Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der alten Riedbahn.
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Bahnwärterhaus an der Hammelstrift.
Bahnwärterhaus.
Zwei Gleise am Posten 82.
Riedbahngleise Posten 82.
Hessische Ludwigsbahn.
Hessische Ludwigsbahn.
Bergschneise.
Bergschneise Posten 85.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Das Bahnhaus 68 zwischen Wolfs­kehlen und Griesheim

Aus dem Leben gegriffen

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darm­stadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Haupt­verlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Doku­mentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Strecken­abschnitt zwischen Darm­stadt und Goddelau. Die Geschichte der Riedbahn wird an anderer Stelle meiner Webseite ausführ­lich abgehandelt.

Noch auf Wolfs­kehler Gemarkung befindet sich inmitten von Wiesen und Feldern ein Bahn­wärterhaus, das dem land­wirtschaft­lichen Verkehr gedient hat. Dieses Haus wurde 1872/73 als Typenbau errichtet und steht direkt neben dem Kilometer­stein 49. Mit Beginn des Winterfahr­plans 1970/71 wurde die Strecke zwischen Griesheim und Goddelau aufge­lassen, so daß Bahn­über­gang und Schranken­bude spätestens zu diesem Zeit­punkt ihren Sinn verloren.

Ich danke Sven Trumpfheller für das Überlassen der hier gezeigten sieben Fotografien.


Auf der grünen Wiese

Topografische Karte von 1886.

Abbildung 1: Werfen wir zunächst einen Blick auf eine mit 1886 datierte Topo­grafische Karte. Am rechten Bildaus­schnitt markieren die Buchstaben „BW“ den Standort des Bahn­hauses 68.

»»  Die Erkundung der Riedbahnstrecke auf dieser topografischen Karte findet auf einer eigenen Seite statt.

Bahnhaus 68.

Bild 2: Aus einem privaten Fotoalbum stammen die nach­folgend gezeigten Bilder, die in den 1950er Jahren aufge­nommen wurden. Sie zeigen das Leben am Rande der Eisenbahn.

Bahnhaus 68.
Wärterbude.

Bilder 3 und 4: Das Bahnhaus aus anderer Per­spektive und die Wärter­bude mit Besuch.

Arbeit an der Schrankenwinde.

Bild 5: Neben dem Bahnhaus stand die Wärter­bude, an der der Wärter die Schranken­winde bedient und auf das Läutewerk achtet, das den sich nähernden Zug ankündigt.

Vor der Wärterbude.
Das Milchvieh.

Bilder 6 und 7: Als Junge durfte der Vater von Sven Trumpf­heller natürlich auch einmal die Schranken bedienen, selbst­ver­ständlich unter Aufsicht. Für einen Jungen war dies damals etwas ganz Besonderes. Zur Selbst­versorgung eines einsam gelegenen Bahn­hauses gehörte neben einigen Beeten auch das eine oder andere Milchvieh, hier eben Ziegen.

An der Schranke.

Bild 8: Zwischen Telegrafen­masten und Wohnhaus diente die Schranke auch ganz profanen Zwecken, zum Beispiel als Sitzbank für ein Bild zu zweit.

Das Bahnhaus heute.

Bild 9: Heute wie damals liegt das Bahnhaus am Rande einer ehemaligen Neckar­schlinge. In der Ferne brummt der Verkehr der Bundes­straße 26 und ganz in der Nähe röhren die Motor­räder des Motorsport­clubs Wolfs­kehlen. Männer sind eben nur dann richtige Männer, wenn ihr Männer­dasein mit richtig viel Krach verbunden ist.

Kilometerstein 49.

Bild 10: Nur ein Kilometer­stein verrät heute noch, daß hier einst vor mehr als einhundert Jahren die Schnellzüge von Darmstadt nach Worms gedampft sind.