatt Münz­rath Rößler51830 gebaut; Beschrei­bung weiter unten
26Maschinen­fabrik und Eisen­gießereiDarm­stadtMaschinen­bauKeßler und Martien­sen, Karls­ruhe6Beschrei­bung weiter unten
27Main-Neckar-Eisen­bahnDarm­stadtEisen­bahn­werk­stätteMaschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadt10Beschrei­bung weiter unten
28–31N.N.Mainz und Umge­bung   Eigen­tümer antwor­teten auf Anschrei­ben des Landes­gewerb­vereins nicht
Tabelle 03.1/1: Auflistung der 1848 im Groß­herzog­tum Hessen vorhan­denen Dampf­maschinen nach Hektor Rößler (jun.) [14].
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerPferdekräfteBemerkungen
1Mayer, Michel und DeningerMainzLeder­fabrik
Christian Dingler, Zwei­brücken20siehe Anmerkung [2]
2Heinrich Geyer II.MainzSäge­werk
Edmundts und Herren­kohl, Aachen4-5siehe Anmerkung [3]
3Georg GangloffMainzDraht­stift­fabrika­tion
Gebr. Hanauer, Münch­weiler1,5siehe Anmerkung [4]
4Florian WebelMainzGewürz­mühle, Schoko­lade, Draht­stifte
aus England1,5durch Tausch in Besitz des Unter­nehmens gekommen
5Michael AleiterMainzMaschinen­bau
eigene Werk­stätte6 
Tabelle 03.1/2: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerPferdekräfteBemerkungen
6Florian Kupfer­bergMainzBuch­druck u. a.
Naumann und Esser, Aachen6im Winter auch als Heizung der Gebäude genutzt; siehe Anmerkung [5]
7Taunus-EisenbahnKastelEisenbahn­werk­stätte
Edmundts und Herren­kohl, Aachen61840 gebaut
8Adolph KleinBingenMühle
Josef Neuleaux [Reuleaux] und Comp., Esch­weiler-Pumpe12vollendet durch Ber­nouilli [Ber­noulli], Rowland­son und Comp., Immen­dingen; siehe Anmerkung [6]
9F. A. Vollmar SohnKempten bei BingenLein­spinnerei
Dobbs, Reuleaux und Comp., Esch­weiler-Pumpe10-12 
10Prätorius AlzeyLeder­fabrik
Gebr. Hornauer [Hanauer], Münch­weiler2 
11Ludwigs­hütteBieden­kopfMaschinen­fabrik
eigene Werk­stätte4-5zwischen 1835 und 1838, siehe Anmerkung [7]
12Georg Philipp GailGießenTabak­fabrik
Jakoby, Haniel und Huyssen, Sterkerad10kann auf 12 Pferde­stärken gestei­gert werden; siehe Anmerkung [8]
13hessischer Baufiskusbei GießenPumpwerk
Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadt6[1844 gebaute] trans­portable Dampf­maschine, wird derzeit als statio­näre für Dorheimer Braun­kohlen­werk umgebaut; Beschrei­bung im Text weiter unten und ausführlich in Anlage 9 zur Unter­nehmens­geschichte
Tabelle 03.1/3: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerPferdekräfteBemerkungen
14J. W. Buderus SöhneLaubach (Hessen­brücker Hammer)Braun­kohlen­grube
Jacobi, Haniel und Huyssen, Gute­hoff­nungs­hütte bei Ruhrort16siehe Anmerkung [8]
15J. W. Buderus SöhneLaubach (Friedrichs­hütte)Hütten­wesen
Jacobi, Haniel und Huyssen, Gute­hoff­nungs­hütte10siehe Anmerkung [8]
16Mayer, Lind und Holz­mannSprend­lingen (bei Langen)Mühle
N.N., Esch­weiler-Pumpe26-30 
17Johann Christoph HauffOffen­bachMaschinen­weberei [Baum­woll­spinnerei]
Dobbs und Pönsgen, Aachen12[soll 1832 gebaut worden sein]; siehe Anmerkung [9]
18Friedrich SimeonsOffen­bachHolz­schneiden, Mahl­mühle, Knopf­fabrika­tion
Julius de Bary, Offen­bach3-10Pferde­stärken je nach einge­stellter Expansion
19Jakob Mönch und Comp.Offen­bachPorte­feuille­fabrik
Christian Dingler, Zwei­brücken8-10 
20Julius de BaryOffen­bachMaschinen­bau
eigene Werk­stätte2-6siehe Anmerkung [10]
21G. W. Martini und SohnOffen­bachHutfabrik
H. Simon Fries, Frank­furt/M.2siehe Anmerkung [11]
22Chemische FabrikNeu­schloßChemie
Meyer, Mühl­hausen (Elsaß)8-10siehe Anmerkung [12]
23Mathilden­badWimpfenBade­anstalt
Josef Rouleaux und Comp., Esch­weiler-Pumpe21838 gebaut
Tabelle 03.1/4: Fortsetzung und Schluß der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerPferdekräfteBemerkungen
24Mer[c]kDarm­stadtAlka­loiden­fabrik
J. Jordan, Darmstadt2,5siehe Anmerkung [13]
25Groß­herzog­liche MünzeDarm­stadtPräge­werk
mecha­nische Werkstatt Münz­rath Rößler51830 gebaut; Beschrei­bung im Text weiter unten
26Maschinen­fabrik und Eisen­gießereiDarm­stadtMaschinen­bau
Keßler und Martien­sen, Karls­ruhe6Beschrei­bung im Text weiter unten
27Main-Neckar-Eisen­bahnDarm­stadtEisen­bahn­werk­stätte
Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadt10Beschrei­bung im Text weiter unten
28
bis
31
N.N.Mainz und Umge­bung 
  Eigen­tümer antwor­teten auf Anschrei­ben des Landes­gewerb­vereins nicht

Dampf auf dem Kornsand und bei Weisenau

Zwei der vier in der Dampf­maschinenliste aufgeführten Unter­nehmen aus der Mainzer Region, die auf den vom Landes­gewerb­verein verschickten Fragebogen nicht geant­wortet haben, dürften ihre Dampf­maschinen auf dem Kornsand gegenüber von Oppenheim am Rhein und bei Weisenau, heute Stadtteil von Mainz, aufgestellt haben. Beiden Dampf­maschinen haben in der Presse oder anderen Veröffent­lichungen ihren Nieder­schlag gefunden. Sie stammen zwar nicht aus der Produktion der Darmstädter Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, gehören aber zu den allerersten Dampf­maschinen, die im Groß­herzogtum Hessen aufgestellt worden waren. Da sie seinerzeit eine besondere Aufmerk­sam­keit auf sich zogen, sollen sie hier näher vorgestellt werden.

Die Dampfmühle bei Oppenheim.
Annonce.
Abbildung 03.02: Annonce des Dampf­müh­len­betreibers Schneider und Comp. aus Oppen­heim, ver­öffent­licht in der Groß­her­zog­lich Hessi­schen Zeitung am 16. Okto­ber 1837. Scan vom Mikro­film; auch ULB Darmstadt.

Die bei Oppenheim aufgebaute Dampfmaschine wird in einer Zeitungsannonce des betrei­ben­den Unter­nehmens Schneider und Comp. im Herbst 1837 ge­nannt. Das Unter­nehmen weist darauf hin, daß die Dampf­mühle noch nicht so einge­richtet sei, um die ange­lieferten Früchte so schnell wie gewünscht zu mahlen. Zum Bau und zum beab­sichtigten Betrieb findet sich folgende Meldung:

„Nach den Angaben öffent­licher Blätter wurde vor Kurzem an der Oppenheimer Rheinfahrt das Fundament zu einem Gebäude für eine Dampfmühle nach amerikanischer Art gelegt, deren Maschine eine Dampfkraft von 24 Pferden haben wird, davon sollen 16 Pferde­kraft für die Mahlmühle und 8 Pferdekraft für eine Oelmühle bestimmt werden. Diese Mahlmühle soll in einer Stunde 8 Malter Mehl, also in 24 Stunden 192 Malter mahlen. Welchen Nutzen, abgesehen von allen Han­dels­be­ziehungen, eine solche Mühle für die dortige Umgegend dießseits und jenseits des Rheins für das Publikum bringen werde, kann man er­messen, wenn man bedenkt, daß die dortigen Einwohner in trockenen Sommern ihr Getreide 4 bis 5 Stunden weit zu führen haben, um Mehl zu erhalten.“ [15]

Diese Dampfmühle wurde auf dem Kornsand an der rechten Rheinseite, gegenüber von Oppenheim und Nierstein, errichtet. Kurz vor der geplanten Inbetriebnahme hatte die Mühle noch mit einigen Kinder­krank­heiten zu kämpfen.

„Die neue Dampfmühle bei Oppenheim

Die Herrn Schneider und Comp. haben, wie schon früher in diesen Blättern angedeutet wurde, [als, erg. WK] die ersten im Groß­herzog­thume ein großartiges Werk dieser Art unter­nommen, welches nunmehr ins Leben zu treten im Begriff stehet. Wir machen heute nur in der Kürze darauf aufmerksam und behalten uns vor, nach der nächs­tens erfol­genden feierlichen Eröffnung des Werkes Näheres darüber zu berichten. Vollendet ist es fast ganz und auch bereits in Thätigkeit, welche nur zuweilen durch eintretende kleine Hindernisse, die von jedem neuen der­artigen großen Unternehmen unzer­trennlich sind, noch unter­brochen wird. Diese große Dampf-Mahl- und Oelmühle nach amerika­nischer Art, den Dachstuhl einbegriffen ein Gebäude von 6 Etagen, in deren oberster das Getreide aufgeschüttet wird und alsbald durch die folgen­den Etagen gereinigt und gemahlen unten als schönstes und fein­stes Mehl herausläuft, steht dicht am rechten Rheinufer, an der Oppen­heimer Fahrt.

Kartenausschnitt.
Abbildung 03.03: Ausschnitt aus einer Karte des Großherzogtums Hessens, um 1860. Sie enthält nicht nur den Ort der Oppenheimer Dampfmühle (rot), sondern auch ein bislang unbekanntes Gleis vom Oppenheimer Bahn­hof zum Rhein. Quelle: Landes­geschicht­liches Informations­system Hessen

Sie wird alle Erzeugnisse der Müllerei liefern: jede Gattung Kunstmehl, in 6 Sorten, auch Dauermehl genannt, da es auf trockenem Wege gewonnen, dem Verderben oder soge­nann­tem Sauerwerden nicht unterworfen ist; Graupen, oder gerollte Gerste in drei Sorten; Gries in drei Sorten; Hafer­grütze, geschälte Hirse, Kleyen, Spreu etc.; sodann: Rüb-, Mohn-, Lein-Oel etc., sowie Oelkuchen aller Art. Sie will nicht nur stets Lager von allen diesen Gegenständen halten, sondern auch gegen übliche Vergütung größere Par­thien Früchte, in Mehl, Schroot oder Oel verwandeln; jede Art von guten reinen Früchten aber nach einem etablir­ten Tarif, gegen genannte Waaren eintauschen, und so einem längst gefühlten Bedürf­nisse abhelfen. Ebenso bietet sie zu einem jeden Geschäfte, wozu die Lage dicht an dem Rheinstrome Anlaß geben könnte, gerne die Hand. Auf frankirte Anfragen ertheilen die Besitzer bereitwillig nähere Auskunft; diese kann auch in Frankfurt a. M. bei Gebrüder Schneider eingeholt werden. –

Die bis jetzt gelieferten Proben übertreffen die Erwartungen noch. Wir sahen reines Roggenmehl daselbst von einer Weiße, Feine und Zartheit, welche die des gewöhnlichen bei weitem übertreffen. Eine solche Probe ward auch bei dem landwirthschaftlichen Feste zu Wörrstadt, am 4. d[ie­ses Monats] vorgezeigt und erregte allgemeine Bewunderung. – Es ist kein Zweifel, daß die Errichtung dieser großartigen Fabrik von höchst güns­tigem Einfluß auf den Wohlstand der Gegend zu werden verspricht, wenn ihr das gehoffte Gedeihen und die nöthige Unterstützung zu Theil wird. Die Erzeugnisse der Landwirthschaft finden dadurch gesicherte Ver­wer­thung und schreiten einer Vermehrung und selbst Veredlung entge­gen. Die Landwirthschaft erhält dadurch jene Theile zurück, welche zum Gedeihen und Wohle des Viehstandes, zur leichteren Erhaltung und Ver­mehrung desselben dienen, als Kleye, Spreu, Oelkuchen etc. Leichtere und wohlfeilere Erhaltung des Viehstandes, Vermeh­rung desselben wirkt aber auf Veredlung der Producte, auf leichtere und mehr gesicherte Hervor­bringung derselben etc. Wir wünschen darum dem schönen und rühm­lichen Unternehmen der Hrn. Schneider und Comp. aufrichtig das beste Gedeihen und von allen Seiten Unterstützung, und hoffen recht bald Erfreuliches darüber weiter berichten zu können.“ [16]

Die Dampfmühle bei Weisenau.

