Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Rangierfahrt
auf der Riedbahn.
Hauptbahnhof.
Hauptbahnhof.
Wasserturm.
Wasserturm.
Kriegskarte von Wilhelm Gerling.
Kriegsbeute.
Bahnhofstafel.
Museumsstück.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Dienstplan Nº 2 vom Dezember 1919

Ein Dokument

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Haupt­verlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten vor allem der Strecken­abschnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.

Nach dem am 11. November 1918 geschlossenen Waffenstillstands­abkommen mußten sich die Armeen des geschlagenen und durch eine revolu­tionäre Bewegung gestürzten Deutschen Kaiser­reichs bis hinter den Rhein zurück­ziehen. Die allierten Truppen besetzten das Rheinland, das Saarland, die Pfalz und Hessen bis hin zum Rhein. Weiterhin wurden den siegreichen Alliierten drei Brücken­köpfe in Köln, Koblenz und Mainz zugesprochen, deren Umkreis in einem Radius von 30 Kilometern ebenso zum Besatzungs­gebiet zählte; ein vierter kam bei Kehl mit einem Radius von 10 Kilometern hinzu. Hierdurch wurden Darmstadt und Griesheim vonein­ander getrennt, denn die Demarkations­linie verlief durch den Wald zwischen den beiden Orten. Auch Darmstadt wurde im April und Mai 1920 für knapp anderthalb Monate besetzt. Der Verkehr auf der Riedbahn war somit nur einge­schränkt möglich und wurde zuweilen von den franzö­sischen Truppen auch ganz unter­brochen. Dieses Schicksal ereilte zuweilen auch die Main-Neckar-Bahn zwischen Frankfurt und Darmstadt, da Teile der Strecke innerhalb des franzö­sischen Besatzungs­gebiets lagen.

Der hier wieder­gegebene Dienstplan Nº 2 der Betriebswerk­meisterei (Bwm)-Station Darmstadt vom 1. Dezember 1919 trägt diesem Umstand Rechnung. Aufge­führt wird am 8. Tag des Werktags­dienstes eine Zugleistung von Darmstadt nach Griesheim (ab 12.33, an 13.08) mit Zug 1537, die anschlie­ßend als Zug 1538 von Griesheim in den Frankfurter Betriebs­bahnhof geführt wurde (ab 13.45, an 15.50). Es handelt sich hierbei vermutlich um einen Güterzug, der am Kontroll­posten am Griesheimer Bahnhof endete. Interessant ist auch die Zug­leistung am Tag 7 nach/von Wiesbaden, das sich im Gegen­satz zu Darmstadt innerhalb des Mainzer Brückenkopfs befand. Bei der ver­wendeten Maschine handelt es sich um eine ehemalige preußische Schnellzug­lokomotive der Baureihe S 5. Der Dienstplan sah den Dienst von zehn Lokper­sonalen mit wechselnden Schichten auf sechs Loko­motiven vor, von denen fünf in Betrieb waren und eine turnus­gemäß ausge­waschen wurde.


Der Dienstplan

Deckblatt. Deckblatt. Werktagsdienst. Werktagsdienst. Sonntagsdienst. Sonntagsdienst. Lokomotivplan. Lokomotivplan.