1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.
Freundlicherweise wurden mir die zur Riedbahn gehörenden Seiten des Sommerfahrplans 1940 zur Verfügung gestellt, die ich mitsamt der Übersichtskarte zur Reichsbahndirektion Mainz hier wiedergebe.
Hinzuzufügen ist: Zug 2658 fuhr weiter bis Mannheim (an 6.07 Uhr), Zug 2699 kehrte von dort um 23.31 Uhr zurück. Es dürfte sich hierbei um Arbeiterzüge vorzugsweise für Mercedes-Benz / Daimler-Benz in Mannheim, eventuell auch BASF in Ludwigshafen, gehandelt haben. Zug 2806 wurde bis Lampertheim verlängert.
Dieser Fahrplan ging dem Angriffskrieg gegen die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Frankreich voran. Die in den nachfolgenden Tabellen aufgeführten Schnellzüge endeten aufgrund der angespannten Lage im Grenzgebiet nicht in Saarbrücken, sondern in Homburg. Das Hakenkreuz unterhalb der Adlerschwingen auf dem Deckblatt des Taschenfahrplans wurde farblich überdeckt. – Der in Fahrplänen kondensierte technische Betriebsablauf darf gerade im Nationalsozialismus den Blick nicht dafür versperren, daß mit Hilfe der Eisenbahn und der Eisenbahner (zuweilen auch Eisenbahnerinnen) Millionen von Menschen mißhandelt, vertrieben, eingesperrt, wie Vieh behandelt, als Arbeitssklavinnen und Arbeitssklaven gehalten und ermordet worden sind.
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