Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Vom Hauptbahnhof mit neuer Schleife
Erkundungen auf der alten Riedbahntrasse, Teil 2
1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.
Zunächst begann die Riedbahn vom Bahnhofskomplex am heutigen Steubenplatz. 1912 wurden die beiden alten Bahnhöfe durch den weiter westlich neu errichteten Hauptbahnhof ersetzt. Dies erforderte eine veränderte Streckenführung, bis die vorhandene Riedbahn erreicht wurde.
Die Fundstellen zu dieser Seite sind auf zwei unterschiedlich aufgebauten Plänen zu finden.
- »» In einem Stadtplan von Darmstadt.
- »» In einem Lageplan von 1906 eingezeichnet.
Ich danke der Forschungsgemeinschaft Verkehrsgeschichte e. V. in Reinheim für die Genehmigung, einige der sich im dortigen Archiv befindlichen Aufnahmen von Ulrich Richter hier verwenden zu können, Kristof Doffing für seine unermüdliche Arbeit, alte Pläne und Landkarten auszugraben und ins Netz zu stellen, von der ich ungemein profitiere, sowie Andreas Kohlbauer für das Bild des traurigen 59er Steins.
Am neuen Hauptbahnhof
Der zur Jahrhundertwende (um 1900) als „Hauptbahnhof“ deklarierte Bahnhofskomplex am heutigen Steubenplatz [⇒ L1] bestand aus dem 1846 fertig gestellten und später aufgestockten Main-Neckar-Bahnhof und dem von der Hessischen Ludwigsbahn 1873/75 erbauten Ludwigsbahnhof. Dem zunehmenden Reiseverkehr, insbesondere auch der Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Umgebung ins expandierende Darmstadt, waren die einfachen Gleisanlagen nicht mehr gewachsen. Es entspannen sich weitreichende Debatten zur Lage und dann auch zur Gestaltung eines neuen zeitgemäßen Hauptbahnhofs. Die ästhetische und bauliche Ausgestaltung inspirierte die namhaften Architekten Deutschlands. Die in einem Wettbewerb eingereichten Entwürfe bewegten sich zwischen Kitsch, Jugendstil und Monumentalismus. Zudem standen Aspekte der Stadtentwicklung im Raum, denn die alten Bahnhofsanlagen an der Grenze der städtischen Bebauung verhinderten eine Ausdehnung nach Westen. Allen Beteiligten war klar, daß eine Verlagerung des Hauptbahnhofs nach Westen mit einer zentralen Anbindung der innerstädtischen Geschäfte und Wohnungen nicht vereinbar war. Diese Hypothek schleppt der Hauptbahnhof auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch mit sich herum, auch wenn es seither mit der Straßenbahn-Neubaustrecke nach Kranichstein und der damit verbundenen Neuordnung des öffentlichen Nahverkehrs eine recht brauchbare Anbindung der Innenstadt durch Straßenbahnen und Busse gibt.
Abbildung 1: Der Darmstädter Hauptbahnhof, Aufnahme wohl von 1912. Autor und Verlag nicht angegeben.
1906 wurde beschlossen, den Neubau um rund 800 Meter stadtauswärts zu verlegen. Hiermit befand man sich in Darmstadt in guter Gesellschaft, denn auch in Frankfurt (Bauzeit 1883–88) und Wiesbaden (Bauzeit 1904–06) mußten die Bahnhofsanlagen aufgrund der gesteigerten Bedürfnisse etwas außerhalb der Innenstadt verlegt werden. Der ein Jahr später durchgeführte Wettbewerb erbrachte 75 Einsendungen. Der Planungsauftrag erging an Friedrich Pützer aus Darmstadt, mit dem Bau des Bahnhofs wurde 1910 begonnen. Allein das Empfangsgebäude [⇒ L3] soll 1.020.000 Goldmark gekostet haben. Im Vergleich zum Wiesbadener Hauptbahnhof ist das jedoch ein relativ geringer Betrag. Hier kostete das Empfangsgebäude 2 Millionen und die Bahnsteighalle 900.000 Goldmark; der gesamte Baukomplex sogar 20.271.000 Goldmark. In Darmstadt wurden an sechs Bahnsteigen elf Gleise verlegt, eines davon – dem Geist der Zeit entsprechend – als Fürstenbahnsteig mit einem angemessen repräsentativem Empfangspavillon, der seitlich an das Hauptgebäude anschließt und heute der Restauration dient.
Der Umzug
„Nach fünfjähriger Bauzeit wurde der Hauptbahnhof Darmstadt am 28. April 1912 feierlich in Betrieb genommen. Am 1.5.1912 wurden alle Darmstadt berührenden Strecken, außer der Odenwaldbahn, zum neuen Hauptbahnhof geleitet. Die Züge der Odenwaldbahn folgten bereits ab 15.5.1912.“
„Aus den Darmstädter Annalen geht hervor, daß der 28. April 1912 ein herrlicher Frühlingstag gewesen sei. Ein Sonntag, an dem Darmstädter Hauptbahnhof offiziell und feierlich eingeweiht wurde. Die Ehrengäste wurden zur Sonderzugfahrt von dem Main-Neckar-Bahnhof zum neuen Hauptbahnhof eingeladen. Man traf sich am Steubenplatz, an dem beide Hauptbahnhöfe alter Art lagen. Treffpunkt war das dortige Fürstenzimmer. Um 11.38 Uhr fuhr der aus Luxuswagen gebildete Sonderzug, gezogen von einer mit Blumen geschmückten Lokomotive, in Richtung Westen. An dieser denkwürdigen Fahrt ‚von der Vergangenheit in die Zukunft‘ nahm auch Großherzog Ernst Ludwig teil.
