Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau
Walter Kuhl
Rangierfahrt auf der Riedbahn.
Auf der Riedbahn.
S-Bahn in Frankfurt am Main.
Frankfurt/Main.
Spritzzug bei Erzhausen.
Erzhausen.
Dieseltriebwagen.
Kranichstein.
Rangierlok abgestellt in Darmstadt.
Darmstadt.

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau

Güterzüge rund um Darmstadt

Teil XII: Bilder aus dem 2. Halbjahr 2016

1869 wurde die Riedbahn zwischen Darmstadt und Worms eröffnet. Die heutige Riedbahn mit ihrem Hauptverlauf von Mannheim nach Frankfurt wurde erst zehn Jahre später errichtet. Dokumentiert wird auf meinen Riedbahn-Seiten der Streckenab­schnitt zwischen Darmstadt und Goddelau.

Ab und an, wenn ich mit dem Fahrrad durch die Gegend gefahren bin, begegnete mir einer der vielen Güterzüge, die täglich die Strecken in und rund um Darmstadt verlärmen. Einige davon, vor allem, wenn sie lokalen Charakter haben, sollen hier nach und nach vorgestellt werden. Die Bilder sind alle mit verschiedenen einfachen Knipsen entstanden, deren Fokussierung und Schärfe zuweilen zu wünschen übrig lassen. Vor allem dann, wenn der Sucher eigenwillig bestimmt, worauf der Fokus zu richten ist.

Was zuletzt geschah: Im Juni 2016 waren in Kranichstein einige durchfahrende Güterzüge zu betrachten.


Biebesheim.

Bild 271: In frühherbstlicher Stimmung erscheint am 2. September 2016 294 735-6 am strippenverhangenen nördlichen Bahnhofskopf von Biebesheim. Hier zweigen mehrere Nebengleise ab, was aber nicht viel zu bedeuten hat. Ab und an wird ein Güterzug auf Gleis 1 (rechts) abgestellt, um den Schnellverkehr vorzuziehen, während auf dem linken Gleis zuweilen einem Regionalzug eine Verspätung aufgebrummt wird, um einen verspäteten ICE durchzulassen. Wir werden der Lok gleich nach Gernsheim folgen, doch zunächst nach dem tieferen Sinn der Weiche am linken Bildrand fragen.

Biebesheim.

Bild 272: Der örtliche Autologistiker hat zwar den bestehenden Gleisanschluß übernommen und bei der Asphaltierung des Gesamtgeländes berücksichtigt. Aber bei einer solchen wie hier sichtbaren Konfiguration fällt es schwer anzunehmen, daß hier noch einmal eine Lok durchs Werkstor tuckert.

Merck Gernsheim.

Bild 273: Parallel zur Riedbahn verläuft zwischen Biebesheim und Gernsheim ein Schotterweg, der in Höhe des Merck'schen Geländes zu einer Sandpiste mutiert. Ich staunte nicht schlecht, als die soeben in Biebesheim gesichtete Lok an mir vorbeirollte, denn eine Übergabe auf dem östlichen Anschlußgleis von Merck hatte ich so direkt noch nie erlebt. In Höhe der Kilometertafel 37,6 zweigt links das westliche Anschlußgleis zu Merck ab, auf dem schon ein Kesselwagen zur Abholung bereit steht.

Merck Gernsheim.

Bild 274: Während sich das Werkstor öffnete, wechselte ich kurz einige Worte mit dem Lokrangier­führer. Dieses wollte verständlicher­weise nicht im Bild im Internet erscheinen; und so galt es, kunstvoll an ihm vorbei zu fotografieren. Ganz am Ende dieses Anschlußgleises wartete an der Abfüllstation des Werkes ein Kesselwagen …

Merck Gernsheim.

Bild 275: … der hier das Werksgelände schon verlassen hat, während sich neben dem Fotografen das Werkstor wieder schließt.

Hafenbahn Gernsheim.

