Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Auf der Riedbahn.
Hauptbahnhof.
Darmstadt Hauptbahnhof.
Wasserturm am Hauptbahnhof.
Wasserturm.
Uniformen.
Eisenbahnmuseum
Kranichstein.
Bahnwärterhaus.
An der Hammelstrift.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Ein Eisen­bahn­unfall in Darm­stadt 1872

Darmstadts Zeitungen berichteten

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Haupt­verlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten vor allem der Strecken­abschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.

»»  Die Unfallstelle auf OpenStreetMap.

Im Dezember 1872 verunglückte im nördlichen Gleis­vorfeld des Darm­städter Ludwigs­bahnhofs ein aus Aschaffen­burg her­kommender Personen­zug, dessen Zug­nummer mir nicht bekannt ist, der jedoch laut Fahrplan um 7.50 Uhr von Aschaffen­burg losfuhr und um 9.00 Uhr in Darm­stadt zur Weiter­fahrt nach Mainz hätte eintreffen sollen. Die „Darm­städter Zeitung“ berichtete zweimal kurz, um das Informations­bedürfnis des häufiger per Bahn reisenden bürger­lichen Publikums zu bedienen. Die genaue Unfall­stelle läßt sich anhand des Zeitungs­berichts nicht angeben; insofern ist die Stecknadel auf dem über OpenStreetMap verlinkten Plan nur eine relative Zuordnung, denn der Unfall könnte sich genau­sogut auf der Südseite der Pallas­wiesen­straße zugetragen haben.


„Darmstadt, 24. Dec.  Heute Morgen zwischen 9 und 10 Uhr entgleiste der von Aschaffen­burg dahier ankommende Personen­zug der Hess. Ludwigs­bahn in der Nähe des Bahnhofs. Eine Reihe von Wagen wurde zer­trümmert und mehrere Personen theils leicht theils schwer verwundet. Man spricht von einem Reisenden, welchem die beiden Beine zer­schmettert worden sind, und vier anderen Verwundungen. Die Unglücks­stätte bietet ein Bild großer Ver­wüstung. Ueber die Veran­lassung haben wir noch nichts erfahren.“

Darmstädter Zeitung, 24. Dezember 1872, [online ulb darmstadt].


„Die Ursache des am 24. [dieses Monats] am Pallas­wiesenweg entgleisten Zuges der Hessischen Ludwigs­bahn ist nicht zu ermitteln gewesen, indem das Geleise, wo der Unfall statt­gefunden, aus ganz neuem Material bestand, auch Maschine und Wagen in voll­kommen gutem Zustande waren. Ver­letzungen, die in Quet­schungen bestehen, haben nur zwei Passagiere, Jacob Hilsheimer II. aus Lampert­heim, der gleich weiter­reiste und Schnitt­waaren­händler Andreas Ober­länder aus Carlsberg, Rhein­bayern, welcher sich im hiesigen Hofspital befindet, davon getragen, was indessen nach Aussage der Aerzte für Beide entschieden von keinen nach­theiligen Folgen sein soll. Der entstandene Schaden an Material fällt ohne Zweifel den Versicherungs-Gesell­schaften anheim.“

Darmstädter Zeitung, 27. Dezember 1872, [online ulb darmstadt]. 

Anmerkungen

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  1. So auch das Darmstädter Frag- und Anzeigeblatt vom 28. Dezember 1872 [online ulb darmstadt], mit der redaktionellen Vorbemerkung: „Von competenter Seite wird über den letzten Eisenbahn.Unfall nach­folgendes mitgetheilt:“