Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Rangierfahrt
auf der Riedbahn.
Parkanlage.
Grün auf der Trasse.
Brücke über den Darmbach.
Am Darmbach.
Dampfstrassenbahn.
Dampfstraßenbahn.
Griesheim Wagenhalle.
Wagenhalle in Griesheim.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Ein Schnellzughalt für Griesheim

Eine Geschichte aus den 1880er Jahren

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Haupt­verlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten vor allem der Strecken­abschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.

Der Personen­verkehr steckte zu Beginn der 1880er Jahre noch in den Kinder­schuhen. Wenige Züge verbanden Griesheim mit der großen Welt. Deshalb wurde um jeden weiteren Zughalt gekämpft.


Der Zug Nummer 205

Die 1869 eröffnete Riedbahn beförderte zunächst täglich vier Zugpaare zwischen der Residenz­stadt Darmstadt und Worms in der rhein­hessischen Provinz. 1879 wurde die Riedbahn um die Nord-Süd-Verbindung von Frankfurt nach Mannheim erweitert. Diese Verbindung zwischen zwei aufstrebenden kapitalistischen Metropolen arrangierte die Bezugs­punkte des Personen- und Güterverkehrs neu. Die Verbindung zwischen Darmstadt und Worms war vor allem dazu gedacht, die die rhein­hessische Handelsstadt durchziehende Eisenbahn­strecke von Mainz nach Ludwigshafen mit der Main-Rhein-Bahn von Mainz nach Aschaffen­burg und der Main-Neckar-Bahn von Frankfurt nach Heidelberg zu verbinden. Treffpunkt war Darmstadt. Der Bau der neuen Nord-Süd-Magistrale unter Umgehung Darmstadts war dazu gedacht, zur Main-Neckar-Bahn in Konkurrenz zu treten und diese letztlich in das Streckennetz der Hessischen Ludwigsbahn in integrieren. Hierbei wurde die bestehende Verbindung zwischen Darmstadt und Worms zu einem Zubringer für die Hauptstrecke degradiert.

Bei der Konzessionie­rung der Nord-Süd-Strecke mußte die Hessische Ludwigsbahn zugestehen, die bestehenden vier Zugpaare auch weiterhin durchzu­führen. Deshalb kam es zwischen Goddelau-Erfelden und Biblis häufiger zu einem Parallel­betrieb zweier Züge, die im Abstand von wenigen Minuten hintereinander herfuhren. Umgestiegen wurde dann entweder in Goddelau-Erfelden oder in Biblis. Durch eine geschickte Verknüpfung gelang es der betreibenden Hessischen Ludwigsbahn, eine weitere Verbindung von der Hauptstrecke über Biblis von und nach Worms bzw. über Goddelau-Erfelden von und nach Darmstadt herzustellen. Dennoch waren schon damals fünf Zugpaare pro Tag nur bedingt dazu angetan, die Bedürfnisse des mobilisierten Publikums zu befriedigen. Klagen über fehlende Verbindungen, schlechte Anschlüsse, lange Wartezeiten und große Lücken im Fahrplan waren allgemein weit verbreitet. Das Eisenbahn­wesen befand sich weitgehend in Privathand und das Interesse der Privatbahnen galt zuerst der Dividende ihrer Aktionäre und erst nachrangig den Wünschen des Publikums.

