Die Odenwaldbahn mit ihren beiden Zweigen von Hanau und Darmstadt nach Eberbach stellte die Hessische Ludwigsbahn in ihrem südlichen Streckenabschnitt vor größere technische und auch finanzielle Herausforderungen. Ursprünglich war geplant, den Lückenschluß im Süden 1879 vollzogen zu haben, aber die Nachwirkungen des Börsenkrachs von 1873 trafen die in Mainz beheimatete Aktiengesellschaft erheblich. Aufgrund angespannter Finanzlage mußten wichtige Eisenbahnprojekte hinausgezögert werden, zumal auch noch der mit der Stadt Mainz vertraglich ausgehandelte Umbau des Mainzer Hauptbahnhofs anstand. Dies erboste die Abgeordneten des Hessischen Landtags, als es darum ging, einen Zuschuß in Höhe von 600.000 Mark zu bewilligen. Am 13. und 14. Februar 1879 trat die Zweite Kammer der Stände des 23. Landtags zur Beratung zusammen. Zwar wurde am Ende die Summe bewilligt, doch war der Unmut allenthalben zu spüren. Als erste bekamen die beiden „Regierungskommissäre“, die bei der Hessischen Ludwigsbahn als Aufsichtsorgane eingesetzt waren, ihr Fett ab. Die Gesamtstrecke der Odenwaldbahn war im Mai 1883 fertiggestellt.
Im Oktober 1879 brachte der Abgeordnete Schröder eine Interpellation zum Baufortschritt der Odenwaldbahn und den damit verbundenen Kosten ein. Das Finanzministerium beantwortete die dort gestellten Fragen am 27. Januar 1880. Die Zweite Kammer des Hessischen Landtags verhandelte den Punkt am 13. Februar 1880.
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