Die Dampfwalzmühle bei Weisenau nahe Mainz ließ ein Unternehmer namens Karl Haa[c]k aus Frankfurt errichten. Die – ähnlich der bei Oppenheim – überaus blumige Vorstellung dieser Mühle überspringend lassen sich einem jeweils zeitgenössischen Zeitungsbericht und einem Zeitschriften­aufsatz zufolge folgende Daten entnehmen. Die Dampfwalz­mühle entstand nach dem Vorbild einer Erfindung des Züricher Ingenieurs Sulzberger, finanziert durch eine Aktien­gesellschaft in Frauenfeld im Kanton Thurgau. Mit dem Bau der dritten von dieser Gesellschaft in dieser Art gefertigten Mühle wurde am 8. August 1836 in Weisenau begonnen, der Grundstein wurde am 29. Oktober 1836 gelegt und die Anlage genau ein Jahr später, am 29. Oktober 1837, vollendet, bevor es ans Probemahlen ging. Bauleiter scheint der Steinmetz­meister Jacob Oehm aus Mainz gewesen zu sein. Nach den Angaben Haaks sollen täglich 300 Zentner Mehl und 8 Ohm Öl hergestellt werden können. [17]

Die Dampfmaschine, welche die Dampfmühle mit Energie versorgte, ist eben­falls nicht in der Rößler'schen Dampf­maschinen­liste von 1849 enthalten und dürfte demnach zu den vier Maschinen gehört haben, über die der Gewerb­verein nichts Näheres in Erfahrung bringen konnte. Eine Erklärung könnte die nachfolgend als nachteilhaft bezeichnete Ertragslage gewesen sein; bei einem hierdurch notwendig gewordenen Stillstand könnte die dies­bezüg­liche Anfrage aus Darmstadt zu den Daten der Maschine ins Leere gelau­fen sein. – In Über­nahme eines Berichtes wohl der Hannoverschen Zeitung wird ein Jahr später der Betrieb noch gefeiert.

„Unsere Dampf-Walzmühle hat jetzt in so weit eine günstige Epoche, als sie starke Versendungen nach Seehäfen bewerkstelligt; allein das Getreide, besonders Waizen, hat durch die ungewöhnliche Ausfuhr nach Frankreich und Holland einen Preis erreicht, der dem Besitzer der Dampf­mühle sein Geschäft äußerst erschwert. – Diese Dampfmühle wird durch eine Maschine von 30 Pferdekraft getrieben; sie besteht aus 6 Serien Walzmaschinen und 4 Gängen Steinmühlen. Auf den metalle­nen Walzen werden ungefähr 75pCt. des Getreidegewichtes zu feinem Mehl gemahlen; die übrigen 25pCt. bestehen aus 6pCt. geringem Mehl und 19pCt. Kleie, und werden auf den Steinmahlgängen ausge­mahlen. Durch die äußerst sorgfältige Reinigung des Getreides vor der Mahlung erhält das Mahlmehl eine besondere Feinheit des Geschmacks; die schöne helle Farbe des Mehls aber wird erzielt, indem Alles zuvor auf Walzen zu Gries gemahlen wird und letzteres mit beson­derer Sorgfalt auf besonderen Schwingmaschinen von allen Klein­theilen gereinigt wird, bevor man es auf anderen Walzen zu Mehl vermahlt.

Da das Mehl bei der Mahlung durchaus keine Erhitzung erleidet, die Frucht auch trocken aufgeschüttet wird, und das Mehl frei von allen erdigen Bestandtheilen bleibt, so bietet es alle Garantieen der größten Dauer­haftigkeit, und kann selbst in Tropenländer ohne alle Verderbniß gesendet werden. In 24 Arbeitsstunden können 350 Centner Waizen zu Mehl gemahlen werden; außerdem aber bleiben noch 2 Stein­mahl­gänge zu Roggen übrig. Hier im Lande mahlt die Walzmühle nicht um Molter, wohl aber tauscht sie Brodfrüchte aller Art gegen jede Mehl­sorte und gegen Kleie ein. Die schnelle Beförderung die den Land­leuten dadurch zu Theil wird, und die denselben erwachsende Zeit- und Kostenersparniß können eine wahre Wohlthat genannt werden, so wie wir kein Bedenken tragen, dieses industrielle und gewerbliche Institut zu den bedeutendsten zu zählen, die am Rhein vorzufinden sind.“ [18]

Auch in Darmstadt kannte die Begeisterung keine Grenzen. Auf der sechsten Sitzung der vereinigten Ausschüsse des Gewerbevereins am 14. November 1838 schlägt der Präsident des Gewerbevereins vor, dem Unternehmer Karl Haack das zu verleihen, was die Beurteilungs­kommission der Gewerbe­aus­stellung 1837 allen hessischen Fabrikanten verwehrt hatte: eine Gold­medaille.

„Eines der schönsten und großartigsten Etablissements im Lande ist ohne Zweifel die seit einiger Zeit im Gange befindliche Dampf­walz­mühle des Hrn. Karl Haack in Weisenau bei Mainz […]. Diese Mühle war nicht allein die erste, welche nach dem anerkannt frefflichen neueren Systeme in Teutschland mit großen Opfern von Seiten ihres Besitzers errichtet wurde, sondern es bietet deren Einrichtung in mehr­facher Bezie­hung, namentlich durch den dadurch hervorgerufenen bedeu­ten­den auswärtigen Handel, so große Vortheile für die Vermehrung des National­wohlstandes im Großherzogthum dar, daß dieses Unter­nehmen als ein wahres verdienstliches Unternehmen betrachtet und namentlich von Seiten des Vereins als solches anerkannt werden muß. Der Präsi­dent gründet hierauf seinen Antrag, dem Hrn. Karl Haack, für die Errich­tung der ersten großartigen Dampf­walz­mühle in Teutsch­land, und für die Verdienste, welche er sich hierdurch für die Industrie des Groß­herzog­thums erworben hat, die goldene Medaille zu vertheilen. Diesem Antrag stimmten die vereinigten Aus­schüsse bei und es wurde beschlos­sen, denselben der nächsten General­ver­samm­lung zur Geneh­migung zu empfehlen.“ [19]

Die Geschäfte scheinen aber wohl doch nicht wie erhofft vonstatten gegangen zu sein.

„Mit den guten Erfolgen, die der hier so eben erwähnte Industrie-Betrieb gewährt, bilden einen grellen Abstich die Fehlschläge, welche die Unternehmer von Dampf­mühlen auf der zum Groß­herzogthum gehörenden Rheinstrecke seither erfahren. Die Dampfmühle bei Oppenheim feiert beinahe gänzlich; und auch die in der Wießenau bei Mainz, vornehmlich von Frankfurter Spekulanten angelegte Dampf­mühle, arbeitete seither nur unter sehr wesentlichen Nachtheilen. Die überseeische Mehlausfuhr scheint eine Utopie gewesen zu seyn; es ist mindestens davon jetzt wenig oder gar keine Rede mehr. Rechnete aber der Unternehmer der Mainzer Dampfmühle früher auf den Mehl­absatz an die Garnison der Bundesfestung, so hat er sich bitter ge­täuscht gesehen. Die Mehllieferungen nehmlich für den Verbrauch der Besatzungs­truppen werden auf dem Wege öffentlicher Versteigerung dem Mindest Fordernden übertragen; und da nun die Mainzer Rhein­müller durchgehend vermögliche Leute sind, die auch zugleich Frucht­handel treiben, so kommt es ihnen nicht darauf an, jene Lieferun­gen, selbst mit augenblicklichem Schaden, zu übernehmen, wofern es ihnen nur dadurch gelingt, den gefährlichen Konkurrenten auf diese Weise zu verdrängen.“ [20]

Die Dampfmaschine auf dem Kornsand wird in der weiter unten vorgestellten Dampf­maschinenliste von 1854 als Oppenheim Nr. 2 geführt, während die vom „Frankfurter Spekulanten“ Haak in Weisenau errichtete Dampfmühle in dersel­ben Liste unter Mainz Nr. 16 zu finden ist. [21]

Ungereimtheiten

Der Dampfwagen von Jordan und Wernher

In England versuchten in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts mehrere Konstrukteure, Dampfmaschinen auf Räder zu setzen, ohne dabei auf Schienen­stränge angewiesen zu sein. In Darmstadt taten sich 1834 die Mecha­niker Johannes Jordan und August Wernher zusammen, um ein eigenes derar­tiges Fahrzeug zu bauen. Ihr Plan scheint es gewesen zu sein, eine Art Post­kutschen­verbindung auf Dampfrädern entlang des Rheins von Frankfurt bis nach Basel einzurichten.

„Die Mechaniker Werner und Jordan zu Darmstadt sollen ihre projectirten Dampfwagen nunmehr zwischen Frankfurt und Basel auszudehnen beabsichtigen. Wenn das Unternehmen vor der Hand ausführbar seyn sollte, so steht bald zu erwarten, daß die Thurn und Taxische General-Postverwaltung sich nicht den Vorrang ablaufen lassen werde.“ [22]

Im Oktober 1834 nutzte ein anonymer Verfasser, anläßlich einer Vorführung eines Dampfwagens in München, für die Bayerische National-Zeitung einen schon anderweitig veröffentlichten zweiteiligen Artikel „Ueber Dampfwagen“ und erweiterte ihn. Der dortige Autor zeigte sich begeistert über die Möglich­keiten, mit dampfgetriebenen Fahrzeugen auf gewöhnlichen Straßen zu fahren. Wenn er geahnt hätte, daß seine Träume erst ein halbes Jahrhundert später Wirklichkeit werden würden … – Im Grunde handelt es sich bei diesen Lokomo­bilen um fahrbare Dampfmaschinen, wie es auch Lokomotiven welche sind. Der unbekannte Autor verweist auf erfolgreiche englische Beispiele und fährt dann dort:

„In Frankreich läßt gegenwärtig die Kompagnie Lafitte in den Werk­stätten der [Herren] Dietz und Herrmann in Paris mehrere Chaussee-Dampfwagen bauen, die den Dienst der Postwagen versehen sollen. Die Maschinenbauer, Hr. Egols in Berlin und Hr. Oberbergrath Henschel in Kassel, unternehmen den Bau von Chaussee-Dampfwagen, und in Darm­stadt wird gegenwärtig einer von den [Herren] Jordan und Warnher verfertigt. Man beabsichtigt bereits, einen regelmäßigen Chaussee-Dampf­wagen­dienst zwischen Kassel und Frankfurt, und zwischen Frankfurt und Basel zu eröffnen. Es ist leicht vorherzusehen, daß eins­tens jeder Fuhrmann seinen Dampfwagen haben wird; […].“ [23]

Die Mitteilung über das Darmstädter Vorhaben fand als Übernahme einer Meldung aus Karlsruhe sogar Eingang in die Schweizer Presse; was folgerichtig erscheint, wenn der beabsichtigte Zielort eben Basel gewesen ist.

„In Darmstadt wird gegenwärtig ein Chaussee-Dampfwagen von den [Herren] Jordan und Warnher gebaut. Man beabsichtigt, einen regel­mäßigen Chaussee-Dampf­wagendienst zwischen Kassel und Frankfurt, und zwischen Frankfurt und Basel zu eröffnen.“ [24]

Wir sehen: es werden sogar falsch geschriebene Namen mit abgekupfert. Aus dem Projekt wird nichts geworden sein. Hoch fliegende Pläne, die krachend zu Boden fallen. August Wernher wird nachfolgend Miteigentümer der Ludwigs­hütte bei Biedenkopf werden, bevor er Direktor der Darmstädter Maschinen­fabrik wird und dort Johann Ludwig Buschbaum als technischen Leiter ersetzt. Johannes Jordan, der sich 1836 beim Darmstädter Eisenbahn­bau­projekt von Mainz und Frankfurt über Darmstadt nach Mannheim engagiert, wird zum Darmstädter Stadtbaumeister ernannt werden. – Sofern je ein fahr­bares Exemplar aus der Jordan'schen Werkstatt das Licht der Welt erblickt haben sollte, so wird es schon deswegen nicht Eingang in die Dampfmaschinen­liste gefunden haben, weil fahrbare Gefährte, wie sie auch Lokomotiven sind, nicht mit aufgenommen wurden.