Die Fahrt startete am alten Bahnsteig 1 des Main-Neckar-Bahnhofs Richtung neues Gleissystem zum neuen Hauptbahnhof. Entlang dem zu befahrenden Weg waren die Häuser der Darmstädter Bürger geschmückt. Die Fahrt wurde von einer Woge der Begeisterung der Darmstädter Bürger begleitet. […] Die Chronisten berichteten ferner, daß sehr viele und vor allem lange Reden gehalten wurden und 25 Ordensverleihungen stattfanden; 12 Orden namens des Kaisers und 13 Orden im Auftrag des Großfürsten Ernst Ludwig.
Am 1. Mai 1912 fuhr dann der offizielle erste Zug im neuen Hauptbahnhof ab. So lange mußten auch die Bürger warten, bis sie einen Blick in das Innere des Bahnhofs werfen durften. Im übrigen wurde viel gefeiert, und die Darmstädter ließen es sich mit Bier, Sekt und Wein sowie ausgesuchten Speisen gut schmecken.“
Möglicherweise haben Bier und Sekt den Chronisten der lokalen Tagespresse den Blick vernebelt. Ein Blick auf den Stadtplan von 1912 und ein weiterer Blick auf Stadtansichten aus dieser Zeit zeigen, daß sich die Zahl der an der Strecke gelegenen Wohnhäuser an den Fingern einer Hand abzählen läßt. Die Fahrt von den alten Bahnhöfen zum neuen Hauptbahnhof verlief weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit über reines Bahngelände. Vom Hausbahnsteig der Main-Neckar-Bahn ging es wohl hinüber auf die Gleisanlagen der vormaligen Ludwigsbahn, am Ausbesserungswerk (warteten dort die zum Jubeln abgestellten Arbeiter?) vorbei zur Blockstelle Löcherwiese; und von dort vielleicht über die Güterzugstrecke am Stellwerk „Dn“ vorbei zum Fürstenbahnsteig des neuen Hauptbahnhofs. Die eitle Selbstimaginaton der herrschenden Klasse spiegelt sich nicht zuletzt in langen und vor allem langweiligen Reden und Blech an der Brust.
»» Der Hauptbahnhof und seine Umgebung wird auf mehreren Unterseiten zur Riedbahn näher vorgestellt; hierzu gibt es eine Übersichtsseite.
Wöhlerweg und Pfarrwiesen
Der Neubau des Hauptbahnhofs machte es erforderlich, das nördliche Gleisvorfeld vollständig neu zu ordnen. Die Eisenbahndirektion Mainz ließ sich von dem Gedanken leiten, daß die Zufahrten zum Bahnhof möglichst kreuzungsfrei erfolgen sollten, um den Betriebsablauf rationell zu gestalten. Denn fast alle Ziele lagen im Norden, Westen und Osten und mußten folglich über diese Gleisanlagen abgewickelt werden. Während im Süden alleine der 1879 angelegte Bahnhof Bessungen (später in Südbahnhof umbenannt) verlegt werden mußte, wurde der Norden Darmstadts mit verwirrend erscheinenden Gleisanlagen zugebaut. Der Darmstädter Westwald wurde hierdurch nachhaltig zerschnitten.
Die Riedbahn erhielt so eine neue Gleisschleife, bis sie beim Weiterstädter Stadtteil Riedbahn auf die alte Trasse nach Griesheim und darüber hinaus stieß. Während die alte Trasse vom Ludwigsbahnhof bis zur Blockstelle an der Hammelstrift nur eingleisig trassiert war, wurden für die neue Kurve zwei Gleise eingeplant. Das zweite Gleis wurde nach den Bombardierungen Darmstadts 1944/45 nicht wieder aufgebaut; der Fahrplan der letzten 25 Jahre des Personenverkehrs auf der Riedbahn mußte auf den Flaschenhals zwischen Hauptbahnhof und Bergschneise Rücksicht nehmen.
Es wäre durchaus denkbar gewesen, die Riedbahn direkter an den Hauptbahnhof anzubinden. Denn die neue Gleiskurve bedeutete einen kilometerlangen Umweg. Dennoch schien dieser Umweg vertretbar zu sein, zumal andere, vielleicht wichtigere Ziele damit verbunden waren. Der Riedbahnast nach Darmstadt war zwischen Goddelau und der Bergschneise eine wichtige Güterzugstrecke; mit Güterzügen, die nicht nach Darmstadt, sondern über die Verbindungsbahn nach Kranichstein und von dort weiter nach Bayern oder Norddeutschland geleitet wurden . Zudem ergab sich so die Möglichkeit, ab der Bergschneise etwa einen Kilometer parallel ein drittes Gleis zu legen, das als Werkstättengleis unter Umgehung des Hauptbahnhofs direkt zum Lokomotiv-Ausbesserungwerk am Dornheimer Weg abging. Auch hier war die Zufahrt über die Verbindungsbahn vorgesehen. Angesichts dessen erschien der Umweg für das reisende Publikum nachrangig.
