Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Berlin, Märkisches Viertel, ein Bus
Drei Motive aus den 1970er Jahren
1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.
Die Mitte der 1970er Jahre verbrachte ich in Berlin und wohnte in einer der damals häßlichen und heute neckisch begrünten Trabantenstädte an der Peripherie, im Märkischen Viertel. Der Schulweg war lang und erforderte eine halbstündige Busfahrt und eine etwas kürzere Fahrt mit der Untergrundbahn, um zur Schule in Wilmersdorf zu gelangen. Mehr zufällig, denn ich besaß keine eigene Kamera, entstanden diese drei Bilder, die motivlich weder ausgesucht noch gar fotografisch gut umgesetzt waren; von Schärfe ganz zu schweigen. Ich habe sie zufällig in einem alten Aktenordner wiedergefunden und plaziere sie hier als Randerscheinung an den Rand meiner Riedbahn-Seiten.
Bild 1: Bevor die U-Bahnlinie 8 vom Leopoldplatz nach Wittenau verlängert wurde, durften die Bewohnerinnen und Bewohner der Trabantenstadt ihre Zeit mit der umwegreichen Fahrt eines Busses der Linie 64 verplempern, ehe sie nach einer halben Stunde an der Amrumer Straße oder am Leopoldplatz in das damalige Schnellbahnnetz umsteigen konnten. Hier biegt der Bus vom Senftenberger Ring in die Calauer Straße ein.
Bild 2: In der Calauer Straße befand sich eine Bushaltestelle. Morgens konnte man oder frau vor dem Einstieg in den Bus in einem heute verschwundenen Kiosk rechts der Haltestelle Schrippen und eine Zeitung erstehen. Gleich fährt der Bus weiter Richtung Wedding.
Bild 3: Keine Ahnung, was mich damals geritten hat, eine derart langweilige Zielanzeige aufzunehmen. Gut, die U-Bahn als Verkehrsmittel muß mich damals sehr fasziniert haben. Aber ist deshalb ein Zielanzeiger nach Rudow in der Station Fehrbelliner Platz wirklich so interessant?
Bild 4: Dreieinhalb Jahrzehnte später ist aus der kahlen Betonburglandschaft eine grüne Oase geworden, die eine Idylle vorgaukelt, wie sie hinter den Fassaden der Modulhochhäuser wohl kaum vorzufinden ist. Der Fotostandpunkt ist fast derselbe wie auf dem ersten Bild; es handelt sich um die Einmündung der Calauer Straße (rechts) in den Senftenberger Ring.