Die Dampfmaschine von Pabst und Merck

Ende der 1830er Jahre betrieb Heinrich Emanuel Merck zusammen mit Georg Friedrich Pabst am Mühlweg eine Kerzenfabrik. Nicht einmal Berthold Matthäus, der ansonsten sehr akribisch die Energie­versorgung des frühen Merck'schen Unternehmens erforscht hat, erwähnt diese Dampfmaschine: Wohin mag sie nach 1841 gelangt sein, als Merck sich aus dem Geschäft zurückgezogen hatte und Pabst bald darauf die Produktion eingestellt hat? [25]

„Herr Friedr[ich] Koch in Oppenheim liefert Chinin und Cinchonin, von ausgezeichneter Güte. Merk und Pabst in Darmstadt Stearin- und Astrallichter. (Sie haben eine Dampfmaschine von 8 Pferdestärken.) Herr J. Wagner in Mainz Wachsperlen.“ [26]

Die dampfgetriebene Ölmühle von Gandenberger

Eine weitere Dampfmaschine wird im Mai 1842 von bzw. über Peter Ganden­berger zum Verkauf angeboten, wobei (mir) unklar ist, wo selbige gestanden haben soll. War sie aus Jordan'scher Produktion?

„Dampf-Oelmühle-Verkauf.

Eine ganz neue complette Dampf-Oelmühle, bestehend in einer Dampf­maschine von 4 Pferdekraft mit Dampfkessel und eisernem Kamin, einer hydraulischen Doppelpresse von 3000 Centner Druckkraft, ein com­plettes Mahlwerk mit eisernen Rädern und Wellen, eine Walzen-Schrot­müle und ein Saamen­wärme­apparat für Dampf, alles nach den neuesten Constructionen ausgeführt, ist billig zu verkaufen und kann täglich eingesehen werden.“ [27]

Peter Gandenberger sollte 1851 seine eigene kleine Maschinenfabrik gründen – wohl erst einmal nicht mehr als eine bessere Werkstatt –, nachdem er zuvor neun Jahre lang Leiter der Maschinenfabrik des Stadt­baumeisters Johannes Jordan gewesen war  [28]. In der Verkaufsannonce gibt er als Auskunftsadresse Lit. G Nr. 241 an, was nicht zur Erhellung des Sachverhalts beiträgt. Diese Anschrift verweist nämlich auf den Weißbinder­meister Weber in der Holzhof­straße, der heutigen Lauteschläger­straße.

„Mittel gegen Incrustationen in Dampfkesseln

In Folge einer von Seiten der Offenbacher Lokalsektion an den Gr[oßher­zoglichen] Gewerbverein gerichteten Anfrage über zweckmäßige Mittel zur Verhütung des Pfannensteins in Dampfkesseln wurde von H[er]rn Münzwardein Fr. Rößler in Frankfurt a. M. folgende Erfahrung mitgetheilt:

‚In der hiesigen Münze verwendet man schon seit längerer Zeit bei 2 Dampfkesseln, welche mit sehr kalkhaltigem Wasser ge­speist werden, einen Zusatz von Soda und Zuckersyrup mit dem besten Erfolg. Es geschieht solches fast regelmäßig von 3 Wochen zu 3 Wochen, in Quantitäten von etwa 4 Pfd. Soda und 3 Maß Syrup; alle 2 Monate ungefähr werden die Kessel ausge­leert und der darin befindliche schlammartige Kalk herausge­nommen.

Von der guten Wirkung dieses Mittels hatte ich dieser Tage erst wieder Gelegenheit, mich zu überzeugen, indem bei einem in der Münze herausge­nommenen Kessel, der sonst immer mit faust­dicken Krusten bedeckt war, derselbe an den Kesselflächen nur mit einer papierdicken Lage Kalk befunden ward.

Bekanntlich wendet man bei den Locomotiven der Taunusbahn seit längerer Zeit zu dem genannten Zweck Lohbrühe an und man ist mit deren Erfolg zufrieden. Die Lohbrühe hat namentlich die gute Eigenschaft, alle Incrustationen vollständig wegzulösen, wenn man den Kessel einige Tage mit diesem Zusatz im Gange erhält.

Im polytechn[ischen] Notizblatt für Gewerbetreibende etc., von Dr. R. Böttger, befinden sich in Nr. 2 des Jahrgangs 1846 ver­schiedene in England patentirte Compositionen zur Verhütung der Incrustationen bei Dampfkesseln, welche im Wesentlichen mit den obengenannten Mitteln Aehnlichkeit haben.‘

In der Gr[oßherzoglichen] Münze in Darmstadt wird Zuckersyrup mit Soda ebenfalls seit längerer Zeit mit Vortheil verwendet.

Ueber denselben Gegenstand theilte H[er]r Medicinalrath Merk dahier seine Erfahrungen in folgender Weise mit:

‚Meine Erfahrungen über die Wirkung des Zuckersyrups zur Ver­hütung und Auflösung des Pfannensteins in Dampfkesseln sind zwar von kurzer Dauer, waren jedoch bisher günstiger Natur. Bei dem ersten Versuch wurden, in Folge eines Mißverständ­nisses, auf einmal circa 8 Maß Runkelrübensyrup in den Kessel gebracht; im Verlauf eines Vierteljahres fand sich nicht nur kein Pfannen­stein vor, sondern der von der letzten Reinigung noch vorhan­dene hatte sich vollständig gelöst. Seitdem lasse ich jede Woche ½ Maß Syrup zusetzen, kann jedoch von dem Erfolg noch nicht urtheilen, da mein Kessel noch nicht gereinigt wurde.

Ich benutze übrigens ein sehr reines Flußwasser, so wie das con­densirte Wasser zur Speisung des Kessels, so daß ich auch vor Anwendung des Syrups nur mäßige Incrustationen hatte. Soda in Verbindung mit Syrup habe ich bisher nicht angewandt.

Ein viel Kalksalz enthaltendes Wasser möchte übrigens durch Zusatz einer diesen Salzen entsprechenden Menge Natrons oder Soda zu verbessern sein, wenn der niedergeschlagene Kalk sich vorher in einem eigenen Reservoir absetzen kann.‘“

Quelle: Monatsblatt des Gewerbvereins für das Großher­zogthum Hessen, Nr. 7, Juli 1846, Seiten 151–153.

Tabelle 03.2: Zusam­men­stel­lung der in der Pro­vinz Lüt­tich gebau­ten Dampf­maschi­nen. Quelle: [29].
JahrAnzahl„PS“
182937630
183041751
183111324
183224374
183338656
183446906
1835641761

Was im Großherzogtum Hessen als Zeichen des rau­chenden Fortschritts galt, war andernorts ein alter Hut. Hektor Rößler (jun.), der Sohn des Münz­rats und Sekretär des Groß­herzoglich Hessi­schen Ge­werb­vereins, listete in seinen Betrach­tun­gen über die Industrie­ausstellung in Brüssel 1841 die Anzahl von Dampf­maschinen auf, die alleine zwischen 1829 und 1835 in der Provinz Lüttich fabri­ziert wurden. Besaß das gesamte Groß­herzogtum 1848 einund­dreißig Dampf­maschinen, so waren allein im Lütti­cher Raum 1829, also fast zwanzig Jahre zuvor, schon 37 gebaut worden.

Berthold Matthäus datiert die Inbetriebnahme der an das Unternehmen von Heinrich Emanuel Merck ge­lie­ferten Dampf­maschine auf Herbst 1843. Er hält es für möglich, daß diese zweite in Darmstadt errich­tete Dampf­maschine von der Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei vor Ort gebaut wurde [30]; doch war sie wohl eher das dritte Darmstädter Exemplar. Tatsäch­lich jedoch, so erfahren wir aus der Liste im 1849er Gewerbeblatt, war sie ein Produkt der eben­falls in Darm­stadt ansässigen Maschinen­bau­anstalt Jordan und Sohn. Johannes Jordan war zugleich Stadtbau­meister in Darmstadt. Das Gewerbeblatt bemerkt zu dieser Dampfmaschine:

„Dieselbe ist zum Rindenschneiden in der Alkaloidenfabrik des Besit­zers bestimmt, wird aber gegenwärtig nicht gebraucht. Erbaut in der vormaligen Maschinen­fabrik von J. Jordan in Darmstadt. Sie besitzt eine Kraft von 2½ Pferden. Hochdruck­maschine ohne Balancier, ohne Expan­sion und Condensation der Dämpfe. Der Dampfkessel ist cylin­drisch mit 2 Siederöhren. Von Ruhrer Fettschrot konsumirte die Maschine bei zwölf­stündiger Arbeitszeit 4 Ctr. Der Schorn­stein ist von Back­steinen aufge­mauert und 60 Fuß hoch.“ [31].

Die Dampfmaschinen der Maschinenfabrik bis 1849

Zu den hier interessierenden Dampfmaschinen der Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darmstadt bieten sowohl das Gewerbeblatt wie auch die Schriftenreihe „Verhandlungen des Gewerbvereins“ weitere Informationen.

Die Dampfmaschinen der Maschinenfabrik und Eisengießerei, Teil 1

„13. Eine transportable Dampfmaschine.  Diese, für Rechnung des Bau­fiskus angeschaffte Maschine diente zum Betrieb der Pumpwerke bei dem Bau der neuen steinernen Brücke über die Lahn bei Gießen. Sie wurde von der Maschinen­fabrik und Eisengießerei in Darmstadt, ein­schließ­lich des Wagens, welcher der Maschine als Fundament und gleich­zeitig zum Transport dient, ferner mit Einschluß eines Blech­schorn­steins von 18′ Höhe bei 12″ Weite für die Summe von 4600 fl. geliefert.

Die Maschine arbeitet mit 5 Atmosphären ganzem Drucke, mit Expansion und ohne Condensation der Dämpfe. Ihre Kraft ist, wenn die Dämpfe bei ¼ der Länge des Kolbenlaufs abgesperrt werden, reichlich die von 6 Pferden und der Nutzeffekt der verwandten Dampfkraft zwischen 40 und 50 Prozent. Die Richtigkeit beider Resultate ist durch eine Probe mit dem Prony'schen Zaum bestätigt worden.

Der Kessel ist ein starker Cylinder, in welchem ein 30″ weites durch seine ganze Länge gehendes Rohr den Feuerplatz und die Züge bildet. Trotz dieses durch finanzielle Verhältnisse gebotenen nicht vortheilhaften Arrangements des Kessels consumirt die Maschine unter den angege­benen Verhältnissen nur 100 Pfund Braunkohlen von den Gruben Buderus bei Laubach per Stunde, und bei verringerter Expansion bis zu ½ des Kol­ben­laufs und verhältniß­mäßig gesteigerter Kraft circa 130 Pfund. Da nach Henschels Versuchen 141 Pfund Braunkohlen bester Qualität 254 Pfund Wasser, oder 1 Pfund Braunkohlen 1,8 Pfund Wasser verdam­pfen, so ist, angenommen daß 1 Pfund Steinkohlen mindestens 6 Pfund Wasser verdampfen, der erstbemerkte Kohlenverbrauch höchstens 30 Pfund Steinkohlen gleich zu setzen, was sehr für die vortheil­hafte Verwendung der Dämpfe spricht. –

Der Dampfcylinder der Maschine liegt horizontal und unmittelbar auf dem Kessel; letzterer bildet demnach das Gestelle der Maschine. Die Steuerung ist die von Edwards in möglichst einfacher Form. Das Speisewasser wird durch die gebrauchten Dämpfe vorgewärmt. –

Die Maschine wurde 2 Jahre hindurch bei dem Lahnbrückenbau zu Gießen und 1 Jahr bei dem Bau einer Schleuse bei Neuenheim zum Trockenlegen der Baugruben verwendet, wird aber gegenwärtig in der oben bemerkten Maschinenfabrik zu einer stationären Maschine umgeschaffen, um dem­nächst als Wasserhaltungs- und Kohlenförder­maschine bei dem Dor­hei­mer Braunkohlen­werk zu dienen.“

Quelle: Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1849, Seiten 50–51.

Eine noch ausführlichere, technisch orientierte Beschreibung dieser vielleicht schon 1843 gebauten, auf jeden Fall Anfang 1844 fertig­gestellten transporta­blen Dampf­maschine findet sich in den „Verhandlungen des Gewerbvereins für das Großherzogthum Hessen“ [32]. Hier wird als ausführender Ingenieur der Darmstädter Mechanikus August Wernher genannt.