Nur in Einzelfällen rechnete sich das Bereitstellen eines neuen Zuges, und es wurde sehr genau gerechnet. In der Badesaison zeigte es sich, daß eine Zug­verbindung zwischen Darmstadt und dem am Altrhein gelegenen Strandbad bei Stockstadt lukrativ war. Von 1872 bis 1877/78 gab es zudem einen morgendlichen Arbeiterzug von Griesheim nach Darmstadt. Nicht jeder Zug hielt an allen Stationen. Manche Durchfahrten waren aufgrund der zunächst eingleisigen Betriebs­führung mit wenigen Kreuzungs­punkten betrieblichen Notwendig­keiten geschuldet. Manche Halte rechneten sich auch einfach nicht. Der Winter­fahrplan 1883/84 sah folgende, Griesheim berührende Züge mit insgesamt neun Halten vor:

AbfahrtszeitZugnummervonnach
6.16200DarmstadtWorms
7.16201WormsDarmstadt
7.57202DarmstadtGoddelau-Erfelden mit Anschluß nach Worms
10.44206DarmstadtWorms
13.58207WormsDarmstadt
15.14208DarmstadtWorms
16.37209WormsDarmstadt
20.58213WormsDarmstadt
20.59212DarmstadtWorms
Tabelle 1: Zughalte in Griesheim im Winter­fahrplan 1883/84

Zudem bedienten den Griesheimer Bahnhof täglich zwei Güterzüge, einer gegen 7 Uhr morgens auf dem Weg von Darmstadt nach Rosengarten und einer gegen 8 Uhr abends auf dem Rückweg. Inwieweit die vier fakultativen Güter­züge, die bei Bedarf eingeschoben wurden, auch in Griesheim hielten, um Tiere und Waren ab- oder aufzuladen, ist den Kursplänen nicht anzusehen.

Griesheim war zu diesem Zeitpunkt ein etwas größeres Dorf und der Bahnhof lag – wie dies damals bei geradlinig gezogenen Eisenbahn­strecken häufig der Fall war – etwas außerhalb an der nördlichen Peripherie. Doch es schien immer noch sinnvoller zu sein, den Weg zum Bahnhof zu laufen, als den ganzen weiten Weg nach Darmstadt zu Fuß zu gehen, vor allem dann, wenn man oder frau mit Gepäck beladen war. Die Dampf­straßenbahn zum Darmstädter Schloß gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Sie wurde erst 1886 eröffnet.

Winter­fahr­plan83/8484/85
Zug­nummer159161
Mann­heim Hbf. ab9.589.55
Goddelau-Erf. an10.5810.58
Zug­nummer160160
Frank­furt Westbf. ab10.0010.00
Sachsen­hausen ab10.0010.00
Goddelau-Erf. an10.5810.58
Zug­nummer205205
Goddelau-Erf. ab11.0011.00
Griesheim ab   |11.10
Darmstadt Lu'bf. an11.2111.24
Zug­nummer7070
Darmstadt Lu'bf. ab11.2511.28
Dieburg ab   |11.50
Baben­hausen ab11.5712.03
Aschaffen­burg an12.1412.20

In einer sogenannten „Vorstellung“ wandten sich am 26. April 1884 zweiund­dreißig Einwohner Griesheims an das hessische Innen- und Justiz­ministerium, um für den Zug Nr. 205 einen Aufenthalt in Griesheim zu erlangen. Dieser Zug verband den aus Mannheim in Goddelau-Erfelden um 10.58 Uhr ankom­menden Personen­zug Nr. 159 mit dem in Darmstadt um 11.25 Uhr abgehenden Schnellzug Nr. 70 nach Aschaffen­burg mit Anschluß nach München. Bei Übergangs­zeiten von zwei bzw. vier Minuten war das Zeitfenster eng gesteckt, und in der Tat hatte es zuvor mehrfach Beschwerden aufgrund von Verspätungen und daraus resultierend nicht erreichten Anschlüssen gegeben. So wurde auf der 4. Sitzung des hessischen Eisenbahn­beiraths am 8. März 1883 gefragt, ob es nicht möglich sei, die knapp bemessene Übergangs­zeit in Darmstadt durch ein früheres Einbringen des aus Worms (bzw. Goddelau-Erfelden) kommenden Zuges zu verlängern. Diese Frage wurde seitens der Special-Direction der Hessischen Ludwigsbahn vier Tage später so beantwortet:

