Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Auf der Riedbahn.
IC in Nierstein.
Nierstein.
Zwischen Nierstein und Nackenheim.
Nackenheim.
IC in Mainz.
Mainz
Römisches Theater.
IC in Osthofen.
Osthofen.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

103 113 in Darmstadt

Bilder vom Oktober 2015

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenab­schnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.

Aufgrund von Bauarbeiten an der Schnell­fahrstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim wurde der Umlauf­plan für den Einsatz einer der letzten Schnellfahr­lokomotiven aus der Zeit um 1970 geändert. Dies führte dazu, daß 103 113-7 den IC 2292 zu bespannen und sich daher regel­mäßig kurz nach halb sechs Uhr am späten Nachmittag in Darmstadt einzufinden hatte. Vom 25. September bis zum 8. Oktober war der Aufent­halt von 17.56 bis 17.58 Uhr vorgesehen, vom 9. bis zum 26. Oktober von 17.32 bis 17.34 Uhr.

Gewiß, es ist ja nicht so, als hätte ich gerade diese Lokomotive noch nie fotografiert. Aber wenn sie schon einmal quasi direkt vor meiner Haustüre vorbeifährt, dann schaue ich doch gerne einmal am Darmstädter Haupt­bahnhof oder anderen Lokalitäten vorbei. Nun geht im Oktober die Sonne immer früher unter und das Licht kann je nach Sonnen­schein und Schatten­wurf schon recht grenzwertig sein. Kommt der Zug dann auch noch später, dann wird es spannend. Die folgenden Bilder sind alle aus der hohlen Hand ohne Zuhilfe­nahme eines Stativs im Zeitraum vom 9. bis zum 26. Oktober 2015 entstanden.


Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 1: Am 9. Oktober kam der IC 2292 mit rund 20 Minuten Verspätung, „wegen einer technischen Störung am Zug“, so der Bahnhofslautsprecher, in Darmstadt an. Der Himmel war fast wolkenfrei, aber ausgerechnet die einzige Wolke im Umfeld drohte den letzten Sonnenschein abzuwürgen. Zudem begann sich die Sonne hinter dem Parkhaus an der Westseite des Hauptbahnhofs zu verkrümeln, so daß das Sonnenlicht anfing, sich rar zu machen. Die Einfahrt in Gleis 5 ist zwar kein idealer Fotopunkt, aber für den Anfang ganz nett anzuschauen.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 2: Am 10. Oktober betrug die Verspätung nur fünf Minuten, als Ausgleich gab es keine Sonne. Abgesehen davon, daß daher die Helligkeitswerte drastisch in den Keller gingen, erlaubte dies ein Bild vom S-Bahnsteig.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 3: Am 11. Oktober war es schon wieder vorbei mit der 103er Herrlichkeit. Der IC erschien pünktlich, aber mit einer ziemlich versifften 101 056-0. Da die erste Bauetappe an der Schnellfahr­strecke beendet ist, kann die 103 wieder in ihren regulären Umlaufplan mit dem IC 2316 nach Mainz zurückkehren, was sie an diesem Sonntag auch tat. Schade, für Darmstadt jedenfalls, denn die kommenden Tage hätten einige Sonnenbilder versprochen.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 4: Oder doch nicht. Der Sonnenschein war am 12. Oktober ein mageres Scheinchen und die Lok war dann wieder die 103. Somit konnte der um zehn Minuten verspätete Zug nochmals von der Dornheimer Weg-Brücke herunter fotografiert werden.

Darmstadt Südbahnhof.

Bild 5: Am 13. Oktober kam der Intercity überaus pünktlich in den Darmstädter Südbahnhof hineingefahren, dafür aber auch wieder mit der „falschen“ Lok: 101 134-5.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 6: Es scheint sich so langsam einzupendeln, daß, immer wenn der IC 2292 mit der 103 bespannt ist, er auch verspätet ist, diesmal um knapp 15 Minuten. Daraus Folgerungen über die Einsatzfähigkeit der Lok ableiten zu wollen, wäre jedoch absurd. Jedenfalls, kalt war es und vor allem derart trübe, daß die Kamera nur mit Wohlwollen noch eine Belichtungszeit von 1/40 spendieren wollte. Mit derart wenig Licht eine Zugeinfahrt unter der Rheinstraßen­brücke abpassen zu wollen, kann nur in einem enden, nämlich einer gewissen Bewegungs­unschärfe. So geschehen am 14. Oktober.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 7: Am 15. Oktober erschien auf der Trassenlage des Intercity dieser Gleisbauzug, der vielleicht seinen weiteren Weg auf die Odenwald­bahn nahm. Dort finden ab dem Wochenende für zwei Wochen Gleisbau­arbeiten zwischen Ober-Ramstadt und Otzberg-Lengfeld statt. Der IC fiel möglichr­weise aufgrund eines Personenunfalls bei Bietigheim aus. Die Zuganzeige weist diesen Gelbling noch als ausgefallenen IC nach Frankfurt aus; da hat wohl eine oder jemand vergessen, für den menschenleeren Bahnsteig eine Zugdurch­fahrt zu signalisieren. – Für den 16. Oktober sieht der Baustellen­fahrplan beim IC 2292 keine Durchfahrt durch Darmstadt vor.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 8: Der 17. Oktober brachte etwas Abwechslung. Die vorabendliche Wettersuppe präsentierte sich zwar weiterhin als lichtarmes Trübsal. Doch die fünfminütige Verspätung des aus Stuttgart kommenden Zuges brachte keine 103, sondern eine 101 zustande, genauer: 101 090-9. Und die schob zudem diesmal die Reisewagen vor sich her. Am linken Bildrand steht eines der beiden Darmstädter Maritim-Hofels, im Hintergrund ist der Fürstensteg des Hauptbahnhofs zu erkennen und ganz vorne am linken Bildrand stand einstens eine Drehscheibe, auf der noch in den 60er Jahren die Schienenbus­einheit mit VT 95 und VB 142 des schnelleren Wendens wegen einfach gedreht wurde. Das ersparte eine Umsetzfahrt durch die Weichengasse.

