Die Straßenbahn in Darmstadt
Vertragsentwurf zwischen der SEG und der Stadt Darmstadt 1901
Dokument eines vergeblichen Anlaufs
1886 errichtete ein privates Konsortium die ersten beiden Straßenbahnstrecken in die Vororte Eberstadt und Griesheim, denen 1890 eine weitere Strecke nach Arheilgen folgte. Im Grunde handelte es sich um die Schmalspurausführung einer dampfbetriebenen Eisenbahn. Alle drei Linien standen in Konkurrenz zur parallel verlaufenden Eisenbahn. Die Stadt Darmstadt sah die innerstädtischen Verkehrsbedürfnisse des Bürgertums nicht abgedeckt und ließ ein eigenes elektrisches Straßenbahnnetz aufbauen. Aus der Verschmelzung beider Gesellschaften entstand 1912 die Hessische Eisenbahn Aktiengesellschaft, kurz HEAG. Die Dampfstrecken wurden elektrifiziert; ein Vorgang, der aufgrund des Ersten Weltkriegs und der nachfolgenden französischen Besatzung Arheilgens und Griesheims erst 1926 abgeschlossen war.
Das seit 1897 bestehende Nebeneinander zwischen Dampf- und elektrischer Straßenbahn behinderte den Ausbau eines funktionalen Verkehrsnetzes, weshalb sich die Stadt Darmstadt mit der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft zusammensetzte, um einen Vertrag für eine gemeinsame Expansion in der Stadt und im Umland auszuarbeiten. Der hieraus resultierende Entwurf sollte der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden und wurde durch die „Darmstädter Zeitung“ am 7. Dezember 1901 kursorisch wiedergegeben. Dieser Vertrag scheiterte an verschiedenen Widerständen.
Die seitens der ULB Darmstadt digitalisierte Zeitungsseite wurde leicht überarbeitet und soll als historisches Fragment hier zugänglich gemacht werden. Zwar liegt auch das Digitalisat der ULB Darmstadt öffentlich zugänglich vor, aber ohne eine auf Frakturschrift ausgerichtete Suchmaschine findet es keine und niemand.
Tags : Arheilgen, Bickenbach, Crumstadt, Darmstadt, Dornheim, Eberstadt, Erfelden, Eschollbrücken, Gernsheim, Griesheim, Hahn, Jugenheim, Kornsand, Malchen, Mühltal, Oppenheimer Fähre, Pfungstadt, Seeheim, SEG.