Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Rangierfahrt
auf der Riedbahn.
Bahnwärterhaus.
Bahnhaus 78.
Parkanlage.
Grün auf der Trasse.
Dampfstrassenbahn.
Dampfstraßenbahn.
Griesheim Wagenhalle.
Wagenhalle in Griesheim.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Stellwerke und Signale in Griesheim

Ein noch sehr unvoll­ständiger Überblick

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Haupt­verlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten vor allem der Strecken­abschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.

Ohne technische Unterstützung ist ein Eisenbahn­betrieb heutzutage nicht möglich. Weichen und Signale weisen den Weg, gesteuert werden sie über Stellwerke. Der Griesheimer Bahnhof zu Beginn des 20. Jahr­hunderts besaß derer drei. Am westlichen Ende, Richtung Wolfskehlen, entstand mit nach Ausbau zur zwei­gleisigen Haupt­strecke 1901 an der Pfützen­straße (Posten 76) ein zwei­geschossiger Bau. Am östlichen Ende, am Übergang 77 an der Schöne­weiber­gasse, stand ein zweites. Dieses beherbergte nach dem 2. Weltkrieg den Fahrdienst­leiter. Ein drittes Stellwerk befand sich lange Zeit im Stations­gebäude selbst.

Beidseits des Bahnhofs gab es ein Einfahrts­signal mit Vorsignal. Die genauen Standorte sind bekannt: Das Signal aus Richtung Darmstadt befand sich an Kilometer 52,350, das zugehörige Vorsignal an Kilometer 52,950. Das Signal aus Richtung Goddelau und Wolfskehlen stand an Kilometer 50,750, das zugehörige Vorsignal an Kilometer 50,350. Während der Abstand zwischen Vor- und Hauptsignal von Darmstadt aus kommend sechs­hundert Meter betrug, waren es aus Richtung Wolfskehlen nur vier­hundert Meter. Vermutlich ist der Unter­schied dem leichten Gefälle Richtung Rhein geschuldet.

Leider existieren keine (mir bekannten) Bilder aus dem Inneren eines der drei Stellwerke. – Das Darmstädter Tagblatt hatte am 9. Juli 1966 ein Bild abgedruckt, das qualitativ dermaßen schlecht ist, daß es zu einer ganuen Bestimmung nichts taugt. Zu sehen ist ein Vorsignal, ver­mutlich zwischen Wolfskehlen und Griesheim. Der weiterhin sichtbare Hoch­spannungs­mast, der das damals noch vor­handene Gleis überspannt, paßt jedoch nicht zum Standort des an Kilometer 50,350 aufge­stellten Signals. Meines Wissens gab und gibt es zwischen der Wolfskehler Chausse und dem Griesheimer Bahnhof keine derartige Hoch­spannungs­leitung. Angesichts derzeit nicht klärbarer Urheber- und Nutzungs­rechte wird dieses nicht wirklich hilfreiche Bild hier (vorerst) nicht gezeigt.

Das heute an der alten Bahntrasse aufgestellte Formsignal gehörte zu den Ausfahrts­signalen des Griesheimer Bahnhofs und steht folglich nicht am originalen Standort.

Sofern mir brauchbare Bilder weiterer technischer Einrichtungen im weiteren Sinne vorliegen (Signale, Weichen, Schranken­anlagen etc.), werden sie hier nachgereicht.

»»  Die Standorte der Stellwerke und Signale sind auf einem Griesheimer Stadtplan von 2008 eingezeichnet.

Ein besonderer Dank geht an das Stadtarchiv Griesheim für die Über­lassung der Fotografien.


Impressionen

Stellwerk Gf.

Bild 1: Das Stellwerk Gf (Fahrdienst­leiter) an der Schöneweibergasse 1955. Quelle: Stadtarchiv Griesheim, em2008.0042.

Esig von Darmstadt.

Bild 2: Das Esig (Einfahrts­signal) für die Züge aus Richtung Darmstadt. Die Schranken­anlage im Vordergrund gehört zum ehemaligen Posten 78, der im November 1924 geschlossen und dessen Bahnhaus 2012 durch einen Neubau ersetzt wurde. Heute würden wir nicht auf freies Feld und Bahngleise, sondern auf einen recht jungen Waldbestand schauen. Dieses Bild hat offenkundig im Laufe der Zeit etwas gelitten. Quelle: Stadtarchiv Griesheim, em2008.0058.

Esig von Darmstadt.

Bild 3: Dieses zweiflüglige Formsignal wurde beim Rückbau des Griesheimer Bahnhofs als Denkmal an der Schöne­weiber­gasse aufgestellt. Heute befindet es sich einige Meter weiter östlich in Richtung Hofmann­straße und ist der Blickfang für diejenigen, die an der alten Bahntrasse entlang­radeln. Aufnahme von 1999, Quelle: Stadtarchiv Griesheim, em2008.0019.

Stellwerk Posten 76.

Bild 4: An der westlichen Einfahrt stand an der Pfützenstraße das zum Posten 76 gehörende Stellwerk. Die Aufnahme stammt vermutlich aus der ersten Hälfte der 1960er Jahre. Quelle: Stadtarchiv Griesheim, em2010.0424.