Bild 2: Die Brücken über die Gräfenhäuser Straße. Über die modernere Brücke mit dem Banner eines Baumarktes führte die Riedbahn. Im Hintergrund das autogerechte Monster des Tacke-Knotens. Fußgängerinnen und Radfahrer haben dort abenteuerliche Umwege mit mehrfachen langen Rotphasen zu absolvieren, wenn sie beispielsweise nach links abbiegen wollen; und das sind täglich Hunderte. Stadt- und Verkehrsplanung à la carte.
Bild 3: Über diese Brücke kamen 1912 neben der zweigleisigen Riedbahn auf einen weiteren Gleis die Züge aus Aschaffenburg. Das Auflager für das dritte Gleis ist noch vorhanden. Beide Aufnahmen vom April 2012.
Bild 4: Dieselbe Situation vom (nicht mehr vorhandenen) Gleis aus gesehen. Blick Richtung Darmstadt. Aufnahme vom April 2010.
Alle diese Gleise mußten nach der Pallaswiesenstraße auch die Gräfenhäuser Straße [⇒ E7] überqueren. Vor dem Ersten Weltkrieg dachte man noch nicht daran, daß das Automobil das alles beherrschende Fortbewegungsmittel sein würde. Die Straßenbreite war für damalige Verhältnisse durchaus großzügig bemessen, aber ist für vier Fahrspuren sichtlich zu eng. Folgerichtig werden Fußgänger und Radfahrerinnen an den Seitenrand gequetscht und dürfen sehen, wie sie damit klarkommen, wenn sie sich an der Engstelle begegnen. Ein unhaltbarer Zustand, der selbstredend von der Darmstädter grün dominierten Stadtregierung nicht angegangen wird. Vermutlich wird sich erst dann etwas daran ändern, wenn es von einem FDP- oder CSU-Autonarrenminister Fördermittel für einen sechsspurigen Neubau gibt.
Abbildung 5: Undatierte Flurkarte der Flur 33 mit dem Bereich zwischen der Gräfenhäuser Straße und der Bergschneise. Quelle: Stadtarchiv Darmstadt, Bestand 51 Nr. 547. Diese Karte ist in besserer Auflösung auf der Webseite von Kristof Doffing zu finden.
Diese wohl aus den 1930er oder 1940er Jahren stammende Flurkarte zeigt uns das Bahnareal des nördlichen Gleisvorfeldes zum neuen Hauptbahnhof zwischen den Brücken über die Gräfenhäuser Straße und der Verbindungsbahn. Die von mir rot eingetragenen Buchstaben bedeuten: (A) Alte Riedbahntrasse bis 1910/12. (B) Bergschneise mit der hier nicht mehr eingezeichneten Blockstelle. (G) die sechs Brücken über die Gräfenhäuser Straße. (H) Der Durchlaß der Hammelstrift unter die Main-Neckat-Bahn in Fahrtrichtung Darmstadt. (K) Die Güterzugstrecke nach Kranichstein. (M) Die Main-Neckar-Bahn Richtung Frankfurt mit dem Abzweig nach Mainz über die nachfolgende nördliche Verbindungskurve. (O) Trasse der Odenwaldbahn. (P) Bahnübergang 42 mit Blockstelle Pfarrwiese. (R) Neue Riedbahntrasse. (S) Stellwerk Hammlstrift. (V) Verbindungsbahn zwischen der Blockstelle Stockschneise und Kranichstein. (W) Sogenannte Wöhlerwegbrücke. (X) Alte Trasse der Main-Neckar-Bahn. (Y) Brücken über den Pfarrwiesenweg.
Das Auseinanderfädeln der Gleise nach Kranichstein, Arheilgen, Weiterstadt und Griesheim erforderte den Neubau verschiedenster Kunstbauten: Einschnitte, Dämme und Brücken. Kurz hinter den Brücken über die Gräfenhäuser Straße wird eines der Gleise vom Hauptbahnhof nach Kranichstein über das Gleis der Riedbahn (auf dem folgenden Bild links) und ein weiteres Gleis von Kranichstein (rechts) geführt. Zudem lag ganz links das dritte Gleis zum zweigleisigen Betrieb der Riedbahn. Die beiden Gleise werden – wenn nicht gerade besagte Brücke fehlt – derzeit als Ausfahrtsgleis für Personen- und Güterzüge Richtung Mainz (links) und als Einfahrtsgleis für Personenzüge aus Aschaffenburg und dem Odenwald genutzt.
Bild 6: Die denkmalgeschützte Wöhlerwegbrücke im August 2008. Blick Richtung Goddelau.
