Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der alten Riedbahn.
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Gleisabbau Schenckalle.
Schenckallee.
Spillanlage Preussag.
Spillanlage Preussag.
Stellwerk Hammelstrift.
Stellwerk Hammelstrift.
Brücke über den Darmbach.
Darmbachbrücke.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Verschwunden und entsorgt

Relikte der Technikgeschichte werden abgebaut

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darm­stadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Haupt­verlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Doku­mentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Strecken­abschnitt zwischen Darm­stadt und Goddelau. Die Geschichte der Riedbahn wird an anderer Stelle meiner Webseite ausführ­lich abgehandelt.

Als ich 2008 ein wenig blau­äugig begann, die Geschichte und Relikte der einstigen Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau zu erforschen und (meta­phorisch) auszugraben, standen noch einzelne Bauwerke oder Hinterlassen­schaften aus etwa 150 Jahren Eisenbahn­geschichte, die einige Jahre später nicht mehr anzu­treffen sind. Diese Seite versucht, diesen mehr oder minder verschmerz­baren Verlust aufzulisten.


Liste der verschwundenen Objekte

Die Liste umfaßt:

  • das Eisenbahn­gleis zwischen Pallas­wiesenstraße und Carl-Schenck-Ring entlang des Sens­felder Weges zwischen Juni 2009 und 2011 – doku­mentiert ist der Abbau am ehemaligen BÜ Schenck­allee im Juni 2009 –,
  • den Durchlaß der (ehemaligen) Hammels­trift unter der Main-Neckar-Bahn zwischen April 2009 und März 2010 [doku],
  • die Eisenbahn­brücke der Main-Neckar-Bahn über (ehemalige) Riedbahn und Verbindungs­bahn zwischen März 2009 und Frühjahr 2010 [siehe Bild unten],
  • der Güter­schuppen des Bahnhofs Griesheim, der als „Jugend­bahnhof“ genutzt wurde, wich einer auf Gewinn ausge­richteten Senioren­anlage 2010 [doku],
  • das Stellwerk der Blockstelle Hammels­trift und das Bahn­wärterhaus im Dezember 2010 [doku],
  • die Brücke über den Darmbach zwischen ehemaliger Block­stelle Pallas­wiese und Küchen­meisterschneise 2012 [doku],
  • der Kilometerstein 48,2 wurde zwischen April 2009 und März 2014 ausgegraben und entwendet, vermutlich hat auch Kilometer­stein 50,2 in dieser Zeit einen Liebhaber gefunden [doku],
  • das ehemalige Bahnhaus 78 in Griesheim 2012 [doku],
  • die Spillanlage des ehemaligen Gleis­anschlusses Preussag in der Mainzer Straße im Februar 2013 [doku],
  • in der zweiten Jahreshälfte 2014 Gleis­anlagen und Speicher der Bäuer­lichen Genossen­schaft auf dem Gelände des Nathan Hale Depots [doku]; in den Folge­jahren wurde auch das Gleis bis zum Stirnweg durch einen Auto­parkplatz ersetzt,
  • ein zum ehemaligen Lokomotiv­ausbesserungswerk am Dorn­heimer Weg gehörendes Gebäude im Oktober 2014 [doku],
  • die beiden zum ehemaligen Unternehmen Venuleth & Ellenberger führenden Gleise in der Kirschen­allee [doku], die im Mai 2015 mit einer Asphalt­decke über­gossen, aber darunter noch vorhanden sind,
  • der wohl letzte Fahrleitungs­mast der ehemaligen Straßenbahn­linie zum Ost­bahnhof [doku] bei einer Bau­maßnahme zur Förderung der Verkehrs­wende zugunsten des Auto­mobilismus zwischen Februar und April 2016,
  • die sogenannte Wöhlerweg­brücke nahe der Gräfen­häuser Straße wurde 2021 als Sanierungs­maßnahme abge­tragen, aber dann im Dezember 2022 zu Schrott ver­arbeitet, als Haarrisse und andere Unzuläng­lichkeiten eine weitere Sanierung unwirt­schaftlich werden ließen [doku],
  • die Zufahrts­gleise zu den einstmals zwei Zeppelin­hallen an der Landwehr­straße wurden im Zuge einer Fahrbahn­erneuerung aus dem Asphalt bzw. dem darunter liegenden Kopfstein­pflaster Ende 2023 heraus­genommen. Vorher und nachher.

Ich bin mir sicher, daß dies noch nicht das Ende war.

Brücke an der Bergschneise.

Bild 1: Ende März 2009 begannen die Arbeiten zum Neubau eines Viadukts über die Gleise von der Berg­schneise zum Nord­bahnhof bzw. zum Haupt­bahnhof. Direkt neben der rund einhundert Jahre alten Beton­konstruktion sollte eine moderne Spannbeton­brücke entstehen. Die lang­gezogene Gleiskurve von Arheilgen zum Haupt­bahnhof galt es für schnellere Zug­fahrten zu ertüchtigen. Vermutlich war auch der Bahndamm, nach dem Stand der damaligen Technik, nicht aus­reichend für heutige Bedürfnisse verdichtet worden. In einer etwa ein­jährigen Bauzeit wurden Bahndamm und Brücke erneuert. Ende Februar 2010 wurde der Betrieb vom alten Bahndamm auf die neue Brücke verlagert, die obsolet gewordene alte Brücke anschlie­ßend zer­trümmert und zur Deponie ver­frachtet. Die Aufnahme datiert vom Beginn der vorbe­reitenden Arbeiten am 24. März 2009.