Bild 276: Knapp eine Stunde später erscheint die V 90 mit drei Kesselwagen auf der Gernsheimer Hafenbahn. Nachdem sie zunächst einen ICE und dann eine Regionalbahn hat durchlassen müssen, kann sie auf dem Bahnhofsgelände für die Rückleistung nach Bischofsheim umrangieren. Die beiden bei Merck aufgelesenen Kesselwagen werden dabei in den Zugverband integriert.

Biebesheim.

Bild 277: In Biebesheim wartete ich auf die Rückkehr dieses Zugverbandes. Und so konnte ich die weiter oben angedeutete Verspätungs­erzeugung einer Regionalbahn hautnah miterleben. Ob der RMV die Deutsche Bahn als Netzbetreiber zur Kasse bittet, wenn die einfach mal so nebendran abgestellten Fahrgästinnen und Fahrgäste ihre Pünktlichkeits­garantie einfordern?

Biebesheim.

Bild 278: Als bald darauf der Güterzug auftauchte, zeigte es sich, daß auf dem westlichen Anschlußgleis von Merck neben dem Kesselwagen noch ein gedeckter Güterwagen mitgenommen worden war.

Kranichstein.

Bild 279: Am späten Vormittag des 9. September 2016 machte sich 294 628-3 auf den Weg nach Dieburg, um beim dortigen VW-Verteilzentrum einige Güterwagen abzuholen. Hier durchfährt sie die längere Kurve am östlichen Ende der Kranichsteiner Rangieranlagen.

Kranichstein.

Bild 280: Keine Stunde später kam sie mit sieben gedeckten Güterwaggons an der gleichen Stelle vorbei.

Kranichstein.

Bild 281: In Kranichstein wurden die Waggons zunächst auf das richtige Gleis umgesetzt, bevor sich die Lok auf den Weg zu Merck machte. Das Stellwerk ist längst außer Betrieb und auch der Kilometerstein wird im Regelfall ignoriert.

Kranichstein.

Bild 282: Da die Lok noch einen durchreisenden Güterzug vorlassen mußte, ergab sich die Gelegenheit zu einem Gruppenbild mit der auf dem Gelände des Eisenbahnmuseums abgestellten rotlackierten 103 und dem noch betriebsfähigen grünen Knallfrosch.

Nordbahnhof.

Bild 283: Zu den älteren, aber robusten und noch im Dienst befindlichen Güterzuglokomotiven zählen auch die bei RBH Logistics beschäftigten 151 038-7 und 151 083-3. Bevor der Merckgüterzug auf die Strecke gehen darf, wird am Nordbahnhof noch die Rückleistung des von den beiden beförderten Kohlenzuges abgewartet.

Nordbahnhof.

Bild 284: Dieser Talent 2 der Werdenfelsbahn gehört irgendwie nicht nach Darmstadt. Hier düsen andere Triebwagen herum.

Merckgüterzug.

Bild 285: Dann hupt es einmal laut, das Werkstor geht auf und der heute etwas kurz geratene Merckgüterzug setzt sich nach Kranichstein in Bewegung. Dort koppelt der Lokrangierführer der V 90 den Kesselwagen an die abgestellten gedeckten Waggons aus Dieburg.

Nordbahnhof.

Bild 286: Auf dem Weg zum Darmstädter Güterbahnhof kommt die komplette Ladung am Nordbahnhof vorbei.

Auf dem Weg zu Evonik in Weiterstadt.

Bild 287: Am 13. September 2016 brachte 294 735-6 einen Kesselwagen zum Evonik-Zweigwerk in Weiterstadt. Am Bahnübergang Wöhlerweg brummelte das Züglein derart langsam Richtung Bergschneise …

Auf dem Weg zu Evonik in Weiterstadt.

Bild 288: … daß ich tatsächlich noch einmal Gelegenheit zu einer Aufnahme mit dem Fernsehturm an der Gräfenhäuser Straße im Hintergrund bekam. Für die Rückleistung zum Darmstädter Güterbahnhof stand auf dem Evonik-Gelände kein Kesselwagen bereit, so daß die Lok bald darauf allein zurückkehrte. Die Ruhe im Bild täuscht. Es ist dem Zufall der Ampelschaltungen in Darmstadt und Weiterstadt zu verdanken, daß hier kein Personen-, Liefer- oder Lastwagen ins Bild fuhr. Ansonsten ist hier nämlich lautstarkes Remmidemmi.