Abbildung 7: Und so schaute das 1912 aus. Die Überführung des Gleises Darmstadt – Aschaffenburg über die Gleise Worms – Darmstadt, Darmstadt – Worms und Aschaffenburg – Darmstadt. Das dritte Gleis ist zu erkennen. Das Häuschen im Hintergrund rechts ist der Posten 42. .
2004 beabsichtigte die Deutsche Bahn den Abriß der Brücke [⇒ E6], um sie durch eine Spannbetonbrücke zu ersetzen. Als sich jedoch herausstellte, daß die Neubaukosten mit etwa drei Millionen Euro deutlich höher liegen würden als die Kosten einer Renovierung (1,8 Millionen Euro), konnte der städtische Denkmalschützer Nikolaus Heiss die Bahn-Verantwortlichen davon überzeugen, dieses eisenbahntechnische Denkmal zu erhalten. Damit wäre die Brücke für ein weiteres halbes Jahrhundert gerettet. Eine entsprechende Vereinbarung kam 2006 zustande . Und dann geschah lange nichts. Erst 2017 gab es Anzeichen dafür, daß die Sanierung der Brücke bevorstand. Was danach geschah, ist auf einer eigenen Unterseite zur Riedbahn nachzulesen und anzuschauen.
Etwa zweihundert Meter nach der Wöhlerwegbrücke verzweigen sich die Gleise. Hier stand auf der westlichen Seite das auf dem Bild von 1912 erkennbare Bahnwärterhaus des Postens 42 [⇒ E5]. Dieser Posten beherbergte noch bis in die 1970er Jahre die Blockstelle Pfarrwiese . Hier kreuzte ein von Ausflüglerinnen und Forstarbeitern benutzter Weg die Riedbahn und das vom Nordbahnhof herkommende Gleis der Main-Rhein-Bahn, der zum Durchlaß der Hammelstrift unter die Main-Rhein-Bahn führte.
Bild 8: Die Wöhlerwegbrücke vom heutigen halbbeschrankten Bahnübergang am ehemaligen Posten 42 aus gesehen. Hier scheint die Brücke auffgrund des Zooms der Kamera die Gleise schräger zu überspannen, als es real der Fall ist. Aufnahme vom September 2016.
Bild 9: Das Absperrgitter verweist auf den früheren Bahnübergang. Selbst heute noch queren hier Fußgängerinnen und Radfahrer die Gleise. Aufnahme vom Mai 2013.
Bild 10: Die Situation aus einem anderen Blickwinkel. Etwa an dem rechts sichtbaren Baumstämmchen müssen wir uns das Bahnwärterhaus denken. Aufnahme vom Februar 2014.
Bild 11: Wenden wir uns von hier nach Westen, erkennen wir in den laubfreien Monaten das Mauerwerk eines Durchlasses für einen Graben vom Löcherfeld zum ehemaligen Kavallerie-Exerzierplatz auf Weiterstädter Gemarkung. Aufnahme vom März 2013.
Bild 12: Der Durchlaß von der gegenüber liegenden Seite aus betrachtet. Aufnahme vom Februar 2010.
Der Bahnübergang am ehemaligen Posten 42 ist heute gänzlich anders gestaltet. Hatten wir um 1970 herum noch die Situation, daß mittig zwischen den sich verzweigenden Gleisen ein Weg zu der früheren Bahnsiedlung an der Verbindungsbahn abging, so ist dieser Weg heute ausgebaut, während der alte Übergang aufgegeben wurde. Auf der Ostseite unterquert der Weg eine Reihe von Brücken und gelangt in das Ende der 1960er Jahre im Norden Darmstadts errichtete Gewerbegebiet an der Otto-Röhm-Straße.
Bild 13: Die den Wöhlerweg überspannenden Brücken. Vor einhundert Jahren hieß er noch Pfarrwiesenweg und endete neben dem Gasometer am Sensfelder Weg gegenüber der Knell. Aufnahme vom März 2013.
Bild 14: Ein Ornament, das auf heutigen Betonbrücken niemals eingelassen werden würde. Die postmoderne Ästhetik ist so durchgestylt wie ihr neoliberaler Unterbau. Aufnahme ebenfalls vom März 2013.
Bild 15: Vermutlich im Zusammenhang mit der versuchten Sanierung der Wöhlerwegbrücke wurde neben dem Gleis zur Bergschneise ein Schotterweg angelegt. Dabei stand der zur Riedbahn gehörige Kilometerstein 59 im Weg, der achtlos ins Gebüsch geworfen wurde. Bildautor: Andreas Kohlbauer, März 2022.
Von hier führte die Riedbahn in einem nach links schwenkenden Bogen zur Bergschneise.
An der Bergschneise
An der Bergschneise unterquerten die beiden Riedbahngleise das Viadukt der Main-Neckar-Bahn über die Verbindungsbahn und die Riedbahn. Das Viadukt mußte 2010 einer Spannbetonbrücke weichen.
Bild 16: Der Durchschlupf für die Riedbahn. Aufnahme vom Juni 2008.
Bild 17: Das Viadukt mit seinen drei Bögen. Links davon befand sich ein weiterer Durchlaß für einen Forstweg. Schwierig zu fotografieren, weil im Rücken des Fotografen das Betonbauwerk der B 3-Umgehung seine Schatten wirft. Aufnahme vom August 2008.