„Es läßt sich zur Zeit nicht ermöglichen, in Darmstadt zum größeren Übergang von Zug 203 [1] auf Zug 70 herzustellen, es kann aber mit Bestimmtheit angenommen werden, daß mit Vollendung des zweiten Gleises der Strecke Biblis – Goddelau, der Zug 203 fahrplan­mäßig in Darmstadt angebracht werden kann, so genau daß der Anschluß an Zug 70 stets gesichert bleibt.“

Erschwert wurde die Fahrplan­koordination dadurch, daß auch der aus Frankfurt kommende Personenzug Nr. 160 in Goddelau-Erfelden Anschluß an den „11 Uhr-Zug“ Nr. 205 erhalten sollte. Dieser traf zeitgleich mit dem Zug aus Mannheim in Goddelau-Erfelden ein und sollte zur Einhaltung des Fahrplans zukünftig nicht mehr in Leeheim anhalten. Damit war in Goddelau-Erfelden ein hektisches Treiben vorprogrammiert. Nicht nur, daß hier zwei Züge den Anschluß auf einen dritten zu gewährleisten hatten; hinzu kam, daß nur wenige Minuten zuvor der Personenzug Nr. 206 aus Darmstadt nach Worms den Bahnhof bediente.

Und jetzt kamen auch noch die Einwohner (wohl die Honoratioren) Griesheims und wollten einen zusätzlichen Halt erwirken!

„Von Seiten des verehrl[ichen] Verwaltungs-Raths der Hessischen Ludwigsbahn, wurde vor einiger Zeit die betreffenden Stations-Verwaltungen ersucht, ihre Beobachtungen über Mißstände im Bahnverkehr, über die geeigneten Zeit-Punkte der Züge, sowie über die Wünsche des Publicums, eingehende Berichte zu erstatten.

Soviel uns bekannt geworden, ist dieß auch von den betreffenden Beamten geschehen, aber auch von unserer Seite sind in dieser Beziehung wiederholte Gesuche bei der verehrlichen Special-Direction, namentlich um Anhalten des sog. 11 Uhr Schnellzugs wie auch um Einlage eines Früh- oder Arbeiter-Zugs eingereicht worden, aber immer ohne den gewünschten Erfolg.

Wir die Unterzeichneten erachten es aber für ein unabweisbares Bedürfniß:

  1. daß ein Frühzug das ganze Jahr hindurch so rechtzeitig in Darmstadt eintrifft, daß die vom Lande aus die Darmstädter Schulen (Realschule, Gymnasium, Alice-Schule [2] pp.) besuchenden Schüler und Schülerinnen die Schule rechtzeitig erreichen, oder noch besser, wenn ein Arbeiterzug damit verknüpft wäre, zumal die Zahl der diesen Zug benützenden Passagiere von hier und der Umgegend gewiß keine geringe werden wird.
  2. daß der 11 Uhr-Zug in der Richtung nach Darmstadt hier anhalte, indem die Zeit von Morgens 7 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr eine zu lange Pause bildet und somit viele hiesige Personen, von einem regeren Verkehr mit der Residenz abhält.

Ueberdieß erfreut sich Biebesheim was nur ⅓ der Einwohner Griesheims zählt, des Anhaltens dieses sog. Schnellzugs, der aber gar oft so viel Verspätung hat, daß ein Spielraum in der Ankunfts-Zeit in Darmstadt zum Anschluß nach Aschaffen­burg doch vorgesehen ist, so daß ein Paar Minuten weiter verspätete Ankunft dieses Zugs oder späterer Abgang dieses Zugs nach Aschaffen­burg nicht so sehr ins Gewicht fallen können, daß wir die Annehmlich­keit des Anhaltens jenes 11 Uhr-Zugs entbehren sollten.

Zudem wurden mit diesem Schnellzug oft mehr Güterwagen befördert, als Personen­wagen, was bei einem Personen-Schnellzug auch eine Ausnahme ist.