Am Nordbahnhof.

Bild 289: Die Fotowolke erschien pünktlich zur Ausfahrt der vier Kesselwagen aus dem Merck-Firmengelände. Immerhin kam noch ein bißchen Sonne auf, als 294 643-2 am 21. September 2016 zum Durchschlupf unter der Frankfurter Straße in Richtung Kranichstein entschwand.

Kranichstein.

Bild 290: Am 18. Oktober 2016 radelte ich an den Kranichsteiner Bahnanlagen vorbei, als mir die geringelte V 100.05 der Hessischen Güterbahn auffiel. Bis es meiner Kamera gefiel, sich aus meiner Hosentasche herauszu­bequemen, war die Lok mit ihrem Begleitwagen schon ein Stück weiter fortgefahren; und der Sonnenstand war auch nicht wirklich hilfreich, um noch ein halbwegs brauchbares Bild hervorzuzaubern.

Am Nordbahnhof.

Bild 291: Der 14. November 2016 war nicht nur ein Montag, sondern auch ein recht sonniger. Das lud bei kühlen Temperaturen zu einem kurzen Internezzo an der Verbindungsbahn bei Merck bzw. am Nordbahnhof ein. Hinter dem Zaun des Pharma- und Chemieriesen stand schon eine rote Lokomotive bereit. Das Warten wurde versüßt durch eine Richtung Kranichstein durchfahrende DDR-V 100 (V 150.01), die hinter sich vier oder fünf leere Flachwagen herzog. Weit kann sie damit nicht gekommen sein, allenfalls bis Kranichstein oder (eher unwahrscheinlich) Messel, denn schon eine halbe Stunde später kam sie ganz allein zurück.

Am Nordbahnhof.

Bild 292: Fünf Minuten danach durcheilte eine Strabag-V 100 in der Gegenrichtung die Szenerie. Das Gebäudeensemble gehört vollständig zu Merck. Den wiederum Richtung Dieburg von einer langweiligen roten 185 gezogenen Kesselwagenzug lasse ich aus.

Am Nordbahnhof.

Bild 293: Es vergingen nur wenige weitere Minuten, bis DB Netz einen Kullerwagenzug vorbeischickte. Er kam aus Arheilgen (bzw. weiter nördlich) über die Verbindungskurve, die einstmals von den Blockstellen bzw. Stellwerken Birnbaum und Sensfelderweg bewacht worden war.

Am Werkstor von Merck.

Bild 294: Nach einer Kurzwende erschien er gleich wieder und schickte sich an, auf dem Anschlußgleis von Merck ein Nickerchen einzulegen. Dies ging aber nun gar nicht, weil ja noch der Merck-Güterzug das Gelände verlassen sollte. Die gleich herausfahrende rote Lok hat sich übrigens gut hinter einigen Kesselwagen versteckt.

Merck.

Bild 295: Der kleine Gelbe verzog sich also umgehend wieder und direkt danach machte sich der kurze Merckgüterzug auf den Weg nach Kranichstein. Am Rande sei vermerkt, daß die Gravita auf den Namen 261 056-6 hört. Ok, dachte ich, das war's dann wohl, und verpaßte eine bunte gen Dieburg solo fahrende Drehstormlok aus dem 180er-Nummernkreis. Wiederum nach Westen entwischte zuguterletzt die schon erwähnte, ebenfalls solo zurückfahrende gelbe V 100.

Rangieren im Hauptbahnhof.

Bild 296: Am Vormittag des 23. November 2016 stattete ich dem Darmstädter Hauptbahnhof für längere Zeit ein letztes Mal einen Besuch ab. Eine nicht näher identifizierbare V 90 rangierte sich einige Auto­transportwagen zurecht, die später noch dem lokalen Autologistiker zugestellt werden sollten.

Hiermit endet vorläufug die Serie über Güterzüge rund um Darmstadt. Ob es jemals eine Fortsetzung geben wird, steht vollkommen in den Sternen, auch wenn selbige rein gar nichts dazu beitragen werden.