Bild 18: Aus dem fahrenden Zug auf dem Viadukt abgelichtet: die Gleisanlagen an der Bergschneise mit dem noch vollständigen Stellwerksaufbau. Bildautor: Ulrich Richter, wohl Ende der 1960er Jahre.
Das Stellwerk steuerte nicht nur den Verkehr zwischen Ried- und Verbindungsbahn. Als es das Lokwerk am Dornheimer Weg bis Mitte der 1950er Jahre noch gab, bog ein drittes Gleis nach links ab, das sogenannte Werkstätten- oder auch Vierlingsgleis. Unterhalb des Stellwerks befand sich noch der Bahnübergang 85. Auf der wüsten Fläche, die sich auf dem Bild hinter dem Stellwerk befindet, stand die ursprüngliche Blockstelle [⇒ E9]. Sie wurde wohl 1944/45 von alliierten Bombern derart schwer beschädigt, daß sie aufgegeben und durch einen Neubau ersetzt wurde. Der Neubau [⇒ E3] wurde wahrscheinlich mit der Inbetriebnahme des Drucktastenstellwerks am Darmstädter Hauptbahnhof 1972 außer Betrieb genommen. Heute steht hier nur noch das Untergeschoß als sprühbepinkelter Klotz, der ferngesteuert die Stellwerkstechnik bedient.
Währenf Ulrich Richter nur den fahrenden Zug als Fotografierstandort hatte, ermöglicht seit 1999 ein Seitenweg des Autoungetüms B 3 einen Blick auf die Verzweigung an der Bergschneise. Wenn frau oder man genauer hinschaut, ist die Weiche auf dem rechten Gleis der Verbindungsbahn zuweilen nach links führend gestellt, obwohl es keinen Fahrdraht zwischen den beiden Gleisen an dieser Stelle gibt. Strange.
Bild 19: Gleisverzweigung an der Bergschneise. Rechts unten die angesprochene Weiche. Die Weichennummern benötigen wir für den nachfolgenden Text. Aufnahme vom August 2009.
Hierzu bekam ich eine Art Leserbrief eines Insiders.
Flankenschutz an der Bergschneise
„Dieses für den Beobachter etwas eigenartige Verhalten der Weiche ist der Stellwerkslogik bei einer Fahrt vom Hauptbahnhof zur Stockschneise geschuldet. Das Zauberwort heißt Flankenschutz. Erst mal ein Hinweis. Die Bezechnung „im rechten oder linken Strang“ bezieht sich immer auf den von der Spitze einer Weiche aus gesehen möglichen Fahrweg.
Für eine Fahrt vom Hauptbahnhof zur Stockschneise befährt der Zug nacheinander die Weiche 555 (im rechten Strang), 554 (im rechten Strang), 552 (im rechten Strang) und 551 (im rechten Strang). In dieser Reihenfolge werden die Weichen auch im Stellwerk angesteuert bzw. suchen diese gemäß der Fahrstraßenlogik mit wenigen Millisekunden Versatz nacheinander Flankenschutz in dem nicht für die Fahrstraße verwendeten Strang bei einem Element, dass ihm Flankenschutz (durch ein haltzeigendes Signal oder abweisende Weichenlage) geben kann.
Flankenschutz in Reinform bekommt die Weiche 554 durch die Weiche 553 geliefert. Die Weiche 553 läuft in Rechtslage und würde Fahrzeuge, die von der alten Riedbahn / Röhm angerollt kommen definitiv gegen den Prellbock lenken. Die Weiche 552 sucht ebenfalls in links und prüft, dass das Signal von der Stockschneise kommend vor der Bergschneise in Halt steht (und natürlich wird es in der Stellung ‚verschlossen‘.
Spaßig wird es nun mit der Weiche 555. Diese sucht im linken Strang nach Flankenschutz und trifft die Weiche 556 auf der Spitze an. Derart liegend kann die Weiche 556 selbstverständlich keinen Flankenschutz bieten. Egal in welcher Lage sie liegt, könnte sie immer befahren oder aufgefahren werden. Daher gibt diese die Flankenschutzanforderung in beiden Strängen weiter. Damit trifft sie im linken Strang auf die Weiche 557, also eben diese ominöse Weiche, die nur noch halb zu sehen ist. Diese läuft nun in Rechtslage, um der Weiche 556 Flankenschutz zu geben, damit die wiederum dieses an die Weiche 555 melden kann. Weiche 556 ist somit eine ‚Flankenschutztransportweiche‘.
So, aber warum liegt die Weiche 557 nun in Links? – Ganz einfach. Uns fehlt noch die Weiche 551. Diese sucht nun in ihrem linken Strang nach Flankenschutz und trifft auf den rechten Strang der Weiche 557 und würde diese gerne so gestellt haben, dass die W557 im linken Strang liegt.
Moment?! Diese ist doch schon in Rechtslage beansprucht durch die Weiche 556. was nun? – Just in diesem Moment gibt die Weiche 557 die Anfragen der Weichen 557 und 551 an das Signal weiter, dass die Bergschneise im Gleis Darmstadt Nord – Bergschneise deckt. Die Weiche bleibt in Rechtslage liegen. Schutz gibt jetzt aber die rote Lampe des Signals. Dies nennt man Eigenzwieschutz.