Friedrich August Wernher wurde am 23. März 1811 als Sohn des Tribunals­präsidenten und Geheimen Staatsrats Johann Wilhelm Wernher und Julie geb. Bruch in Mainz geboren. In jungen Jahren konnte er 1835 zusammen mit zwei Partnern die Ludwigshütte bei Biedenkopf kaufen, sie mit erheblichem finan­ziellen Aufwand technisch ausbauen, muß aber unter Verlust von 40.000 Gulden Eigenkapital dort sieben Jahre später ausscheiden [33]. Am 1. Mai 1842 wird er Direk­tor des Eisenwerks Gebrüder Benckiser in Pforzheim, am 1. April 1843 Direktor in der Maschinen­werkstätte von Hektor Rößler, zu diesem Zeitpunkt noch firmierend als Buschbaum und Comp. und erst ab Juni 1844 als Maschi­nen­fabrik und Eisen­gießerei in Darmstadt [34]. Im November 1848 geht er im Auftrag des Reichs­handelsministeriums für einige Monate nach England, um dort angesichts eines Krieges mit Dänemark um Schleswig und Holstein Schiffe für die deutsche Marine zu kaufen [35]. Das würde darauf schließen lassen, daß er allenfalls fünf Jahre in Darmstadt geblieben ist. Zum 15. August 1850 wechselt er zur Taunus-Eisenbahn, ist dort zunächst Inspektor, ab 1853 Baudirektor. 1872 wird er Bau­direktor der Hessischen Ludwigsbahn, welche die Taunus-Eisenbahn im selben Jahr kurzzeitig erworben und dann an die Preußi­sche Staats­bahn weiter­gegeben hatte [36]. Er stirbt am 13. Mai 1887 in Frankfurt am Main. Ihm folgt in Darmstadt als Ingenieur und technischer Direktor Franz Horstmann (1816–1887). [37]

Von 1832 bis 1836 war Hektor Rößler (jun.) als Rechner der Ludwigs­hütte ange­stellt, bevor er wieder nach Darmstadt zurückkehrte und dort zum Sekretär des Gewerb­vereins ernannt wurde. Angesichts dieser Kontakte ist es wenig verwun­derlich, daß Wernher nach seinem wohl unfrei­willigen Ausscheiden aus der Lud­wigs­hütte ein neues Tätig­keitsfeld in der Darm­städter Fabrik finden konnte. [38]

Dampfmaschine der Münze.

Abbildung 03.04: Dampfmaschine der Großherzoglichen Münze in Darmstadt. Quelle: Ver­handlungen des Gewerbvereins für das Großgerzogthum Hessen, II. und III. Quar­tals­heft 1838, Tafel VI.

Die Dampfmaschinen der Maschinenfabrik und Eisengießerei, Teil 2

„25. Dampfmaschine in der Gr[oßherzoglichen] Münze zu Darm­stadt[39]  Sie dient zum Betrieb des Streckwerks und eines Uhlhorn'­schen Prägewerks. Erbaut (1830) in der vormaligen mechanischen Werkstätte des Münzraths Rößler, (jetzt ‚Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei in Darmstadt.‘) Die Maschine ist auf eine Kraft von 5 Pferden construirt. Mitteldruck von ca. 3 Atmosphären oder 40 Pfd. auf den Quadrat­zoll. Konstruirt nach Saulnier's System, mit Balancier, Conden­sation und Expansion der Dämpfe [40]. Cylindrischer Kessel mit 2 Sied­röhren. Brennmaterial: Ruhrer Steinkohlen, von welchen 6–7 Ctr. bei einer Arbeitszeit von 12 Stunden verbraucht werden. Mit Backsteinen gemau­erter Schornstein von 90 Fuß Höhe, 30 Zoll unterer und 20 Zoll oberer lichter Weite.

26. Dampfmaschine der Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darm­stadt.  Dieselbe setzt die verschiedenen Arbeitsmaschinen sowie den die Gießerei bedienenden Ventilator in Bewegung. Erbauer: Emil Keßler (damals noch Keßler und Martiensen) in Karlsruhe. Die Kraft der Maschi­ne beträgt 6 Pferde. Sie kostete, einschließlich einiger Trans­mis­sions­theile und des Ventilators für die Gießerei, 5600 fl.; nach Abzug der genannten, zu den üblichen Preisen angeschlagenen Theile auf 4400 bis 4600 fl. Das System ist das der bekannten Saulnier'schen Hoch­druck­maschinen, ohne Balancier, mit Expansion und ohne Conden­sation des Dampfs. Die Expansion ist zwischen 1/3 und 2/3 der Länge des Kolben­laufs verstellbar. Das Speisewasser wird durch die abzie­henden Dämpfe vorgewärmt. Das Kesselsystem ist das gewöhnliche mit 2 Siedröhren. Für gewöhnlich arbeitet die Maschine mit 4 Atmosphären und Absper­rung des Dampfs bei 1/3 der Länge des Kolbenlaufs, unter welchen Verhält­nissen bei der (hohen) Annahme von 40 Proz. Nutz­effekt ihre Kraft der von 3,6 Pferden gleich kommen würde. Wenn nöthig, kann der Dampf­druck bis zu 6 Atmosphären gesteigert werden, unter welchem Druck die Maschine ihre nominelle Kraft (6 Pferde) erreicht. – Im Durch­schnitt von 6 Arbeitstagen mit zusammen 68 Arbeits­stunden, wobei der Stein­kohlen­verbrauch (Ruhrkohlen) 2200 bis 2700 Pfd. beträgt, berech­net sich derselbe für eine zwölfstündige Arbeitszeit auf 3¾ bis 4¾ Ctr., durch­schnitt­lich also auf 4¼ Ctr. Der Schornstein ist von Eisenblech und 80 Fuß hoch. [41]

27. Dampfmaschine in den Werkstätten des Centralbahnhofs der Main-Neckar-Eisenbahn zu Darmstadt.  Durch die Maschine werden in Gang gesetzt: 1 Ventilator von 4 Fuß Durchmesser und 8 Zoll Breite, eine Stoßmaschine, eine Drehbank für das Abdrehen der Locomotivräder, eine Schrauben­schneid­maschine, eine große Hobelbank mit einer Brettlänge von 13 Fuß und 4 Fuß Breite, die Wagen­räder­drehbank, die große Bohr­maschine, die kleine Bohrmaschine, drei Handdrehbänke, die kleine Paral­lel­drehbank mit einer Brettlänge von 16 Fuß, die große Parallel­dreh­bank mit einer Brettlänge von 20 Fuß und ein Schleifstein. – Die Maschine wurde gebaut in der Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei zu Darm­stadt. Die Cylinder­dimensionen der Maschine sind von solcher Größe, daß wenn der Dampf bei vollendetem ¼ Theile des Kolbenhubes abge­sperrt wird, die Maschine bei 32 Kurbel­umdrehungen per Minute reichlich die Kraft von 10 Pferden entwickelt. – Anschaffungs­preis 8350 fl., einschl. zweier Kessel, aber ohne die Trans­mission. – Die Maschine ist eine Hoch­druck­maschine ohne Conden­sation des Dampfes. Die Dämpfe werden in dem Kessel bis zu 5 Atmosphären ganzem Druck gesperrt, wornach die Sicher­heits­ventile mit 4,132 Kil. per Quadrat­centi­meter belastet werden, welcher Druck einer Queck­silber­säule von 3,04 Meter Höhe entspricht. Der Kolben hat einen Durchmesser von 0,36 Meter und 1 Meter Hub. – Die Expansions­vorrich­tung der Maschine ist die von Edwards mit 2 Schie­bern; sie ist während des Ganges der Maschine entweder mittelst des Regulators oder mit der Hand verstellbar, so daß entweder die Expan­sion ganz wegge­lassen oder der Dampf in allen Zwischen­längen von ½ bis 3/16 des Kolben­hubes abgesperrt werden kann. Geschieht die Stel­lung der Expansion mit der Hand, so regelt der Regulator mittelst einer gewöhnlichen Drossel­klappe den Eintritt des Dampfes und somit den Gang der Maschine. – Die Maschine hat zwei Kessel und jeder Kessel zwei Siedröhren, welche zum Auswechseln eingerichtet sind. Die Metall­stärke ist nach der preußischen Verordnung vom 6. Mai 1838 berechnet und hat jeder Kessel eine feuerberührte Oberfläche von 15,6 Quadrat­meter, so daß der einzelne Kessel für eine Maschine von 12 Pferden Dampf zu liefern im Stande sein würde. – Jeder Kessel hat einen Mann­loch­aufsatz, an welchem bis auf den Alarm­schwimmer und das Speiserohr sämmtliche Kessel­apparate befestigt sind, und außer dieser Oeffnung 2 Reinigungs­öffnungen an den Siedrohr­köpfen. Weiter hat jeder Kessel zwei Sicher­heits­ventile, einen Alarm­schwimmer, einen Wasser­stands­zeiger­appa­rat in der Vorder­seite des Ofens, bestehend aus einem Glasrohr mit der ge­wöhn­lichen Fassung und zwei Probirhähnchen, sodann zwei Abzapf­hahnen an den Siedröhren. Beide Kessel haben zusammen einen Mano­meter mit offener Glasröhre. Der Ofen­beschlag besteht aus dem Kessel- und Sied­rohrträger, aus einer starken Feuerplatte mit der Schür- und Aschen­fall­thüre und ihren Befestigungs­ankern, aus dem Kamin­register mit Gegengewicht, dem Rost mit gegossenen Tragplatten und sind sämmtliche genannte Apparate an jedem Kessel angebracht. – Als Brenn­material dient Ruhrer Fettschrot, von welchem die Maschine bei zwölf­stündiger Arbeit 10 Ctr. verbraucht. –

Die Speisung des Kessels geschicht in der Art, daß das Wasser in koch­end heißem Zustand in den Kessel gepumpt wird. Die Pumpe arbeitet beständig fort; sobald nun der Wasserbestand die richtige Höhe erreicht hat, wird durch einen sogenannten Dreiweghahn die Communi­cation mit dem Kessel abgeschnitten und das Wasser alsdann in einer kupfernen Röhre durch das Rohr, welches den gebrauchten Dampf ins Freie führt, hin und her gepumpt und in das Reservoir zurückgeleitet, wodurch es eine bedeutend hohe Temperatur annimmt. Zugleich wird das Condensa­tions­wasser, welches sich in dem beträchtlich hohen Ausströmungs­rohr erzeugt, durch eine Abflußröhre in das Reservoir geleitet und trägt wesent­lich dazu bei, das in demselben befindliche Wasser zur Speisung des Kessels vorzuwärmen.

Der Schornstein hat eine Höhe von 110 Fuß und 13 Fuß im Gevierte, der Schaft ist rund, der untere Durchmesser 9 Fuß und der obere 6 Fuß, die innere Oeffnung ist bis zur Höhe des Postaments 4 Fuß im Gevierte und geht von da in eine 2 Fuß im Quadrat große Oeffnung durch die ganze Höhe des Schaftes über. Der ganze Schornstein ist von Backsteinen aufgeführt, mit Ausnahme der Gesimse, Tragsteine am Kapitäl und der Schlußplatte desselben, welche aus Sandsteinen bestehen. –“ [42]

Quelle: Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1849, Seiten 62–64.

Es kann davon ausgegangen werden, daß das führende Maschinenbau­unter­nehmen vor Ort mehr als nur die Dampfmaschine für die Zentral­werk­stätte der Main-Neckar-Bahn geliefert hat. Die Schraubenschneide­maschine beispiels­weise ist ein geradezu typisches Produkt der aus dem Buschbaum'­schen Unternehmen hervorgegangenen Maschinenfabrik und Eisengießerei. Leider finden sich bislang hierzu außer einer Zeitungsnotiz keine geeigneten Unter­lagen; nur die Lieferung von Stoßplatten für den Oberbau der Main-Neckar-Bahn ist überliefert. Während der Zentner – selbst Dampfmaschinen wurden zuweilen nach ihrem Gewicht berechnet – Stoßplatten, geliefert von Buderus und Söhnen, 5 Gulden und 40 Kreuzer gekostet hat, verlangte die Darmstädter Maschinenfabrik hierfür 6 Gulden. [43]

Der Darmstädter Bahnhof 1846.

Abbildung 03.05: Der Stationshof der Main-Neckar-Eisenbahn in Darmstadt. Im Hinter­grund der Schornstein der Werkstätten, der die Dampf­maschine der Maschinen­fabrik entqualmt. Quelle: Illustrirte Zeitung Nº. 164 vom 22. August 1846, online.

