Industriegleise im Fabrikviertel Darmstadt
Gleiserneuerung auf der Mainzer Straße
Eine kleine Bilderserie
Das von mir als Industriestammgleis „F“ bezeichnete Gleis verzweigt an der Rampe oberhalb der Mainzer Straße in das Gelände zwischen dieser und der Pallaswiesenstraße und endete einst in der Nähe des Hauses für Industriekultur jenseits der Kirschenallee. Im Frühjahr 2013 wurde im Zuge von Kanalbauarbeiten das Gleisstück erneuert, welches die Mainzer Straße kreuzt. Nur neun Jahre später scheint das Gleis nun auch offiziell aufgegeben worden zu sein.
Doch schon im Herbst 2010 wurde am Gleis geflickt.

Bild 1: Absperrung für Baumaßnahmen am Gleis über die Mainzer Straße. Diesseitig sind einige Asphaltplacken herausgebrochen, jenseitig einige Pflastersteine. Aufnahme vom Oktober 2010.

Bild 2: Am Tag zuvor kam ich zufällig vorbei, als ein Bautrupp mit dem Schleifen des Gleises beschäftigt war.

Bild 3: Offengelegte Baustelle.
Irgendwann scheint diese kleine Baustelle wieder zugeschüttet worden zu sein; jdenfalls habe ich hiervon keine Aufnahme.
Die Schienen, die für die verschiedenen Darmstädter Industriestammgleise (wieder)verwertet wurden, sind teilweise schon recht alt. Das älteste Exemplar, das mir begegnet ist, liegt wohl immer noch zwischen der Mainzer Straße und der Gleiskreuzung Nr, 8 mit dem Industriestammgleis „D“. Das Walzzeichen des Eisenwerks Kraemer wurde 1897 angebracht.

Bild 4: Walzzeichen von 1897. Aufnahme vom September 2010.
Vom August 2012 an wurde ein Jahr lang die Mainzer Straße mit Millionenaufwand zwischen Pallaswiesenstraße und Kirschenallee gründlich durchgepflügt. Ein sogenannter Mittelsammler sollte unter die Erde gebracht werden, um das städtische Abwasser aus der südlichn Innenstadt zur Zentralkläranlage nördlich der Pallaswiesenstraße abzuleiten. Hierbei wurde mit der Ausschachtung an den Industriegleisen nahe der Rampe zur Mainzer Straße begonnen.

Bild 5: Unter dem Asphalt kommt die ursprüngliche Straßenpflasterung zum Vorschein. Ein Teil des Gleises wurde freigelegt. Der Autoverkehr wurde an Schlangenlinien gewöhnt. Aufnahme vom August 2012.

Bild 6: Anfang September stand neben dem Gleis ein großer Betonmischer, um einen ausgehobenen Schacht zu verfüllen.

Bild 7: Der Schacht sollte dabei helfen, zwei Teilstücke des Kanalrohres miteinander zu verbinden.

Bild 8: Im Oktober wurde ein Rohr zum nächsten Schacht durchgedrückt.

Bild 9: Winterliche Ruhe auf der Baustelle im Dezember 2012.

Bild 10: Ende März 2013 ist der Schacht verfüllt und es schaut nur noch ein kleines Revisionsrohr heraus.

Bild 11: Mitte April waren neue Betonschwellen …

Bild 12: … und Schienen angeliefert worden, um das fehlende Gleisstück zu ersetzen.

Bild 13: Abgeflext.

Bild 14: Bald darauf waren die Schwellen gelegt, eingeschottert und mit den neuen Schienen versehen.

Bild 15: Das Arbeitsgerät währen einer Ruhepause.

Bild 16: Diese neuverlegte Schiene wurde 1984 hergestellt.

Bild 17: Die neuen Schienen.

Bild 18: Vor dem Asphaltieren wurden die Schienen und neuen Bordsteine abgedeckt.

Bild 19: In den ersten Maitagen war die rechte Straßenhälfte neu asphaltiert.

Bild 20: Stilleben mit Ölkännchen.

Bild 21: Mitte Juni 2013 wird das Gleis auf der anderen Straßebseite ausgetauscht.

Bild 22: Mit einer kleineren Staubwolke wird der Schotter für das Gleisbett abgeschüttet.

Bild 23: Anfang Juli wurde das Gleis in Asphalt gelegt.

Bild 24: Ende Juli wurde noch einmal am Schacht gewerkelt.
Dann tat sich erst einmal nichts. Kein Güterwaggon rollte über das frisch gelegte Gleis. Doch im Frühjahr 2016 entdeckte ich eine unscheinbare Veränderung.

Bild 25: Vielleicht zum Schutz der Radfahrerinnen und Radfahrer war die Vignolschiene mit einem gummiartigen Materual verfßllt worden. Schmutz konnte sich nun auch nicht mehr in der Spurrille ausbreiten. Aufnahme vom Mai 2016.

Bild 26: Und tschüß! Seit Anfang 2022 zeigt eine Sh2-Scheibe an, daß das Gleis als nicht mehr benutzbar deklariert wurde. Aufnahme vom März 2022, Bildautor: Andreas Kohlbauer.