Irgendwann fährt nun aber auch endlich mal die Regionalbahn nach Mainz und was passiert nun? Der Verschluss und die Festlegung der Weichen geht selektiv hinter dem Zug raus und somit auch die Anforderung des Flankenschutz. Hat der Zug nun die Weiche 555 freigefahren, ‚löst diese auf‘ und die Flankenschutzanfrage zur Weiche 556 mit Weitergabe an die Weiche 557 wird abgeschaltet. Die Weiche 557 weiß aber noch von der Anforderung seitens der Weiche 551 (diese ist noch vom Zug belegt oder wenn es nur eine kleine Lok ist, noch gar nicht befahren und somit unter Verschluß / Festlegung. Da die Weichen 555/556 nicht mehr anfordern, läuft die 557 nun in Links, um um der Weiche 551 Flankenschutz zu geben, bis auch diese ‚aufgelöst‘ hat und keinen Flankenschutz mehr benötigt.
So bleibt diese dann liegen, und ich würde wetten, dass die Weichen 551 und 552 auf dem Foto auch in Rechtslage liegen.
Alles klar oder jetzt total verwirrt? – Kleiner Gedanke mit einer Riesenerklärung.“
Er hatte Recht. Die Weichen 551 und 552 befanden sich tatsächlich in Rechtslage; es muß also kurz zuvor eine Regionalbahn von Darmstadt nach Mainz hierüber gefahren sein. Doch dann stellt er
„… die Preisfrage für Spezialisten: Woher holt die Weiche 556 im rechten Strang ihren Flankenschutz? Die Antwort ist einfacher als man denkt. Ein Tipp: Kein Gleiswechselbetrieb oder ähnliches vorhanden.“
Bild 20: Blick auf den ehemaligen Bahnübergang mit dem zurückgebauten Stellwerk. Aufnahme vom März 2014.
Bild 21: Reste der alten Blockstelle liegen noch kreuz und quer neben den Gleisen. Bei einer Erkundung der Ruine fanden sich auch Seilzugkanäle, die einen sicheren Hinweis auf die Funktion des Gebäudes liefern. Aufnahme vom November 2013.
Zum Nachahmen nicht zu empfehlen
In den Jahren, in denen ich mich in Darmstadt und der Region mit der Riedbahn und ihrer Umgebung befaßt habe, habe ich mich auch auf einem Gelände herumgetrieben, das nicht wirklich zu empfehlen ist. In unmittelbarer Nähe zu den Bahngleisen, manchmal auch auf denselben, war ich auf der Pirsch nach Motiven und Relikten. Das alles ist nunmehr verjährt. Wenn ich mich auf dem letzten vorhandenen Rest der Darmstädter Riedbahn, dem Anschlußgleis von Evonik bzw. Röhm in Weiterstadt, bewegt habe, so wandelte ich auf betrieblich genutztem Gebiet. Ich kann zwar sagen, das hatte ich alles im Griff, weil ich ja wußte, wann eine Rangierfahrt zu erwarten war und wann nicht. Aber manchmal kommt es anders und dann wird deutlich, weshalb Eisenbahngleise eine Gefahr für Leib und Leben darstellen.
Bild 22: Am alten Stellwerk röhrt ein heftiges Pfund Dieselpower vorbei. Aufnahme vom April 2011.
Der Containerzug mit der Class 66 kam mir zwar nicht wirklich gefährlich nahe, aber das ist kein Grund, leichtfertig darüber hinwegzusehen. Fast täglich kommt es vor, daß eine oder jemand denkt, da passiert mir nicht, das habe ich im Griff. Bis es dann einmal anders kommt …
Abgesehen davon können ja auch die Lokführer und manchmal auch Lokfuhrerinnen nicht wirklich einschätzen, was dieser Knilch mit seiner Kamera da eigentlich an oder auf den Gleisen so treibt. Deshalb hatte ich mich hier rechtzeitig ins Gebüsch verzogen.
In Groß-Gerau-Dornberg konnte ich beobachten, wie nach Schulschluß ganze Gruppen von Jungen und Mädchen herdenartig das von Groß-Gerau herkommende Gütergleis überschritten, um auf den Bahnsteig für ihre S-Bahn zu gelangen. Vermutlich geschieht das hier an jedem Schultag. Die Unterführung ist ein Umweg und dazu ein langer.
An der Stockschneise, unterhalb der Landesstraße nach Gräfenhausen, gibt es einen „wilden“ Bahnübergang. Dieser wird ganz selbstverständlich mit Fahrrad oder Kinderwagen genutzt. Der Bremsweg so einer Class 66 wird im Fall der Fälle wohl nicht ausreichen. Nebenbei: ich habe ihn auch benutzt.
Bild 23: Der Übergang an der Stockschneise. Den wenigsten Nutzerinnen und Nutzern dürfte das Prinzip des Gleiswechselbetriebs bekannt sein. Diese Elektrolok der Baureihe 155 fährt „auf dem falschen Gleis“. Aufnahme vom April 2011.