Die zweite Dampfmaschinenliste von 1854

Fünf Jahre nach seiner ersten Erhebung der im Großherzogtum vorhandenen Dampfmaschinen führte der Landes­gewerbverein 1854 eine erneute Befragung durch. Die den Eigentümern zur Beantwortung vorgelegten Fragen betrafen Ort und Besitzer der Dampfmaschine, ihr Einsatzgebiet, Baujahr und Hersteller, Anschaffungs­preis, die Pferdestärke, die Anzahl der damit verbundenen Kessel, den durchschnittlich beim Einsatz vorkommenden Druck in Atmosphären, den Brennstoff­verbrauch (in der Regel Steinkohlen) innerhalb von 12 Stunden und Art und Höhe des Schornsteins. Insgesamt wurden 72 (mit Nachträgen: 74) Dampfmaschinen erfaßt, die alphabetisch nach ihrem Einsatzort aufgelistet wurden. Mit Inkonsistenzen im Verhältnis zur Erhebung von 1848/49 ist zu rechnen. Die Numerierung folgt dem Originaltext. [44]

Tabelle 03.3: Auflistung der 1854 vorhandenen Dampfmaschinen nach Hektor Rößler (jun.) : Dampfmaschinen im Großherzogthum Hessen, in: Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1854.
Nr.NameOrtIndustrieErbauerBaujahr„PS“Bemerkungen
 Wilhelm PraetoriusAlzeyLederfabrikantGebr. Hornauer, Münchweiler18461,5-2 
 Krafft & Comp. LudwigshütteBiedenkopfHüttenweseneigene Werkstättevor 18494-5 
 Adolf KleinBingenMühleDobbs, Reuleaux & Comp., Eschweiler-Pumpevor 184912 
1Großherzogliche MünzeDarmstadtMünzprägungWerkstätte Hektor Rößlervor 1849 [1830]5 
2Centralbahnhof der Main-Neckar-EisenbahnDarmstadtEisenbahn­werkstätteMaschinenfabrik und Eisengießerei, Darmstadtvor 18495 
3Maschinenfabrik und EisengießereiDarmstadtMaschinenfabrik, auch KupolöfenEmil Keßler, Karlsruhevor 18496 
4Emanuel MerckDarmstadtAlkaloiden­fabrikantMaschinenfabrik und Eisengießerei, Darmstadt18508[es handelt sich nicht um die 1849 als Nr. 24 aufgeführte Maschine]
5Felix HochstätterDarmstadtTapetenfabrikantMaschinenfabrik und Eisengießerei, Darmstadt18534 
6Benedikt BlumenthalDarmstadtMaschinen­fabrikantPönsgen & Comp., Aachenk. A.4[laut HStAD G 15 Darmstadt Nr. 130: 1850, Heinrich Blumenthal]
7Wilhelm KleyerDarmstadtMaschinen­fabrikantJulius de Bary, Offenbach18542 
 ?Dorheim[Braunkohlen­werk]   [es sollte sich um die 1849 als Nr. 13 aufgeführte Maschine handeln]
 Bahnhof der Main-Weser-BahnFriedbergEntwässerungHenschel & Sohn, Kassel18543 
1Georg Philipp GailGießenTabakfabrikJakoby, Haniel & Huyssen, Gutehoffnungs­hüttevor 184910-12 
2Georg Philipp GailGießenWollspinnereiJulius de Bary, Offenbach18538 
3Main-Weser-BahnhofGießenEisenbahn­werkstättenHenschel & Sohn, Kassel185110[zur Lieferung siehe Kapitel 4]
 J. W. Buderus SöhneFriedrichshütte bei LaubachHüttenwesenJakoby, Haniel & Huyssen, Gutehoffnungs­hüttevor 184910 
 J. W. Buderus SöhneHessenbrücker Hammer bei LaubachHüttenwesenJakoby, Haniel & Huyssen, Gutehoffnungs­hüttevor 184916 
 J. W. Buderus SöhneHirzenhainer Hütte bei OrtenbergHüttenweseneigene Werkstätten18548-10[Nachtrag im Gewerbeblatt]
 F. A. Vollmar SohnKempten bei BingenLeinspinnereiDobbs, Reuleaux & Comp., Eschweiler-Pumpevor 184910-12 
1Meyer, Michel & Den[n]ingerMainzLederfabrikDingler, Zweibrückenvor 184920 
2Florian KupferbergMainzBuchdruckEsser & Neumann, Aachenvor 18496 
3Meule & Comp.MainzNudelfabrikEdmundts & Herrenkohl, Aachenk. A.4jetzt unbenutzt
4J. A. Röder & SohnMainzWagenfabrikantenEdmundts & Herrenkohl, Aachenvor 18494-5dieselbe wie die 1849 als Nr. 2 aufgeführte
5Michael AleiterMainzMaschinen­fabrikanteigene Werkstättenvor 18496 
6Martin AleiterMainzMaschinen­fabrikanteigene Werkstättenk. A.2 
7M. AmptMainzBierbrauerMartin Aleiter, Mainzk. A.2 
8E. S. VohsenMainzÖlmüllerEsser & Neumann, Aachenk. A.15 
9Stephan GrebertMainzÖlmüllerMichael Aleiter, Mainzk. A.10 
10Gastel & HarigMainzWagenfabrikantenF. Fürth, Kölnk. A.10-12 
11Carl BeckerMainzGewürzmühleJulius Blank, Kölnk. A.6 
12Gebr. G. & Paul StumpfMainzMaschinenfabrikEsser & Neumann, Aachenk. A.12-14gebraucht gekauft
13Georg GangloffMainzDrahtstift­fabrikGebr. Hornauer, Münchweilervor 18491,5gegenwärtig unbenutzt
14Pfälzische Ludwigs-EisenbahnMainzEisenbahn­werkstätteMaschinenfabrik und Eisengießerei, Darmstadtk. A.8[siehe Erörterung weiter unten]
15Taunus-EisenbahnKastel bei MainzEisenbahn­werkstätteEdmundts & Herrenkohl, Aachen18406 
16Vormalige Dampf-WalzmühleWeisenau Dobbs, Reuleaux & Comp., Eschweiler-Pumpek. A.30unbenutzt, soll verkauft sein; [1836/37, siehe oben]
17Florian WebelMainzGewürzmühle, Schokolade­maschinen, Drahtstift­fabrikationenglische Fabrikvor 18491,5gegenwärtig unbenutzt
a)EisenhüttenwerkMichelstadtWalzwerkin Seraing185040 
b)EisenhüttenwerkMichelstadtWalzwerkin Seraing185030 
c)EisenhüttenwerkMichelstadtEisen­hüttenwerkJulius de Bary, Offenbach185020 
 Eisen­hüttenwerkMichelstadtEisenhüttenwerkin Seraingk. A.2Dampfpumpe
 Gebr. RexrothMichelstadtFurnier­schneidereiRichard Hartmann, Chemnitz185216 
 Chemische FabrikNeuschloß bei LorschChemieMeyer, Mühlhausenvor 18498-10 
1Johann Christian HauffOffenbachMaschinen­webereiDobbs & Pönsgen, Aachenvor 184912 
2Jakob Mönch & Comp.OffenbachPortefeuille­fabrikChristian Dingler, Zweibrückenvor 18498-10 
3G. W. Martini & SohnOffenbachHutfabrikationSimon Fries, Frankfurt/M.vor 18492 
4Gebr. BernardOffenbachSchnupftabak­fabrikJulius de Bary, Offenbach185020 
5Gölzenleuchter & SimeonsOffenbachSchnupftabak­fabrikJulius de Bary, Offenbachvor 1849bis zu 10vormals bei Friedrich Simeons aufgestellt; 1849 als Nr. 18 aufgeführt
6Julius de BaryOffenbachMaschinen­fabrikeigene Werkstättenvor 18492-6 
7Gebr. HeimOffenbachMaschinen­fabrikeigene Werkstätten18516 
8Gebr. SchmaltzOffenbachMaschinen­fabrikeigene Werkstätten18525 
9J. J. Schäfer sen.OffenbachWachstuch­fabrikGebr. Schmaltz, Offenbach18526 
10Wilhelm Kugler-ZinnOffenbachHasenhaar­schneidereiJulius de Bary, Offenbach18522,5 
11M. HeilOffenbachStahlgarnituren­schleifereiGebr. Schmaltz, Offenbach18536 
12E. GriesOffenbachStahlschleifereiGebr. Schmaltz, Offenbach18532,5 
13W. MollerOffenbachStahl­schleifereiGebr. Heim, Offenbachk. A. 
14J. A. KoppeOffenbachGarn­fabrikation 18534gebraucht von einem Ausländer gekauft
15Alfred Richard SeebaßOffenbachEisenkunst­gießereiGebr. Heim, Offenbach18545 
16Jakob Pfaltz SöhneOffenbachZichorien­fabrikantGebr. Heim, Offenbach18538 
17Ferdinand Ihm (Martenstein & Pfaltz)OffenbachWachstuch­fabrikJulius de Bary, Offenbach18536 
18Gebr. VolmarOffenbachStearinlichter­fabrikGebr. Heim, Offenbach18532,5 
 Tobias Deiß & Eduard LehneOffsteinZuckerfabrikNolten, Aachenk. A.12[mehr zu Tobias Deiß]
1Friedrich KönigOppenheimHolzhändlerSayner Hütte18486gebraucht gekauft und 1853 in Oppenheim aufgestellt
2Gebr. Schneidergegenüber OppenheimDampfmühleDobbs, Reuleaux & Comp., Eschweiler-Pumpek. A.24gegenwärtig unbenutzt; [1836/37; siehe oben für nähere Beschreibung]
 Wilhelm BüchnerPfungstadtUltramarin­fabrikJulius de Bary, Offenbach18528-10[Nachtrag im Gewerbeblatt]
 Zahn & VolprechtRüsselsheimZichorien­fabeikGebr. Schmaltz, Offenbachk. A.10 
 N. N.Sprendlingen bei LangenDampfmühleJosef Reuleaux & Comp., Eschweiler-Pumpevor 184926-30 
 Friedrich MatthäiWallertheim, Kreis AlzeyMahlmühleSchütz, Osthofen18536-8 
 W. PraetoriusWeinheim, Kreis AlzeyKnochenmühleGebr. Hornauer, Münchweiler18513 
 MathildenbadWimpfenBadeanstaltJosef Reuleaux & Comp., Eschweiler-Pumpe18382 
1G. & H. BenderWormsMühle, Fournier­schneidereivom Besitzer selbst gebaut185115 
2Dörr & ReinhardtWormsLederfabrikGebr. Hornauer, Winnweiler18486 
3Cornelius HeylWormsLackier­lederfabrikMaschinenfabrik und Eisengießerei, Darmstadt185324 
4Melas & GernsheimWormsLederfabrikJ. Langen, Siegburg18538-10 
5Gustav Schön & Comp.WormsWollspinnereiHemmer, Hamm & Comp., Frankenthal185330 
Tabelle 03.3/1: Auflistung der 1854 vorhandenen Dampfmaschinen nach Hektor Rößler (jun.) : Dampfmaschinen im Großherzogthum Hessen, in: Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1854.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
 Wilhelm PraetoriusAlzeyLeder­fabrikant
Gebr. Hornauer, Münch­weiler1846 –– 1,5-2 
 Krafft & Comp. LudwigshütteBieden­kopfHütten­wesen
eigene Werk­stättevor 1849 –– 4-5 
 Adolf KleinBingenMühle
Dobbs, Reuleaux & Comp., Esch­weiler-Pumpevor 1849 –– 12 
1Groß­herzog­liche MünzeDarmstadtMünz­prägung
Werk­stätte Hektor Rößlervor 1849 [1830] –– 5 
2Central­bahnhof der Main-Neckar-Eisen­bahnDarmstadtEisen­bahn­werk­stätte
Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadtvor 1849 –– 5 
3Maschinen­fabrik und Eisen­gießereiDarmstadtMaschinen­fabrik, auch Kupol­öfen
Emil Keßler, Karls­ruhevor 1849 –– 6 
Tabelle 03.3/2: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
4Emanuel MerckDarmstadtAlkaloiden­fabri­kant
Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadt1850 –– 8[es handelt sich nicht um die 1849 als Nr. 24 aufge­führte Maschine]
5Felix Hoch­stätterDarmstadtTapeten­fabrikant
Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadt1853 –– 4 
6Benedikt BlumenthalDarmstadtMaschinen­fabri­kant
Pönsgen & Comp., Aachenk. A. –– 4[laut HStAD G 15 Darm­stadt Nr. 130: 1850, sein Sohn Hein­rich Blumen­thal]
7Wilhelm KleyerDarmstadtMaschinen­fabri­kant
Julius de Bary, Offen­bach1854 –– 2 
 ?Dorheim[Braun­kohlen­werk]
  [es sollte sich um die 1849 als Nr. 13 aufge­führte Maschine handeln]
 Bahnhof der Main-Weser-BahnFriedbergEntwäs­serung
Henschel & Sohn, Kassel1854 –– 3 
1Georg Philipp GailGießenTabak­fabrik
Jakoby, Haniel & Huyssen, Gute­hoff­nungs­hüttevor 1849 –– 10-12 
2Georg Philipp GailGießenWoll­spinnerei
Julius de Bary, Offen­bach1853 –– 8 
3Main-Weser-BahnhofGießenEisen­bahn­werk­stätten
Henschel & Sohn, Kassel1851 –– 10[zur Lieferung siehe Kapitel 4]
Tabelle 03.3/3: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
 J. W. Buderus SöhneFrie­drichs­hütte bei LaubachHütten­wesen
Jakoby, Haniel & Huyssen, Gute­hoff­nungs­hüttevor 1849 –– 10 
 J. W. Buderus SöhneHessen­brücker Ham­mer bei LaubachHütten­wesen
Jakoby, Haniel & Huyssen, Gute­hoff­nungs­hüttevor 1849 –– 16 
 J. W. Buderus SöhneHirzen­hainer Hütte bei Orten­bergHütten­wesen
eigene Werk­stätten1854 –– 8-10[Nachtrag im Gewerbe­blatt]
 F. A. Vollmar SohnKempten bei BingenLein­spinnerei
Dobbs, Reuleaux & Comp., Esch­weiler-Pumpevor 1849 –– 10-12 
1Meyer, Michel & Den[n]ingerMainzLeder­fabrik
Dingler, Zwei­brückenvor 1849 –– 20 
2Florian KupferbergMainzBuchdruck
Esser & Neumann, Aachenvor 1849 –– 6 
3Meule & Comp.MainzNudel­fabrik
Edmundts & Herren­kohl, Aachenk. A. –– 4jetzt unbenutzt
4J. A. Röder & SohnMainzWagen­fabrikanten
Edmundts & Herren­kohl, Aachenvor 1849 –– 4-5dieselbe wie die 1849 als Nr. 2 aufge­führte
5Michael AleiterMainzMaschinen­fabri­kant
eigene Werk­stättenvor 1849 –– 6 
6Martin AleiterMainzMaschinen­fabri­kant
eigene Werk­stättenk. A. –– 2 
7M. AmptMainzBierbrauer
Martin Aleiter, Mainzk. A. –– 2 
Tabelle 03.3/4: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
8E. S. VohsenMainzÖlmüller
Esser & Neumann, Aachenk. A. –– 15 
9Stephan GrebertMainzÖlmüller
Michael Aleiter, Mainzk. A. –– 10 
10Gastel & HarigMainzWagen­fabri­kanten
F. Fürth, Kölnk. A. –– 10-12 
11Carl BeckerMainzGewürz­mühle
Julius Blank, Kölnk. A. –– 6 
12Gebr. G. & Paul StumpfMainzMaschinen­fabrik
Esser & Neumann, Aachenk. A. –– 12-14gebraucht gekauft
13Georg GangloffMainzDraht­stift­fabrik
Gebr. Hornauer, Münch­weilervor 1849 –– 1,5gegen­wärtig unbe­nutzt
14Pfälzische Ludwigs-Eisen­bahnMainzEisen­bahn­werk­stätte
Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadtk. A. –– 8[siehe Erörterung im Text weiter unten]
15Taunus-EisenbahnKastel bei MainzEisen­bahn­werk­stätte
Edmundts & Herren­kohl, Aachen1840 –– 6 
16Vormalige Dampf-Walz­mühleWeisenau 
Dobbs, Reuleaux & Comp., Esch­weiler-Pumpek. A. –– 30unbenutzt, soll verkauft sein; [1836/37, siehe im Text weiter oben]
17Florian WebelMainzGewürz­mühle, Schoko­lade­maschinen, Draht­stift­fabri­kation
englische Fabrikvor 1849 –– 1,5gegen­wärtig unbenutzt
Tabelle 03.3/5: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
a)Eisen­hütten­werkMichel­stadtWalzwerk
in Seraing1850 –– 40 
b)Eisen­hütten­werkMichel­stadtWalzwerk
in Seraing1850 –– 30 
c)Eisen­hütten­werkMichel­stadtEisen­hütten­werk
Julius de Bary, Offen­bach1850 –– 20 
 Eisen­hütten­werkMichel­stadtEisen­hütten­werk
in Seraingk. A. –– 2Dampf­pumpe
 Gebr. RexrothMichel­stadtFurnier­schneiderei
Richard Hart­mann, Chem­nitz1852 –– 16 
 Chemische FabrikNeuschloß bei LorschChemie
Meyer, Mühl­hausenvor 1849 –– 8-10 
1Johann Christian HauffOffen­bachMaschinen­weberei
Dobbs & Pönsgen, Aachenvor 1849 –– 12 
2Jakob Mönch & Comp.Offen­bachPorte­feuille­fabrik
Christian Dingler, Zwei­brückenvor 1849 –– 8-10 
3G. W. Martini & SohnOffen­bachHut­fabrika­tion
Simon Fries, Frank­furt am Mainvor 1849 –– 2 
4Gebr. BernardOffen­bachSchnupf­tabak­fabrik
Julius de Bary, Offen­bach1850 –– 20 
5Gölzen­leuchter & SimeonsOffen­bachSchnupf­tabak­fabrik
Julius de Bary, Offen­bachvor 1849 –– bis zu 10vormals bei Friedrich Simeons aufge­stellt; 1849 als Nr. 18 aufge­führt
Tabelle 03.3/6: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
6Julius de BaryOffen­bachMaschinen­fabrik
eigene Werk­stättenvor 1849 –– 2-6 
7Gebr. HeimOffen­bachMaschinen­fabrik
eigene Werk­stätten1851 –– 6 
8Gebr. SchmaltzOffen­bachMaschinen­fabrik
eigene Werk­stätten1852 –– 5 
9J. J. Schäfer sen.Offen­bachWachs­tuch­fabrik
Gebr. Schmaltz, Offen­bach1852 –– 6 
10Wilhelm Kugler-ZinnOffen­bachHasen­haar­schneiderei
Julius de Bary, Offen­bach1852 –– 2,5 
11M. HeilOffen­bachStahl­garnituren­schleiferei
Gebr. Schmaltz, Offen­bach1853 –– 6 
12E. GriesOffen­bachStahlschleiferei
Gebr. Schmaltz, Offenbach1853 –– 2,5 
13W. MollerOffen­bachStahl­schleiferei
Gebr. Heim, Offen­bachk. A. –– ? 
14J. A. KoppeOffen­bachGarn­fabrika­tion
 1853 –– 4gebraucht von einem Aus­länder gekauft
15Alfred Richard SeebaßOffen­bachEisen­kunst­gießerei
Gebr. Heim, Offen­bach1854 –– 5 
16Jakob Pfaltz SöhneOffen­bachZichorien­fabri­kant
Gebr. Heim, Offen­bach1853 –– 8 
17Ferdinand Ihm (Marten­stein & Pfaltz)Offen­bachWachs­tuch­fabrik
Julius de Bary, Offen­bach1853 –– 6 
18Gebr. VolmarOffen­bachStearin­lichter­fabrik
Gebr. Heim, Offen­bach1853 –– 2,5 
Tabelle 03.3/7: Fortsetzung der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
 Tobias Deiß & Eduard LehneOffsteinZucker­fabrik
Nolten, Aachenk. A. –– 12[zu Tobias Deiß]
1Friedrich KönigOppen­heimHolz­händler
Sayner Hütte1848 –– 6gebraucht gekauft und 1853 in Oppen­heim aufge­stellt
2Gebr. Schneidergegen­über Oppen­heimDampf­mühle
Dobbs, Reuleaux & Comp., Esch­weiler-Pumpek. A. –– 24gegen­wärtig unbenutzt; [1836/37; im Text weiter oben eine nähere Beschrei­bung]
 Wilhelm BüchnerPfung­stadtUltra­marin­fabrik
Julius de Bary, Offen­bach1852 –– 8-10[Nachtrag im Gewerbe­blatt]
 Zahn & VolprechtRüssels­heimZichorien­fabeik
Gebr. Schmaltz, Offen­bachk. A. –– 10 
 N. N.Sprend­lingen bei LangenDampf­mühle
Josef Reuleaux & Comp., Esch­weiler-Pumpevor 1849 –– 26-30 
 Friedrich MatthäiWallert­heim, Kreis AlzeyMahl­mühle
Schütz, Osthofen1853 –– 6-8 
 W. PraetoriusWeinheim, Kreis AlzeyKnochen­mühle
Gebr. Hornauer, Münch­weiler1851 –– 3 
 Mathilden­badWimpfenBade­anstalt
Josef Reuleaux & Comp., Esch­weiler-Pumpe1838 –– 2 
Tabelle 03.3/8: Fortsetzung und Schluß der Auflistung.
Nr.NameOrtIndustrie
ErbauerBaujahr und Pferde­kräfteBemerkungen
1G. & H. BenderWormsMühle, Fournier­schneiderei
vom Besitzer selbst gebaut1851 –– 15 
2Dörr & ReinhardtWormsLeder­fabrik
Gebr. Hornauer, Winn­weiler1848 –– 6 
3Cornelius HeylWormsLackier­leder­fabrik
Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Darm­stadt1853 –– 24 
4Melas & Gerns­heimWormsLeder­fabrik
J. Langen, Sieg­burg1853 –– 8-10 
5Gustav Schön & Comp.WormsWoll­spinnerei
Hemmer, Hamm & Comp., Franken­thal1853 –– 30 

