Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Auf der Riedbahn.
Hauptbahnhof.
Darmstadt Hauptbahnhof.
Wasserturm am Hauptbahnhof.
Wasserturm.
Uniformen.
Eisenbahnmuseum
Kranichstein.
Bahnwärterhaus.
An der Hammelstrift.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Der Gleisabbau am Westrand der Knell

Aufnahmen vom Juni 2009

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Haupt­verlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten vor allem der Strecken­abschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.

Der Standort der hier gezeigten Bilder auf OpenStreetMap.

Westlich des ehemaligen Bahn­ausbesserungs­werks verliefen die Gleise der bis zum Bau des Haupt­bahnhofs hier verkehrenden Riedbahn. Zurück­gestutzt auf ein Güter­gleis fuhren hier noch bis etwa 2000 einzelne Güterzüge. Mehrere Jahre rostete das Gleis anschließend vor sich hin, bis es im Zuge der Planierung der „Knell“ nach und nach abgebrochen wurde. Gezeigt wird hier der Gleis­abbau zwischen Sensfelder Weg und dem ehemaligen Bahn­über­gang Schenck­allee im Juni 2009. Der Gleisstapel direkt am Bahn­über­gang wurde vermutlich im Zuge der Beseitigung desselben im Juli 2004 angelegt.

Das hier abgebaute Gleis­stück gehört aus historischer Perspektive betrachtet, wenn auch nicht zwingend physikalisch, zur alten Gleiskurve nach Mainz und Worms und zu dem Industrie­stammgleis, dem ich zur besseren Darstellung den Buch­staben „G“ gegeben habe.


Vor dem Bahnübergang (2008) Hinweisschild Getrennte Gleise Gestapelte Gleise am BÜ Schenckallee Neben dem Winkeltum Schnittkante Weiter hinten schon entfernt Stein Bagger Ohne Gleis Schwellen Gleiscontainer Hintereingang zum Ausbesserungswerk Ehemalige Gleisbefestigung Eingezäunt Gesamtbild

Parkplatz

Bild 17: Sechs Jahre später.

Ziemlich genau sechs Jahre nach dem Abbau des verbliebenen Gleises wird deutlich, daß als Ersatz für einen einstmals prospe­rierenden Bahn­verkehr nunmehr die wohl sinnloseste Nutzung des darob brach­liegenden Geländes gewählt wurde. Auto reiht sich an Auto. Nun ist es in der Tat eine Frage der Perspektive bzw. des gewählten Referenz­systems, ob wir derlei als sinnlos oder gar als überaus sinn­stiftend betrachten. Innerhalb einer durch­formierten Auto­gesellschaft ist es selbst­redend nicht sinnlos, sondern überaus nützlich, wenn Gefährte, die in ihrer Lebenszei zu weit über 90% dämlich im Weg herum­stehen und in den anderen 10% allenfalls die Luft verpesten, wenn sie nicht an der Dezimierung der einheimischen Bevölkerung beteiligt sind, irgendwo abgestellt werden können.

Die hieraus resultierende Platz­­verschwendung ist gewollt und trägt zur einer Verödung des allent­halben herbei­ersehnten urbanen Flairs bei. Andere Möglich­keiten, einem mit gutem Willen durchaus funktio­nerenden öffent­lichen Personen­verkehr mutwillig den Garaus zu machen, bestehen darin, Bahntrassen in Fahrrad­wege umzuwidmen oder eine Tourismus­attraktion zu erschaffen, wie mit einer subventio­nierten Draisinen­bahn auf der ehemaligen Überwald­bahn, die ihrerseits neuen Verkehr anzieht und später einmal den Bau neuer Straßen und Park­plätze zu rechtfertigen hilft. Die sich hierin abbildende nachhaltige Zerstörung findet immer einen Weg zu noch mehr Zerstörung. Automobil- und Erdöl­konzerne und vor allem deren Aktionäre wird's freuen, wenn Politikerinnen und Wirtschafts­weise derlei groben Unfug weiter­empfehlen und mit dem Verprassen von Steuer­geldern großzügig fördern.