1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.
Der Umlaufplan für die auf der Riedbahn verkehrenden Triebwagenzüge für den Sommerfahrplan 1964 gibt einen Einblick in die interne Organisation des Einsatzes von Schienenbussen und – in einem Fall sonntags – von Akkumulatorentriebwagen der Baureihe ETA 150 (ab 1968 Baureihe 515). 1964 wurde zudem die Kombination VT 30 001 + VS 145 082 eingesetzt.
Grafik 1: Umlauf 19740, sonntags, mit fünf Triebwageneinheiten ETA 150 + ESA 150. Werktags bediente dieser Umlauf die Riedbahn nicht. Am frühen Sonntagmorgen fuhr am „Tag 4“ ein Triebwagen in Kaiserslautern los und wechselte in Worms die Zugnummer. Noch wenige Jahre zuvor handelte es sich um eine auch im Fahrplan so deklarierte durchgehende Frühverbindung von Kaiserslautern nach Darmstadt. Nach der Rückleistung als Zug 3610 nach Worms verkehrte die Triebwageneinheit nach Bensheim und beendete ihren Sonntagsdienst in Alzey. Die Akkumulatorentriebwagen für diesen Umlauf waren im Bw Worms beheimatet.
Grafik 2: Umlauf 11402 wurde durch VT 30 001 zusammen mit VS 145 082 durchgeführt. Diese im Bw Darmstadt stationierte Triebwageneinheit wurde Ende 1964 aus dem Verkehr gezogen. Montags bis freitags stellte der grundsätzlich in Worms nächtigende Triebwagen am frühen Morgen die Verbindung nach und von Groß-Gerau her, bediente anschließend Darmstadt und zuckelte in der zweiten Tageshälfte zwischen Worms und Bensheim hin und her. Samstags endete der Dienst stattdessen mit einem Trip nach Mainz-Bischofsheim (wohl mit Anschluß nach Rüsselsheim), an Sonn- und Feiertagen ging es sogar auf die Odenwaldbahn.
VT 30 001 wurde 1936 als VT 137 190 gebaut und gelangte 1954 zum Bw Darmstadt. Im Oktober 1964 kam er ins Aw Opladen und wurde am 3. November 1964 z-gestellt. Die Ausmusterung erfolgte zum 26. April 1965. Der Steuerwagen VS 145 082 versah mit einem anderen Triebwagen weiterhin seinen Dienst.
»» Weitere Informationen zum Einsatz dieses Triebwagens 1964.
Grafik 3: Umlauf 11404 bestand aus fünf Schienenbuseinheiten VT98 + VB98 + VS98. Die im Bw Darmstadt beheimateten Triebwagen bedienten zudem die Nibelungenbahn, die Weschnitztalbahn, die Überwaldbahn und die Odenwaldbahn. Auch hier war Doppeltraktion (also sechs aneinandergekoppelte Schienenbusse) möglich, etwa bei Zug 2985 von Worms nach Bensheim.
Grafik 4: Sonntags wurden für den Umlauf 11404 nur drei Einheiten benötigt, eine vierte stand, wie im Plan zu lesen, „kalt in Worms“.
Grafik 5: Umlauf 11407 benötigte neun Schienenbuseinheiten der Baureihe VT95. Diese aus Triebwagen und Beiwagen (Baureihe VB 142) bestehenden Einheiten konnten auch als Doppeleinheit verkehren. Hier der Umlaufplan für die Wochentage Montag bzw. Dienstag bis Freitag.
Grafik 6: Der Samstagsplan für Umlauf 11407. Die Schienenbusse waren im Bw Darmstadt beheimatet.
Grafik 7: Der Plan für Umlauf 11407 an Sonn- und Feiertagen.
Grafik 8: Nach Sonn- und Feiertagen bedurfte Umlauf 11407 gewisser Anpassungen.
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