Aus dieser Auflistung ist zu ersehen, daß neben der Offenbacher Firma de Bary (8) und der im Rheinland ansässigen Firma Dobbs, Reuleaux & Comp. (6) die Darmstädter Maschinenfabrik mit sieben produzierten Dampfmaschinen weit vorne vertreten ist.

Die 1843 bei Merck auf der grünen Wiese im Osten der Stadt Darmstadt von Johannes Jordan errichtete Dampfmaschine scheint zehn Jahre später nicht mehr im Betrieb und somit auch nicht mehr erfaßt worden zu sein – war sie defekt oder unbrauchbar? wurde sie verkauft? Berthold Matthäus weist darauf hin, daß die schriftliche Überlieferung, was Dampfkessel und -maschinen betrifft, in den Unterlagen des Merck-Archivs vor 1851 lückenhaft sein könnte und erst in selbigem Jahr eine Kladde „Mobilien & Gerätschaften Conto 1851–1902“ angelegt wurde. Diese enthält für den 1. Januar 1851 die Lieferung von zwei Dampfkesseln nebst Zubehör durch J. S. Fries in Sachsen­hausen zum Preis von 2.276,10 Gulden. Daran schließt sich für den 7. Juni 1851 eine Dampf­maschine (3.400 Gulden) mit Röhren­leitungen (425,50 Gulden), Dampf­leitung zum Laboratorium (210,34 Gulden) sowie eine Steinmühle mit Trans­mission (1.825,41 Gulden) an. Da diese Dampfmaschine mit der Jahres­angabe 1851 keinen Eingang in die Rößler'sche Aufstellung von 1854 gefunden hat, liegt es nahe, daß es sich um die dort erwähnte Dampfmaschine Darmstadt Nr. 4 der Maschinenfabrik und Eisengießerei von 1850 handelt, zumal der Kaufpreis identisch ist. Demnach wären die zur Dampfmaschine gehören­den Dampfkessel von einem anderen Unternehmen geliefert worden. [45] – Hierzu paßt ein Schreiben des technischen Leiters der Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei, Franz Horstmann, an Hektor Rößler (sen.) vom 11. April 1851, in dem es zwar um einen gänzlich anderen Vorgang geht, der jedoch das Datum Juni 1851 erklären mag. Bei den erwähnten Maschinen könnte es sich um die Dampf­maschine nebst Zubehör handeln.

„In Bezug auf die fragliche Locomotivräderbank haben wir der Groß­h[erzoglichen] Eisenbahn­bau­direktion der Provinz Oberhessen zu Gießen durch Schreiben vom 13ten Merz unsere billigsten Preise mitge­theilt. Die Copie dieses Schreibens liegt hier bei. Die darin enthaltenen Preise decken nur die dahingehörigen Geschäftsunkosten, aber wir hoffen dadurch mit dieser Arbeit die Fabrik den Sommer über in der bisherigen Weise fortbetreiben zu können. Fast alle Maschinen die wir gegenwärtig in Auftrag haben, werden bis Ende Juni vollendet sein. –

Wir hoffen nun von Gießen in Kürze eine bestimmte Entscheidung über obige Drehbank zu erhalten, es verstreicht sonst die nöthige Zeit für die Vorarbeiten nemlich für Pläne und Modelle, unbenutzt, sodaß der im anliegenden Schreiben erwähnte Lieferungstermin weiter hinausge­schoben werden muß. – Auch können wir auf anderweitige Maschinen­anfragen so lange keine Antwort geben bis obige Sache erledigt ist.

Es grüßt hochachtungsvoll

Franz Horstmann“ [46]

Weitere Dampfmaschinen aus der Maschinenfabrik

Zu den sieben Dampfmaschinen der Maschinenfabrik und Eisengießerei werden in der 1854er Liste folgende Angaben gemacht:

Die Dampfmaschinen der Maschinenfabrik und Eisengießerei, Teil 3

„[Darmstadt] 1) Die Gr[oßherzogliche] Münze.  Zum Betrieb von Walz- und Prägwerken. 1830 in der vormaligen mechanischen Werkstätte von Rößler (jetzt Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darmstadt) gefertigt. 5 Pferdekraft. 1 Kessel. 3 Atmosphären Dampfdruck. 4–5 Ctnr. Stein­kohlen. Gemauerter Schornstein, 90 Fuß hoch. (Vgl. Gewerbebl[att], 1849, S. 62.)

