Der Jahresfahrplan 1988/89
der Deutschen Reichsbahn
Vor der sogenannten „Wende“ fuhren die Züge der Deutschen Reichsbahn noch nicht im Taktfahrplan zwischen Görlitz und Dresden. Internationaler Schnellzugverkehr war noch selbstverständlich. Zugausfälle waren wesentlich seltener als heute, und die Reichsbahn fuhr auch bei Schnee und Sturm. Viele Fahrwegtrassen wurden für Güterzüge benötigt, denn in der DDR gehörte, vielleicht auch notgedrungen, der Güterverkehr auf die Schiene. Zudem war 1989 die Strecke noch nicht wieder durchgehend zweigleisig ausgebaut. Allerdings war die Elektrifizierung der Strecke zu Mitte der 1990er vorgesehen, denn Braunkohle zur Stromerzeugung lag ja genügend herum und Klimaaktivistinnen, die dem Politbüro auf die ökologischen Sprünge hätten helfen können, waren noch nicht in Sicht. Der Bahnhof in Seitschen besaß seit Anfang der 1970er Jahre einen Gleisanschluß für das Agrochemische Zentrum (ACZ) vor Ort, über den mancherlei landwirtschaftliche Güter, aber auch Kohlen für die lokale Energieversorgung umgeschlagen wurde.
Abbildung 1: Gleisplan des Bahnhofs Seitschen um 1990.
Abbildung 2a bis 2d: Fahrplanseiten von Görlitz nach Dresden.
Abbildung 3e bis 3h: Fahrplanseiten von Dresden nach Görlitz.