1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.
1946 war eine ganz andere Zeit. Das von den Nazis und ihren begeisterten deutschen Anhängerinnen und Anhängern verwüstet hinterlassene Land stand unter alliierter Besatzung. Die Entnazifizierung begann recht bald zu stocken, denn insbesondere die US-Alliierten – aber auch beispielsweise der erste Darmstädter Nachkriegsoberbürgermeister Ludwig Metzger – glaubten, Nazikader zum Aufbau einer neuen demokratischeren Ordnung zu benötigen. Daß eine Mehrheit unter den Deutschen ihnen hierbei nicht widersprach, darf nicht verwundern. Der Aufbau der neuen politischen Ordnung war begleitet vom Wiederaufbau einer zerstörten Infrastruktur. Nur langsam, und damit sind wir beim Thema, konnten Gleise und Bahnhöfe, Lokomotiven und Wagen wieder instandgesetzt werden, um zumindest einen rudimentären Betriebsablauf zu gewährleisten. Die damaligen Bahnbediensteten haben durch unermüdlichen Einsatz nicht wenig dazu beigetragen, daß auf ihren Schultern und Vorleistungen Jahre später ein sogenanntes Wirtschaftswunder in Gang gesetzt werden konnte.
Grundlage dieser Darstellung ist ein Dienstplan des Bw München Hbf, den mir dankenswerter Weise Klaus Hopf zur Verfügung gestellt hat. Die zugehörigen Kursbuchseiten entstammen dem Reichsbahn-Kursbuch für die Amerikanische Zone, gültig vom 15. August 1946 an. Neben dem hier wiedergegebenen Dienstplan für die E 44 bzw. E 52 enthält dasselbe Blatt auch den Dienstplan Nr. 9 für fünf Lokomotiven der Baureihe E 18.
Abbildung 1: Dienstpläne 9 und 10 des Bw München Hbf. von 1946, gültig ab 11. August 1946.
Die beiden Dienstpläne wurden vier Tage vor Fahrplanbeginn eingeführt und mit zehn Maschinen der Baureihe E 18, fünf Maschinen der Baureihe E 44 und einer Lokomotive der Baureihe 52 gefahren.
Zur Darstellung der dem Dienstplan zugrundeliegenden Traktionsleistung benötigen wir eine Reihe von Kursbuchstrecken, und zwar:
Die entsprechenden Seiten des 1946 Kursbuchs werden nachfolgend in aufsteigender Nummernreihenfolge wiedergegeben.
Abbildung 2: Kursbuchstrecken 401 und 401a. Uns interessiert hier die Gesamtverkehrsstrecke 401a.
Abbildung 3: Kursbuchstrecken 401b, 401c, 401d, 401e und 1401c. Uns interessiert hier die KBS 401b von Tutzing nach Kochel.
Abbildung 4: Kursbuchstrecken 401e, 402, 402a und 402 b. Uns interessiert hier die KBS 402 von München über Garmisch-Partenkirchen nach Mittenwald.
Abbildung 5: Kursbuchstrecke 424 München – Regensburg.
Abbildung 6: Kursbuchstrecken 424a bis 424f. Uns interessiert hier die KBS 424a von München nach Schleißheim.
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