Luftbild auf das Fabrikviertel 1966.
Industriegleise im Fabrikviertel Darmstadt
Walter Kuhl
Luftbild auf das Fabrikviertel 1966.
Das Fabrikviertel 1966.
Ansicht der Dampfkesselfabrik Rodberg.
Dampfkesselfabrik Rodberg.
Zeppelinhalle.
Sogenannte Zeppelinhalle.
Bahnbedarf A.-G..
Bahnbedarf A.-G..
Schild Bahnbedarf-Rodberg.
Bahnbedarf–
Rodberg.

Industriegleise im Fabrikviertel Darmstadt

Der Gleisanschluß Bahnbedarf-Rodberg

Ein Gleisplan von 1953

1872 und 1893/94 wurden die beiden ersten Industrie­stammgleise zum Darmstädter Fabrikviertel eingerichtet. Dieses Fabrikviertel bildete sich mit der West­expansion der Stadt Darmstadt Ende des 19. Jahr­hunderts und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts heraus. Von den Mitte der 50er Jahre rund dreißig, Anschluß­gleisen sind (Stand 2020) nur noch vier oder fünf übrig geblieben.

Die Bahnbedarf-Rodberg GmbH, wie wir sie hier 1953 vorfinden, hatte zwei Wurzeln. In der Landwehrs­traße richteten ab 1868 Theodor Rodberg und sein Sohn Arthur eine Dampfkessel­schmiede ein, die Ende des 19. Jahr­hunderts in eine Aktien­gesellschaft umgewandelt wurde. 1919 wurde auf dem Gelände der früheren Maschinenfabrik und Eisengießerei die Bahnbedarf G.m.b.H. gegründet, die 1920 mit dem Einstieg dreier Rothschild-Brüder ebenfalls in eine Aktien­gesellschaft umgewandelte wurde, die Bahnbedarf A.-G.. Letztere besaß Mitte der 1920er Jahre ein umfängliches Firmenareal entlang der Blumenthal­straße (hier im Plan: Taunusring) zwischen dem Schneide­mühlgleis und der Lagerhaus­straße, sowie entlang der Südseite der Landwehr­straße bis fast zur Feldberg­straße. Diese verschiedenen Werksteile waren an die städtischen Industrie­stammgleise angebunden. 1935 wurden beide Unternehmen im Zuge einer als Kapital­konsolidierung geframten „Arisierung“ zur Bahnbedarf-Rodberg A.-G. zusammen­gelegt. Der hier vorliegende Gleisplan der Deutschen Bundesbahn von 1953 zeigt nicht nur den Gleisn­anschluß von Bahnbedarf-Rodberg, sondern belegt, daß das Fabrikviertel in den 1950er Jahren noch aktiv mit der Bahn verbunden war.

Ein besonderer Dank geht an Werner Krone, der den Plan ausgegraben und mir zur Verfügung gestellt hat.


Gleisanschlußplan Bahnbedarf-Rodberg 1953.