In Stockstadt am Rhein sprangen einige Jugendliche, die wohl nicht so recht wußten, was sie jetzt wollten, von dem einem Bahnsteig zum anderen und wieder zurück. Den TGV oder ICE, der hier um die Ecke rauscht, können sie einfach nicht im Blick haben. Die seit über einhundert Jahren bestehende Unterführung zu benutzen, ist wohl nicht cool genug.
In Riedstadt-Goddelau hatte es einmal einer ganz eilig und sprang über die Gleise, um noch seine S-Bahn zu erreichen. In diesem Moment fuhr der Triebzug an, und es war nur der Geistesgegenwart des Lokführers zu verdanken, daß der Vollidiot noch lebt.
Sich auf die Bahnsteigkante zu setzen und die Beine baumeln zu lassen, scheint ein gesamtdeutsches Phänomen zu sein. Das geht solange gut, bis der Zug aus der falschen Richtung kommt oder der Stöpsel im Ohr das Tröten des Zuges übertönt.
Und so weiter …
Was ich sagen will: wer unbedingt meint, es mir nachtun zu wollen, sollte mit besonderer Achtsamkeit vorgehen. Besser ist es, sich Alternativen zu suchen, die es in der Regel auch gibt.
Leicht bergauf
Am 7. August 1977 machten sich in einem Waldstück bei Messel einundzwanzig Schotterwaggons selbständig und rollten zunächst gemächlich nach Kranichstein. Der Fahrdienstleiter im Darmstädter Stellwerk am Hauptbahnhof wurde informiert und der entschied, daß die Waggons an der Bergschneise in sicheres Gefilde überwechseln sollten. Der Anstieg bis zur Gräfenhäuser Straße, so hoffte er, würde die Ausreißer so weit abbremsen, daß sie zum Stillstand kommen würden. Doch wie so oft kam es ein wenig anders. Die Waggons schafften es zwar, in voller Fahrt die nach links gestellten Weichen ohne zu entgleisen zu überfahren, aber waren doch schon zu schnell für den kleinen Hügel. Und so donnerten sie in der Dunkelheit über ungesicherte Bahnübergänge und endeten schließlich hinter der Griesheimer Pfützenstraße in einem Wohnhaus. Verletzt wurde keine und niemand. Der Schaden wat hingegen beträchtlich.
Bild 24: Viele Jahre später, wir schreiben den September 2009, bringt eine Rangierlokomotive der Baureihe V 90 einen Kesselwaggon vom Evonik-Gelände in Weiterstadt zum Darmstädter Güterbahnhof. Die leichte Steigung von 1977 ist nunmehr ein Gefälle.
Eine Rangierfahrt an der Bergschneise
Am 16. Oktober 2012, an einem am Vormittag noch sonnigen Herbsttag, nutzte ich die Gelegenheit, die planmäßige dienstägliche Anlieferung und Abholung von Kesselwaggons für das Weiterstädter Zweigwerk der Firma Röhm/Evonik mittels einer Digitalkamera zu filmen. Während auf der Hinfahrt drei Kesselwaggons hingebracht wurden, wurde auf der Rückfahrt nur einer mitgeführt. Die Fuhre ging dann planmäßig zurück zum Darmstädter Güterbahnhof.
Mit der Einstellung des Personenverkehrs auf der Riedbahn zum Fahrplanwechsel Ende September 1970 war auch das zweite Streckengleis zwischen Bergschneise und Goddelau überflüssig geworden. Folgerichtig wurde die einst großzügig gestaltete Gleiskreuzung an der Bergschneise zurückgebaut.
Bild 25: Die Auffahrt Richtung Griesheim im März 2014.
Bild 26: Dieselbe aus der Gegenrichtung im März 2016.
Bild 27: Der Prellbock als Flankenschutz im April 2011. Einer der Querstreben trägt als Walzzeichen „Osnabrück 1907“.
Bild 28: Neben dem verbliebenen Gleis finden wir diese Ansammlung von aus dem Beton herausragender Schrauben; sie muß einmal etwas festgehalten haben. Aber was? Aufnahme vom April 2011.
Bild 29: Etwas oberhalb von den seltsamen Schrauben steht nahe am Hektometerstein 58,2 ein Wartezeichen (Ra 11) neben einer längst verlassenen Fernsprechbude. Zuletzt wurde hier per Sprechfunk oder GSM-Handy der Wunsch kommuniziert, auf das Hauptgleis überwechseln zu wollen. Aufnahme vom März 2016.
Bild 30: Folglich wartet diese Rangierfahrt im August 2009 vor dem Wartezeichen, bis die Strecke frei ist.
Brücken
Züge, die auf der Main-Rhein-Bahn von Mainz herkommen, werden in der Regel an der Blockstelle Stockschneise auf einem eigenen Gleis zum Darmstädter Hauptbahnhof geführt. Der Abzweig befindet sich (von Mainz kommend) direkt hinter der Landesstraße nach Gräfenhausen am schon erwähnten „wilden“ Bahnübergang [⇒ A1]. Es unterfährt die ehemalige Riedbahntrasse [⇒ D1] und kreuzt kurz darauf die Hammelstrift [⇒ E8], bevor es an den Brücken über die Gräfenhäuser Straße mit allen anderen von Norden, Westen und Osten herkommenden Gleisen vereinigt wird.