Sollte jedoch wider alles Erwarten der Schnellzug nicht anhalten können und wenn kein Frühzug von Worms und Mannheim nach Darmstadt eingestellt werden kann, so erlauben wir uns darauf aufmerksam zu machen, daß man öfters einen Thomasschen Dampfwagen [3] zwischen Goddelau, Wolfskehlen, Griesheim und Darmstadt den Verkehr vermitteln lassen könne, welcher auch die Orte Crumstadt, Erfelden, Leeheim und Dornheim frequentiren würden, wodurch die Rentabilität gewiß nachzuweisen sey und jedenfalls eine andere werden würde, als die des im Sommer eingelegten Badezugs.

Mit Vorstehendem glauben wir das Bedürfniß der gewünschten Züge wie auch deren Rentabilität, wenigstens mit einem Thomasschen Dampfwagen hinreichend nachgewiesen zu haben und wenden wir uns deßhalb, da frühere Eingaben an den verehrl[ichen] Verwaltungsrath, keinen Erfolg hatten, diesmal mit der unter­thänigsten Bitte an Groß­herzogliches Ministerium, dasselbe solle hochgeneigtest darauf hin wirken, daß die entsprechenden Züge schon für den Sommerdienst 1884 eingerichtet werden.“

Dieses Schreiben belegt neben dem berechtigten Anliegen nach einem Frühzug und einem Halt des Schnellzugs Nr. 205 auch ein untergründiges Ressentiment des Landes gegen die Stadt.

Dampfwagen Modell Thomas.
Abbildung 1: Der Thomas'sche Dampfwagen wurde bei der Hessischen Ludwigsbahn zwischen Bensheim, Rosengarten und Mannheim eingesetzt.

Die Badezüge symbolisieren die Städter, deren Freizeit­vergnügen man gerne nachkomme, während den Kindern der hart arbeitenden Land­bewohnerinnen und -bewohnern morgens nicht einmal ein Zug in die Schule gewährt wird. Als Griesheimer muß man den Eindruck gewinnen, die Städter wollten die Kinder vom Lande nicht in ihre Schulen aufnehmen. Es scheint so, als käme der erste Zug aus Worms, der Darmstadt gegen halb acht erreicht hat, für die Schülerinnen und Schüler schon zu spät, vielleicht auch deshalb, weil der Unterricht im Sommer früher begann. Auf den gewünschten Frühzug wird Griesheim jedenfalls noch bis 1894 warten müssen.

Diese Vorstellung der Griesheimer Einwohner­schaft wird an das für das Eisenbahn­wesen verantwortliche Finanz­ministerium weitergeleitet und von dort der Special-Direction der Hessischen Ludwigsbahn zur Stellung­nahme vorgelegt. Diese erwidert erwartungs­gemäß am 4. Juni 1884:

„Es ist nach Lage der Züge 205 zwischen Goddelau und Darmstadt und 70 zwischen Darmstadt und Aschaffen­burg nicht thunlich, dem ersteren Anhalt in Griesheim zu gewähren, ohne dem letzteren täglich Verspätung ab Darmstadt zu bereiten, weil alsdann die Übergangs­zeit in Darmstadt von dem einen Zuge zu dem anderen nur eine Minute betragen würde, welche Zeit für den Uebergang der Passagiere zu kurz ist.

Es soll übrigens bei Aufstellung des nächsten Fahrplans versucht werden, die bezüglichen Züge so zu legen, daß das Anhalten in Griesheim in Aussicht genommen werden kann.

Auf Grund unserer Wahr­nehmungen über die Stärke des Personen-Verkehrs zwischen Griesheim und Darmstadt glauben wir das Bedürfniß für Einlage von weiteren Zugver­bindungen bestreiten zu müssen und wir können uns namentlich auch nicht dazu verstehen, einen Local-Frühzug zwischen Griesheim und Darmstadt einzulegen, welcher lediglich den Zweck haben würde, einige Schulkinder nach Darmstadt zu fahren und von uns das Opfer der Kosten für einen Leerzug von Darmstadt nach Griesheim erforderlich machen würde.