[Darmstadt] 2) Werkstätten des Centralbahnhofs der Main-Neckar-Eisenbahn.  Betriebsmaschinen und Ventilatorgebläse. Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darmstadt. 8350 fl. einschließlich von 2 Kesseln, aber ohne Transmissionen. 10 Pferdekraft. Bis zu 5 Atmosphären Dampf­druck. 10 Ctrnr. Kohlen. Gemauerter Schornstein, 110 Fuß hoch. (Vgl. Gewerbeblatt, 1849, S. 63.)

[Darmstadt] 3) Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darmstadt. Betriebsmaschinen und Cupolofengebläse. Emil Keßler in Karlsruhe. 4000 fl. 6 Pferdekraft. 1 Kessel. 4–6 Atmosphären Dampfdruck. Durch­schnittlich 6 Ctnr. Kohlen. Schornstein aus Gußröhren, 80 Fuß hoch. (Vgl. Gewerbeblatt, 1849, S. 62.)

[Darmstadt] 4) Emanuel Merck, Alkaloiden-Fabricant.  Zum Betrieb von Mühlwerken, Wasch- und Siebapparaten und von Pumpen. Maschinen­fabrik und Eisengießerei zu Darmstadt (1850). 8 Pferdekraft. 2 Kessel, welche jedoch auch zu anderen Zwecken dienen. 3400 fl. ohne Kessel. Bis zu 4 Atmosphären Dampfdruck. Gemauerter Schornstein, 100 Fuß hoch.

[Darmstadt] 5) Felix Hochstätter, Tapetenfabricant. Farbmühlen, Bürst- und Glättmaschinen. Maschinen­fabrik und Eisengießerei in Darmstadt (1853). 4 Pferdekraft. 2 Kessel, welche zugleich zum Heizen und zu anderen Zwecken dienen. 2000 fl. mit 1 Kessel. 6 Atmosphären. Gemau­erter Schornstein von 90 Fuß Höhe.“

„Ueber die auf dem Braunkohlenwerk zu Dorheim aufgestellten Maschine sind die erbetenen Notizen noch nicht eingetroffen und konnte daher eine nähere Angabe nicht gemacht werden.“

„[Mainz] 14) Werkstätte der Pfälzischen Ludwigs-Eisenbahn.  Betriebs­maschinen etc. Maschinen­fabrik und Eisengießerei in Darmstadt. 3900 fl. 8 Pferdekraft. Gemauerter Schornstein, 60 Fuß hoch.“

„[Worms] 3) Cornelius Heyl, Lackirlederfabrik.  Zum Betrieb von Lohmüh­len etc. Maschinen­fabrik und Eisengießerei in Darmstadt. (1853.) ca. 80 fl. mit 2 Kesseln, einschließlich der Aufstellungskosten. 24 Pferde­kraft. 2 Kessel. 5½ Atmosphären. Gemauerter Schornstein, 10 Fuß hoch.“

Quelle: Gewerbeblatt für das Großherzogthum Hessen, 1854, Seiten 67, 68, 70 und 84.

Die hier für Mainz als Nr. 14 genannte Dampfmaschine wird der Pfälzischen Ludwigsbahn zugeordnet, was unzutreffend ist. Die Hessische Ludwigsbahn hatte 1845 die Konzession für die Eisenbahn­verbindung von Mainz nach Worms erhalten und begann mit deren Bau 1848. Durch die bürgerliche Revolution von 1848/49, aber auch durch Kapitalmangel verzögert, konnte die Strecke erst 1853 fertiggestellt werden. Es ist unwahrscheinlich, daß schon 1848 oder 1849 nach Mainz eine Dampfmaschine für die erst im Aufbau begriffene Eisenbahn geliefert und dort installiert wurde. Sicher ist jedenfalls, daß zwei Dampf­maschi­nen an die Pfälzische Ludwigsbahn gegangen sind. Hektor Rößler (sen.) oder sein Bruder Friedrich als Direktor des Unternehmens – die Autorenschaft läßt sich alleine anhand der handschriftlichen Unterschrift nicht bestimmen – erwähnt diese Dampfmaschinen in einem Schreiben an das hessische Finanz­ministerium vom 4. September 1849 als eine Empfehlung dafür, daß die Maschinenfabrik und Eisengießerei eines Auftrages der im Bau befindlichen Main-Weser-Bahn würdig sei.

„Es wird uns in dieser Beziehung gestattet sein, nicht blos auf die für die inländischen Bahnen gelieferten Arbeiten uns zu berufen, sondern auch mehrere grössere Arbeits­gegen­stände, als: zweier Dampf­maschi­nen, einer Waggon­räderbank, mehrerer anderer Drehbänke, einer Hobelmaschine, Schrauben­schneid­maschine p. p. zu erwähnen, welche von uns für die pfälzische Ludwigsbahn zur vollkommenen Zufrieden­heit der dortigen Direktion ausgeführt worden sind.“ [47]

Da die Pfälzische Ludwigsbahn weder 1848/49 noch später eine Werkstätte in Mainz betrieben hat und es zu bezweifeln ist, daß die Hessische Ludwigsbahn schon derart früh eine solche in Mainz aufgebaut hat, ist zu fragen, ob hier eine Verwechslung vorliegt. Sicher ist, daß die Maschinen­fabrik und Eisengießerei der Pfälzischen Ludwigsbahn Dampfmaschinen und andere Werkstatt­einrich­tungen nach Ludwigshafen und Kaiserslautern geliefert hat.

„Für die Reparatur-Werkstätten in Ludwigshafen und Kaiserslautern werden 2 stehende Dampfmaschinen, jede von 8 Pferdekraft bei Rößler und Wernher in Darmstadt gebaut. Es kostet eine davon mit Dampfkes­sel und allem Zubehör 4250 fl. Außerdem sind für die fraglichen Werk­stätten 5 Drehbänke, 3 Handbohr­maschinen, 1 Hobelmaschine, 1 Ausstoßmaschine, 2 Ventilatoren und verschiedenes anderes Werkzeug bei Merian in Hölstein, Rößler und Wernher in Darmstadt etc. bestellt.“ [48].

In Kapitel 5 werden wir sehen, daß die Mainzer Dampf­maschine tat­säch­lich an die Hessische Ludwigsbahn in Mainz gegangen ist, und zwar 1852 oder 1853 bei der Einrichtung der dortigen Eisen­bahn­werk­stätte.

Weitere statistische Erhebungen 1857 und 1862

Die Nutzung von Dampfmaschinen für verschiedene Zwecke schritt im Großherzogtum Hessen weiter voran. Die Mitte 1857 und Ende 1862 vorhandenen Dampfmaschinen wurden in zwei weiteren statistischen Erhebungen aufgenommen, ohne hier jedoch noch detaillierte Angaben zu den einzelnen Maschinen zu liefern.

Die 1857 vom Großherzoglichen Gewerbverein durch Vermittlung der Großherzoglichen Kreisbauämter bzw. durch direkte Anfrage bei den Besitzern der Maschinen durchgeführte Erhebung ergab, daß 1852 elf neue, 1853 zwanzig neue, 1854 wiederum elf neue, 1855 sieben neue, 1856 vierzehn neue und im ersten Halbjahr 1857 neun neue Dampfma­schinen in Betrieb genommen wurden. Damit lag die Gesamtzahl Mitte 1857 bei 113 Dampfmaschinen. 63 davon waren bei „inländischen“ (meint: hessischen) Fabriken, die übrigen 50 bei ausländischen Fabriken gebaut worden. Fünf dieser Maschinen standen bei Eisenbahnen und eine in der Münze, die übrigen „gehören der Privatindustrie an“. [49]

Eine weitere Fortschreibung fand 1861/62 auf Anordnung des hessischen Innenministeriums (Darmstadt) statt. Sie ergab für Ende 1862 280 Dampf­maschinen, davon 110 in Starkenburg, 40 in Oberhessen und 130 in Rheinhessen. In Mainz mit Kastel und Zahlbach standen demnach 42, in Offenbach 40, in Darmstadt 26, in Worms 25 und in Gießen neun Maschinen. Die stärkste Dampfmaschine mit 50 Pferdekräften war die gemeinschaftliche Entwässerungs­maschine in Oppenheim. Dreizehn dieser Dampfmaschinen waren Lokomobile, wovon alleine die Hessische Ludwigsbahn sieben oder acht ihr Eigen nannte, „welche meist zum Baggern etc. zu verschiedenen Plätzen verwendet werden“. [50]

Eine Zuordnung dieser Dampfmaschinen zu einzelnen Unternehmen ist so gut wie ausgeschlossen. Die Genehmigungsakten aus den 1850er und 1860er Jahren sind wohl vollständig 1944 verbrannt worden. Nur spora­disch hilft der Zufall weiter, etwa wenn von der Maschinen­fabrik von Wil­helm Kleyer in Darmstadt 1858 eine transportable Dampfmaschine von drei Pferdekräften mittels einer Zeitungs­annonce verkauft werden soll. [51]

Dampf und Eisenguß aus Darmstadt

Preiscourant.
Abbildung 03.06: Angebot an Dampf­maschi­nen der Darm­städter Maschinen­fabrik um 1850, aus: Zeit­schrift für die land­wirth­schaft­lichen Vereine des Groß­herzog­thums Hessen, 1850, Seite 157.

1850 erschien in einer landwirt­schaftlichen Zeitung ein Aufsatz über „Notizen über Leistungen, Brenn­stoff-Bedarf und Preise von Dampf­maschinen“, der mit einer Übersicht über die von der Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei in Darm­stadt gefertigten Dampf­maschinen und deren Preise endet. Diese Über­sicht dürfte einem nicht erhaltenen Preis­courant des Unter­nehmens entnommen sein. [52]

Die vom Landesgewerbverein vorgenommene Erhebung über die 1848 im Groß­herzogtum Hessen vorhandenen Dampf­maschinen umfaßte nicht die Lokomo­tiven der Main-Neckar-Eisenbahn. Für deren hessischen Anteil wurden 1846 zwölf Maschinen mit ebenso­vielen Tendern angeschafft. Ein Drittel dieser Lokomo­tiven lieferte die Fabrik von Emil Keßler in Karlsruhe zu einem Stück­preis von 28.689 Gulden, worin die Tender enthalten waren; das Gesamt­gewicht betrug 15 Tonnen. Die anderen acht Lokomo­tiven kamen von Sharp Brothers & Comp. in Manchester zu einem Stückpreis von 23.915 Gulden. Die zugehö­rigen Tender steuerte das Aachener Unternehmen Moser und Heppel zum Stück­preis von 4.872 Gulden bei. Auf der Offen­bach-Frank­furter Eisen­bahn kam ebenfalls eine solche Sharp-Lokomo­tive zum Einsatz; sie wurde zuvor aufgrund Lok­mangels bei der Main-Neckar-Eisenbahn verwendet. Alle zwölf Maschinen besaßen eine Treib- und zwei Laufachsen; es handelte sich demnach um 1A1-Lokomotiven.

„Der Durchmesser der Cylinder beträgt bei allen 12 Locomotiven 14″ und der Kolbenhub 22″ englisch. Die Keßler'schen Locomotiven haben eine Kessellänge von 12′ engl., 150 Stück schmie­de­eiserne Siedröhren und eine Totalheiz­fläche von 890 Quadratfuß englisch. Die Sharp'schen Locomotiven haben eine Kessellänge von 12½′ engl., 150 Stück schmiede­eiserne Siederöhren und eine Totalheiz­fläche von 980 Quadratfuß engl. Der Dampf wird (bei Benutzung der Expansion) auf 75–80 Pfund auf den Quadratzoll englisch in den Kessel gespannt.“ [53]

Die Maschinenfabrik und Eisengießerei sollte 1875/76 vier dieser von Sharp gelieferten Dampfmaschinen auf zwei Treibachsen umbauen und dabei weitere Verbesserungen vornehmen, um den gestiegenen Anforderungen im Personen­zug­dienst gerecht zu werden. [54]

Tabelle 03.4: Tabella­rische Ueber­sicht über die in den drei Provinzen des Groß­herzog­thums Hessen betrie­benen gewerb­lichen Geschäfte, nach den amtlichen Erhe­bungen im Jahr 1847; hier: F. Dampf­maschinen. [55]
Ord­nungBezeich­nung der Fabriken etc.Starken­burgOber­hessenRhein­hessenZusam­men
 Zahl der
 AnstaltenArbeiterAnstaltenArbeiterAnstaltenArbeiterAnstaltenArbeiter
79Für Maschinen­spinnerei110110
80Für Weberei1818
81Für Walkerei210210
82Für Maschinen­fabriken322216538
83Für Getreide­mühlen120210330
84Für Schneide­mühlen14216320
85Für sonstige Mühlen aller Art214118332
86Für den Bergbau116116
87Für die Schiffahrt22502250
88Für metal­lische Fabrika­tion aller Art1111
89Für die Eisen­bahnen1274013390251130
90Für alle übrigen hier nicht genannten Zwecke1211229423
Summe der Dampf­maschinen2181043825720501568

Während die Erhebungen von 1848/49 und 1854 durch den Landes­gewerb­verein vorgenommen wurden und die in ihm organisierten Fabrikanten gezielt angeschrieben werden konnten, bietet eine für 1847 angefertigte amtliche Statistik ein leicht anderes Bild. Allerdings erfahren wir hierbei nicht, welche Dampfmaschinen erfaßt wurden und ob bei der einen wie bei der anderen Erhebung möglicherweise vorhandene Dampfmaschinen übersehen wurden.