Die Riedbahn und das Werkstättengleis wurden dreigleisig über diese Stichstrecke geführt. Das Werkstättengleis wurde als erstes, wohl bald nach 1955, abgetragen, es folgte nach 1970 das zweite Riedbahngleis. Die Absperrgitter und Auflager verraten den ursprünglich dreigleisigen Aufbau. Unterhalb der Brücke wurde wohl in den 1930er Jahren ein Bunker eingebaut.
»» Weitere Aufnahmen dieser Brücke und ihres Umfeldes aus verschiedenen Perspektiven sind auf einer eigenen Unterseite zur Riedbahn zu finden.
In der Fortführung der einst dreigleisigen Gleisbiegung stand die Brücke über die einstige Gräfenhäuser Straße [⇒ D2], heute ein Nebenweg. Diese wurde 1978 durch eine vierspurige Schnellstraße ersetzt, was einen neuen Brückenbau erforderte, der nur noch eingleisig ausgeführt wurde. Die für damalige 1,28 Millionen Mark gebaute Brücke wurde erstmals Mitte August 1978 befahren.
Bild 31: Brücke über das von der Stockschneise zum Darmstädter Hauptbahnhof führende Gleis der Main-Rhein-Bahn. Die beiden früheren Gleise sind noch auszumachen. Im Hintergrund das Wartezeichen. Aufnahme vom April 2013.
Bild 32: Brücke über die alte Gräfenhäuser Straße, aufgenommen Ende der 1960er Jahre oder 1970. Bildautor Ulrich Richter.
Bild 33: Brücke über die Schnellstraße. Aufnahme vom April 2013.
Bild 34: Eine Rangierfahrt über diese Brücke im Juli 2009 mit 294 644.
Hinter der neuen Betonbrücke mit dem blauen Geländer verzweigten sich die drei Gleise. Das Werkstättengleis verlief fast geradlinig weiter durchs Gebüsch in Richtung Ausbesserungswerk, während die Riedbahn in einer weiteren Kurve auf die alte Trasse hingeführt wurde. Neben dem Einfahrtstor zu Evonik bzw. Röhm sind beide Trassen wieder vereint [⇒ D4].
Anmerkungen
Am Ende der angeklickten und eingefärbten Anmerkung geht es mit dem Return ( ⏎ ) zum Text zurück.
- 75 Jahre Hauptbahnhof Darmstadt, Seite 19. ⏎
- 75 Jahre Hauptbahnhof Darmstadt, Seite 25. ⏎
- In den 1950er Jahren, aber auch danach, verschob das US-Militär seine Panzer auf der Riedbahn von der Pfalz in die Oberpfalz und wieder zurück. Siehe hierzu die Unterseite US-Militärzüge 1955/56 zwischen Baumholder und Grafenwöhr. ⏎
- Die Abbildung ist dem Aufsatz entnommen: Umgestaltung der Bahnhofsanlagen in Darmstadt, in: Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgang LXII, 1912, Heft VII bis IX, Spalte 443–460; Abbildung in Spalte 451 [online zlb berlin]. ⏎
- Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt : Wöhlerweg-Brücke: Ein technisches Denkmal von 1912 bleibt der Stadt erhalten, Pressemitteilung vom 5. Mai 2006. ⏎
- Die Numerierung dieses Postens belegt dessen ursprüngliche Zugehörigkeit zur Main-Rhein-Bahn. Siehe hierzu auch die Riedbahn-Unterseite zum Posten 85 an der Bergschneise. ⏎
- Der Name Vierlingsgleis war den Rangierern am Güterbahnhof geläufig. Allerdings erschloß sich ihnen die Bedeutung des Namens nicht. Ein Pächter namens Gustav Vierling besaß am Rande der Riedbahn an der Gemarkungsgrenze von Darmstadt und Weiterstadt ein weitläufiges Gelände, auf dem wohl auch die Stute Halla gegrast hat. ⏎
- Möglicherweise gibt es bei einigen Browsern hier Schwierigkeiten mit der Darstellung. Die Videos laufen, aber sprengen den Rahmen der Textbox. Eine Lösung für dieses Problem habe ich noch nicht gefunden. ⏎
- Die Bundesbahn hatte ein marodes Gleis zwischen Goddelau und Wolfskehlen schon 1965 zum Anlaß genommen, den dortigen Streckenabschnitt nur noch eingleisig zu betreiben; ein Vorbote der kommenden Stillegung. Daß der Rückbau an der Bergschneise 1976 längst vollzogen war, dokumentiert eine Aufnahme von Thomas Reitzel aus selbigem Jahr. Der Standort dieses Fotografen ist das abwärts führende Riedbahngleis – und so ähnlich sieht es auch noch heute aus, auch wenn die dort geschilderte Zugbegegnung nicht mehr auf diese Weise praktiziert wird. ⏎
- (fgr) Einmal unter, einmal über die Bahn, in: Darmstädter Echo am 19. August 1978. ⏎