Wenn von Seiten der Bürger­meisterei Griesheim der Vorschlag gemacht wird, einen Dampfwagen für den Personen­verkehr zwischen Griesheim und Darmstadt einstellen zu lassen, so müssen wir dieses Ansinnen schon aus dem Grunde ablehnen, weil wir nur 3 Dampfwagen besitzen, welche coursmäßig da laufen, wo die Bedingungen für einen derartigen Betrieb vorhanden sind und von welchen keiner zurückgezogen werden kann, ohne den ganzen Dampfwagen­betrieb zu stören.“

Eine Woche später, am 11. Juni 1884, benachrichtigt das hessische Finanz­ministerium die Bürger­meisterei Griesheim. Sie macht sich hierbei die ablehnende Haltung der Hessischen Ludwigsbahn zu eigen und nutzt deren Argumentation fast wörtlich. Dennoch kommt es anders.

Der dem Finanz­ministerium unterstellte Regierungs-Commissär bei der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft, der Geheime Ober­finanzrath Schulz, hakt anläßlich der Vorlage des ersten Entwurfs für den Winter­fahrplan 1884/85 bei der Hessischen Ludwigsbahn nach. Am 12. August 1884 fragt er nach den Gründen, die dazu geführt haben, den in Aussicht gestellten Halt in Griesheim im Entwurf nicht berück­sichtigt zu haben. Am 20. August 1884 teilt die Special-Direction lakonisch mit, daß die Königlich Bayerische Staats-Eisenbahn sich bereit erklärt habe, den aus Darmstadt kommenden Schnellzug drei Minuten später in Aschaffen­burg anzunehmen, womit der gewünschte Halt in Griesheim möglich werde. Und so hielt seit dem 15. Oktober 1884 auch in den darauf folgenden Jahren der Schnellzug Nr. 205 in Griesheim.

Einen Wermutstropfen hatte die Hessische Ludwigsbahn für Griesheim jedoch noch auf Lager. Der beschleunigte Personenzug Nr. 67, der mit Anschluß aus Wien von Aschaffen­burg kommend noch im Winter­fahrplan 1883/84 um 7.38 Uhr in Darmstadt eintraf, erreicht Darmstadt im Sommer 1884 neun Minuten später. Damit muß der bisherige Personenzug Nr. 202, der bislang auf dem Weg von Darmstadt nach Goddelau-Erfelden auch in Griesheim und Wolfskehlen anhielt, beschleunigt werden, um den um 8.10 Uhr in Goddelau-Erfelden in Richtung Mannheim abgehenden Schnellzug Nr. 158 erreichen zu können. Die Zwischen­halte werden gestrichen und der Schnellzug düst in zur damaligen Riedbahn­zeit rekord­verdächtigen 17 Minuten für die 16 Kilometer mitsamt einer lang geschwungenen Kurve durchs Ried.

Zusätzlich hielt auch der im Oktober 1883 neu eingeführte Schnellzug Nr. 215 zwischen Goddelau-Erfelden und Darmstadt seit Mai 1884 in Griesheim. Dieser Schnellzug verband den Schnellzug von Straßburg (später auch aus Basel kommend) nach Berlin mit einem Schnellzug, der von Darmstadt nach Aschaffenburg fuhr und die Verbindung nach Bayern herstellte.

Der Clou zum Schluß: offensichtlich hat die Hessische Ludwigsbahn ihren bayerischen Kollegen noch einige Minuten mehr abgerungen. Denn im Winterfahrplan 1884/85 findet sich ein zusätzlicher Halt des Schnellzugs Nr. 70 in Dieburg, der weitere drei Minuten Fahrzeit kostet.