Tabelle 03.4: Tabella­rische Ueber­sicht über die in den drei Provinzen des Groß­herzog­thums Hessen betrie­benen gewerb­lichen Geschäfte, nach den amtlichen Erhe­bungen im Jahr 1847; hier: F. Dampf­maschinen. [55]
Ord­nungBezeich­nung der Fabriken etc.Starken­burgOber­hessenRhein­hessenZusam­men
 Zahl der
 AnstaltenArbeiterAnstaltenArbeiterAnstaltenArbeiterAnstaltenArbeiter
79Für Maschinen­spinnerei110110
80Für Weberei1818
81Für Walkerei210210
82Für Maschinen­fabriken322216538
83Für Getreide­mühlen120210330
84Für Schneide­mühlen14216320
85Für sonstige Mühlen aller Art214118332
86Für den Bergbau116116
87Für die Schiffahrt22502250
88Für metal­lische Fabrika­tion aller Art1111
89Für die Eisen­bahnen1274013390251130
90Für alle übrigen hier nicht genannten Zwecke1211229423
Summe der Dampf­maschinen2181043825720501568

Dieselbe amtliche Statistik vermerkt für 1847 unter der Rubrik „30 Maschinen­fabriken“ 10 Fabriken in Starkenburg mit 150 Arbeitern, eine in Oberhessen mit 30 Arbeitern, drei in Rheinhessen mit 66 Arbeitern, insgesamt demnach 14 Fa­briken mit 246 Arbeitern. Der Beschäftigungs­effekt ist demnach beschei­den; und bei durch­schnittlich 17 Beschäftigten pro Fabrik dürften die meisten hier­von allenfalls größere Handwerks­betriebe gewesen sein. [56]

Die Maschinenfabrik und Eisengießerei wird mit den 24 allein in ihrer Gießerei beschäftigten Arbeitern zu diesem Zeitpunkt schon zu den größeren Maschinen­fabriken gezählt haben, wie einem Bericht über das Eisenhüttengewerbe im Großherzogtum Hessen von 1848 entnommen werden kann.

„Kupolofengießerei in Darmstadt

Die Gießerei bildet einen Bestandtheil der unter der Firma ‚Maschinen­fabrik und Eisen­gießerei in Darmstadt‘ bestehenden Etablisse­ments. Obgleich vorzugsweise zur Anfertigung von Maschinen­guß, und zwar zunächst zum eigenen Gebrauch der Maschinen­fabrik bestimmt, über­nimmt die Gießerei auch jede andere Art von Gußwaaren, unter denen größere und kleinere Ornamente für das Bauwesen, wofür ein bedeu­ten­der Vorrath der mannig­fachsten Modelle vorhanden ist, jederzeit einen Haupt­gegen­stand der Bestellungen aus der Umgegend und den benach­barten größeren Städten ausmachen.

Die Gießerei enthält 3 Kupolöfen von 10 Fuß Höhe und resp[ective] 40, 30 und 25 Zoll Weite, bis über die oberste Form. Von da an verengt sich der Raum bis zur Gicht, welche bei allen drei Oefen eine Weite von 19 Zoll besitzt. Das Futter besteht aus Kunststeinen, welche in einer naheliegenden Ziegelei aus Thon und Quarzsand hergestellt werden. Ein solches Futter hält, wenn es sich – wie hier der Fall ist – nach jeder Schmelzung abkühlen kann, mindestens 50 Schmelzungen aus, ohne bedeutender Reparaturen zu bedürfen; es ist durchschnittlich zu weiteren 25 bis 30 Schmelzungen brauchbar, wenn es in der Gegend der Formen reparirt wird. Das Futter jedes Ofens wird durch einen cylindrischen Mantel aus Eisenblech zusammengehalten.

Die beiden größeren Oefen sind mit 3, der kleinere Ofen mit 2 überein­ander liegenden Formen von 6 Zoll Weite versehen. Die größeren Oefen werden durch zwei, der kleinere durch eine Form geblasen, und zwar mit kaltem Winde. Der Abguß aus diesen Oefen geschieht durch die mit Sand und einer Platte vollkommen geschlossene Brust mittelst der Stich­öffnung, und je nach der Größe des Gußstücks mit Heerd-, Gabel- oder Krahnen­pfannen.

Die Oefen fassen bis zu 6 Zoll unter der obersten Form, resp[ective] 86, 46 und 33 C[en]tn[e]r Eisen, welches Fassungsvermögen aber bisher nie benutzt wurde, indem man es bei über 50 Ctnr. schweren Gußstücken vortheilhafter fand, zwei Oefen in Gebrauch zu nehmen, und aus dem kleineren Ofen nur den Abguß leichterer, nicht über 10 Ctnr. schwerer Waare vornahm.

Das zum Schmelzen verwendete Brennmaterial besteht aus Koaks von Neunkirchen bei Saarbrücken, von welchen das Aufgebemaß 20 bis 24 Pf[un]d wiegt und in dem kleineren Ofen einen Eisensatz von 160 Pfd., in den beiden größeren aber, sobald nur die untere Form gebraucht wird, einen solchen von 250 und selbst 300 Pfd. trägt. Der Eisensatz besteht durchschnittlich aus 1/3 englischem Roheisen (2/3 von Nr. 1 und 1/3 von Nr. 2), und 2/3 deutschem Bruchseisen und Gießereiabfällen. Durch das Füllen der Oefen steigert sich der Brennmaterial­aufwand weiter bis zu 20 Pfd. für je 100 Pfd. aufgegebenes Eisen.

Während des Jahres 1847 wurde zwei- auch dreimal per Woche, und zwar in Posten von 50 bis 70 Ctnr. geschmolzen. Dabei bestand die erzeugte Waare aus 1200 Ctnr. leichter Handelswaare und aus 3300 Ctnr. Maschi­nentheilen.

Das Gebläse für die Oefen ist ein gewöhnlicher Ventilator, welcher durch die Dampfmaschine der mit der Gießerei verbundenen Maschinenfabrik betrieben wird und kräftig genug ist, um die für 4 Düsen von 6 Zoll Durchmesser nöthige Luftmasse zu liefern. Die Gebläseluft hält einer Wassersäule von 7 Zoll das Gleichgewicht.

Die Gießerei beschäftigte im Jahre 1847 durchschnittlich 24 Arbeiter, nemlich 11 bis 14 Förmer, 2 bis 3 Schmelzer und Taglöhner, 6 Modell­schreiner und 2 bis 3 Schlosser und Schmiede zum Herrichten und Putzen der gröberen Waaren. Die Löhne betrugen per Mann: bei den Förmern und Schmelzern 5 fl. 30 kr. bis 10 fl., bei den Schreinern 4 fl. 48 kr. bis 7 fl., bei den Schlossern 4 bis 8 fl.“

Quelle: Das Eisenhütten­gewerbe im Großherzogthum Hessen (Schluß), in: Gewerbeblatt, Nr. 12, Dezember 1848, Seite 233–244, Zitat auf Seite 243–244. [57]

Das Darmstädter Unternehmen befand sich mit seinen drei Kupolöfen in einem durchaus scharfen Wettbewerb mit alteingesessenen Holzkohle­hochöfen, wie sie beispielsweise im Gebiet um Lahn, Dill und dem Vogelsberg bestanden, aber natürlich auch mit anderen, ähnlich strukturierten Eisengießereien im Rhein-Main-Gebiet und im Odenwald.

Die in der Gießerei beschäftigten Arbeiter dürften, eine sechstägige Arbeits­woche unterstellt, pro Tag und je nach Qualifikation zwischen 48 Kreuzern und einem Gulden 40 Kreuzer verdient haben. Zum Vergleich: Drei Jahre zuvor, im September 1844, forderte der Sektionsingenieur beim Bau der Main-Neckar-Bahn Licht­hammer „lusttragende“ Maurergesellen und Handlanger dazu auf, sich im Darmstädter Büro zu melden, und bot einen Tageslohn von 40 bis 46 Kreuzern für die Maurergesellen und von 28 bis 33 Kreuzern für Handlanger an. [58]

Anzeige Privileg erloschen.
Abbildung 03.07: Erlöschung von Gewerbs­privilegien. Quelle: [59]

Das Unternehmen hatte sich nicht auf Dampf­maschinen und ihre An­wendungen spezialisiert, sondern bot verschiedene Werkzeug­maschinen an, wovon auch das folgende Kapitel handeln wird. Weiterhin verweist ein 1846 erteiltes Patent auf ein Engage­ment im land­wirtschaft­lichen Bereich. Vermutlich wird auch deshalb der Preis­courant für Dampf­maschinen in einer land­wirtschaft­lichen Zeitung unter­gebracht worden sein. Am 26. Februar 1846 jedenfalls wird

„der Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darmstadt, für die Verfertigung der von Wendelin Braun in Mainz erfundenen, durch Vertrag erworbenen Maschine zum Enthülsen des Repses, auf 5 Jahre“

das Patent erteilt [60]. Ein ähnliches Privileg ertelte am 13. Oktober 1847 das Königreich Bayern auf dreieinhalb Jahre. Das Privileg wurde anderhalb Jahre später zurück­gezogen, weil der Nachweis des Baus einer solchen Maschine nicht erbracht werden konnte [61]. – Land­wirtschaft­liche Maschinen werden durch die Arbeiter der Fabrik bis in die 1870er Jahre gefertigt und in öffent­lichen Schau­veranstal­tungen vorgeführt werden.

August Wernher, der von 1843 bis 1848 technischer Leiter der Darmstädter Maschinenfabrik gewesen ist, wird in einer späteren Darstellung auch in Bezug auf den regionalen Mühlenau erwähnt. Franz Fink (1824–1894), der Hektor Rößler jun. als Sekretär des Landes­gewerbe­vereins nachfolgte, veröf­fentlichte 1854 in dessen Auftrag eine Material­sammlung mit technischen Zeichungen verschiedener Mühlen. So war die Maschinen­fabrik an der Modernisierung der Gärtners­mühle in Wixhausen und der Schneidmühle weniger hundert Meter vom Standort der Maschinen­fabrik entfernt beteikigt. Zu ersterer bemerkte Fink:

„Diese Mühle wurde mit Wohn- und weitläufigen Oekonomie­gebäuden in den Jahren 1847–1850 von Grund aus neu aufgebaut. Die sämtlichen Eisentheile sind in der Maschinen­fabrik und Eisengießerei in Darmstadt, nach den Entwürfen des früheren Direktors dieser Anstalt, Herrn A. Wernher, gefertigt worden. Die Mühle ist ganz für gewöhnliche Kunden­müllerei berechnet und wird auch so betrieben.“

Und zur Schneidmühle:

„Diese Mühle, mit welscher früher eine Oel- und eine Schneidmühle verbunden war, ist jetzt ganz als Mahlmühle eingerichtet. Sie enthält drei Mahlgänge. Das Wasser – der Darm – ist sehr unconstant, doch sind meistens 2 Gänge im Betrieb. Der jetzige Besitzer, Herr Ranzenberger, welscher die Aufnahme gütigst gestattete, hat die Mühle nach ihrer dermaligen Einrichtung hergerichtet. Die Eisentheile wurden nach Anordnung des Herrn A. Wernher, in der Eisengießerei und Maschinen­fabrik gefertigt.“[62]

Die Geschichte der Maschinenfabrik und Eisengießerei wird fortgesetzt in Kapitel 4 – Eine Fabrik sucht neue Aufträge – und behandelt den Zeitraum um etwa 1850.

Quellen- und Literaturverzeichnis.


Anmerkungen

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Drittes Kapitel zur Geschichte der Maschinenfabrik und Eisengießerei Darmstadt.

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Bearbeitungsstand: 8. November 2021.
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