Bahnhofsbild.
Der Bahnhof in Seitschen
Walter Kuhl
Der Bahnhof von Seitschen.
Der Bahnhof.
Ein Schuppen am Bahnhof von Seitschen.
Ein Schuppen.
Die Bahnhofsrestauration.
Die Bahnhofsrestauration.
Bewegung im Bahnhof.
Auf der Durchreise.
Alte Ansicht.
Wie es einmal war.

Der Bahnhof in Seitschen.

1846 eröff­nete die Säch­sisch-Schlesi­sche Eisen­bahn­gesell­schaft die Station Seitschen (sorbisch: Žičeń) an der Strecke von Dresden nach Gör­litz. 160 Jahre später ver­ließ der letzte Fahr­dienst­leiter das Stations­ge­bäude, einige Jahre später wurde es auf einer Auktion in Dresden ver­steigert.

Ansichtskartenmotive des Bahnhofs und seiner Umgebung

Eine noch sehr unvollständige Sammlung

Das Stationsgebäude des Seitschener Haltepunktes veränderte im Laufe der Jahrzehnte mehrfach sein Gesicht. Türen und Fenster wurden versetzt, das Innere umgestaltet, Läutewerke und Telegrafen­leitungen aufgespannt und wieder abgebaut; um nur einige Beispiele zu nennen. Auch die direkte Umgebung wurde im Bild verewigt: die Bahnhofs­restauration, das Bahn­wärterhaus, die Post und zwei Villen, die den Grundstock für die kleine Bahnhofs­siedlung bilden sollten.

Stilisierte Bahnhofsszene.

Abbildung 1: Gruß vom Bahnhof Seitschen auf einer im Mai 1900 von Göda nach Dresden versandten kolorierten Ansichtskarte, Verlag von Johannes Jyrch, Bautzen. Der flache Anbau des Stations­gebäudes besteht noch aus Fachwerk und besitzt ein spitzeres Dach als sein um die Jahrhundert­wende umgebauter Nachfolger. Auf dem Restaurations­gebäude ist möglicher­weise ein optischer Telegraf zu erkennen, eventuell soll es aber auch nur der Wetterhahn sein. Die Lokomotive mitsamt den angehängten Wagen erscheint in Proportion zum Gebäude­ensemble als zu klein. Das Motiv stammt aus den 1890er Jahren, vielleicht sogar früher. [1]

Bahnwärterhaus.

Abbildung 2: Um 1900 ist diese Aufnahme des Bahn­wärterhauses entstanden. Es ist (im damaligen Original) kommentiert mit „Sommerfrische Seitschen“. Als die Aufnahme verschickt wurde, wurde ergänzt: „Jetzt ist es Winterfrische“. Zur Verfügung gestellt von Siegfried Casper.

Bahnhofsszene.

Abbildung 3: Bahnhofsszene in Seitschen auf einer Ende 1903 gelaufenen nachkolorierten Ansichtskarte mit einem Bahnpost­stempel des Zuges 442 von Dresden über Kohlfurt nach Breslau. Der Treppenaufgang zur Bahnhofs­restauration erfolgt noch direkt vom Vorplatz aus. Verlag Deubner und Schulze, Bautzen.

Bahnhofsrestaurant.

Abbildung 4: Auch diese vor 1914 entstandene Aufnahme zeigt den Aufgang zur Restauration direkt vom Vorplatz. Das Schild mahnt: „Schritt fahren“. Die Bäume wurden mit angedeuteten Blättern nachkoloriert, obwohl die Aufnahme offensichtlich in der Wintersaison angefertigt wurde. Sie wurde 1916 versandt. Zur Verfügung gestellt von Siegfried Casper.

Terrasse der Bahnhofsrestauration.

Abbildung 5: Diese undatierte Ansichts­karte zeigt die Garten­terrasse der Bahnhofs­restauration von Oswald Proft. Verlag von Julius Dürr, Bischofs­werda. Oswald Proft gehörte auch die Kohlen­niederlage auf der Südseite des Bahnhofs­geländes.

Bei der Erstellung dieser Unter­seite hatte ich geschrieben, von der Anmutung her würde ich die Aufnahme auf die 1920er oder gar 1930er Jahre schätzen. Das zeigt nur, daß ich keine Ahnung von dieser Materie habe. Allerdings muß ich anfügen, daß mein Exemplar nicht gelaufen und damit auch nicht datierbar ist. Ein weiterer Internet­fund dieser Ansichts­karte trägt das Erwerbs- oder Versand­datum vom 28. März 1921, frankiert mit einer 30er Germania. Diese wiederum wurde inflation­bedingt 1922 aus dem Verkehr gezogen. Die beiden Kinder unter dem Baum in der Mitte scheinen dieselben zu sein, die auf einer anderen (hier nicht gezeigten) Karte am Fußende der Treppe sitzen. Diese Karte wurde 1920 abge­stempelt. Wenn wir davon ausgehen, daß derartige Ansichts­karten während des Ersten Weltkriegs nicht gedruckt wurden und danach die wirtschaft­lichen Verhält­nisse eher zu miserabel waren, um eine idyllische Karte zu drucken, dann dürfte die Aufnahme wohl 1914 oder zuvor ange­fertigt worden sein. Leider gibt es zur weiteren Eingren­zung kein Datum für den Umbau des Treppen­aufgangs.

Vierfeldrige Ansichtskarte.

Abbildung 6: Diese im Juni 1935 gelaufene vierfeldrige Ansichtskarte stammt ebenfalls aus der Zwischen­kriegszeit. Sie zeigt das Stationsgebäude mit seinem wohl noch nicht asphaltierten Vorplatz, die Pos(t) und die Bahnhofs­restauration. Verlag Oswald Schäbitz, Dresden.

Auf der Terrasse vor der Bahnhofsrestauration wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein Beet angelegt, dessen Einfassungs­keramik mehr oder weniger gut erhalten geblieben ist.