1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenabschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war der Personen- und Güterverkehr vorerst nicht auf Vorkriegsniveau möglich. Neben zerstörten Gebäuden, Gleisen, Lokomotiven und Wagen hatte das NS-Regime ganze Arbeit geleistet, als es sich schwor, seine Herrschaft bis zum Tod zu verteidigen. Die Sprengung der beiden Rheinbrücken bei Worms sollte den Verkehr noch etliche Jahre behindern. Erst am 15. Oktober 1948 wurde eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke in Betrieb genommen. Deshalb endeten die bis 1945 nach Worms verkehrenden Züge rechtsrheinisch in Hofheim, Lache oder in der Nähe der Blockstelle Landdamm [verweis].
Weitere Details: Die Züge der Main-Neckar-Bahn wurden vom Frankfurter Hauptbahnhof über Niederrad und nicht über Louisa nach Neu-Isenburg geleitet. Der Wiederaufbau der am 25. oder 26. März 1945 von den Nazis gesprengten Brücke für die Bahnlinien nach Darmstadt und Offenbach wurde erst im November 1946 fertiggestellt [1]. Ebenso gesprengt worden war die Brücke der Odenwaldbahn bei Hanau und die Mainzer Südbrücke. Während auf der Odenwaldbahn der Bahnhof von Klein-Auheim als Endstation diente, bauten US-amerikanische Pioniereinheiten parallel zur Mainzer Südbrücke zwei Behelfsbrücken, auf denen zumindest 1946 außer einem morgendlichen Pendlerzug nach Mainz keine zivilen Personenzüge verkehrten. Naheliegend wäre, daß die Besatzungstruppen ein Interesse daran hatten, daß dringend benötigte Arbeitskräfte pünktlich zur Arbeit erschienen; wie sie dann wieder nach Hause kamen, blieb selbigen überlassen. Dieser Pragmatismus orientierte sich an vorhandenen Ressourcen; und die Betroffenen hatten angesichts ihrer tausendjährigen Vorzugsbehandlung auch keine Veranlassung, sich darüber zu beschweren. Die Südbrücke wurde 1948/49 wiederaufgebaut.
Diese Seite gibt einen Überblick über die Fahrpläne der Riedbahn sowie aller Darmstadt berührenden Strecken. Dies sind:
Die in KBS 316 angeführten Schnellzüge D107/108 München – Stuttgart – Dortmund verkehren laut des Beiblatts „Während des Druckes des Kursbuches für die Amerikanische Zone gültig vom 15. August 1946 eingetretene Änderungen“ „vorerst noch nicht; sie werden aber voraussichtlich im Laufe des Monats August in Verkehr gesetzt. Anlauftage werden durch Rundfunk und Presse bekanntgegeben.“
Die Abkürzung „DUS“ bezeichnet Schnellzüge für amerikanische Militärurlauber mit einzelnen Wagen für den deutschen Zivilverkehr. Ein schwarzes Oval mit inliegendem weißen „X“ weist auf Züge hin, die ganz oder auf Teilstrecken nur auf besondere Anordnung hin verkehren. Der Kasten mit dem Kreuz als waagerechte und senkrechte Linie kennzeichnet die Grenze der jeweiligen Besatzungszone. Eilzüge sind zuschlagspflichtig.
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