Darmstadt, kurz vor dem Hauptbahnhof.

Bild 9: Am 18. Oktober zog mit knapp zehnminütiger Verspätung 120 127-6 den Nachmittags-IC durch den Einschnitt zwischen Süd- und Hauptbahnhof. Die Suppe war etwas durchlässiger, so daß im Hintergrund die Haube des Übergangs zum Bahnsteig des Südbahnhofs noch zu erahnen ist.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 10: Auch am 19. Oktober ließ sich die 103 nicht blicken. Das lag nicht etwa an der über 20minütigen Verspätung „aufgrund einer Signalstörung“, sondern mehr daran, daß die Deutsche Bahn AG lieber ein anderes Rennpferd, nämlich 101 015-6, auf die Reise schickte. Als noch vor der regulären Ankunft des Zuges eine derart hohe Verspätung durchgesagt wurde, war klar, daß angesichts düsterer werdender Lichtverhältnisse nur noch ein Standbild in Frage kommen würde. Somit schauen wir auf Gleis 5 einigen aussteigenden Fahrgästinnen und Fahrgästen nach, derweil auch das Lokpersonal tauschte.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 11: Am 20. Oktober wurde aus Stuttgart gemeldet, daß die 103 den IC 2316 nach Mainz bespannen werde. Daraus ließ sich erahnen, daß entweder eine rote 101 oder eine rote 120 Darmstadt anfahren würde. Es kamen beide. Sozusagen im Sandwich und tatsächlich auch beide aufgebügelt erreichten sie überaus pünktlich die Stadt der Heiner. Ob es auch Heinerinnen gibt, ist bislang unerforscht geblieben. Der von 101 114-7 gezogene Wagenpark gönnte sich in Darmstadt fünf Minuten Aufenthalt, weshalb es mir möglich war, ein durch Masten und Strippen verhageltes Bild an der Rheinstraßen­brücke durch einen zweiten Versuch von der Dornheimer Weg-Brücke herunter zu ergänzen. Hinten dran hing 120 101-1. Rechts daneben wartet 185 034-6 brav vor dem Signal auf den Abfahrtsauftrag, um eine Fuhre Darmstädter und vielleicht auch Dieburger Güterwaggons nach Mannheim zu befördern. – Am 21. Oktober fiel zur Abwechslung der IC 2292 mal wieder aus. Somit war das im Bild gegebene Versprechen, d'r Zoch kütt, nicht gehalten.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 12: Die Lichtverhältnisse an der Rheinstraßenbrücke zwischen den beiden Maritim-Hotels ließen kurz die philisophisch-melancholische Frage aufkommen, wie denn ein in den Darmstädter Hauptbahnhof einfahrender Zug am besten in den Drahtverhau einzupassen wäre. Die am 22. Oktober leicht unpünktlich eintreffende 101 019-8 war jedenfalls so charakterlos wie das trübsinnige Wetter, und sie wird nur deshalb vorgeführt, um diese Dokumentation vollständig zu erhalten.

Darmstadt nördliches Gleisvorfeld.

Bild 13: Am 23. Oktober leuchtete am späten Nachmittag sogar ein wenig die Sonne. In Höhe der früheren Turmwagenhalle schiebt 101 002-4 ihren Zug mit zwölf Minuten Verspätung nach Frankfurt.

Darmstadt Hauptbahnhof.

Bild 14: Eigentlich hätte die schiebende 101 113-9 am 24. Oktober vor der Nase des Fotografen stoppen sollen. Doch sie wollte wohl nicht erkannt werden und verkrümelte sich ins Dunkel der Bahnhofshalle. Zehn Minuten zu spät war sie zudem unterwegs. – In der Nacht zum 25. Oktober ging die Sommerzeit zu Ende. Dann wird es um halb sechs auf jeden Fall zu dunkel, ein- und ausfahrende Züge abzulichten. Deshalb wird die Bilderserie hier abgebrochen.