Bahnhofsbild.
Der Bahnhof in Seitschen
Walter Kuhl
Der Bahnhof von Seitschen.
Der Bahnhof.
Ein Schuppen am Bahnhof von Seitschen.
Ein Schuppen.
Die Bahnhofsrestauration.
Die Bahnhofsrestauration.
Bewegung im Bahnhof.
Auf der Durchreise.
Alte Ansicht.
Wie es einmal war.

Der Bahnhof in Seitschen.

1846 eröff­nete die Säch­sisch-Schlesi­sche Eisen­bahn­gesell­schaft die Station Seitschen (sorbisch: Žičeń) an der Strecke von Dresden nach Gör­litz. 160 Jahre später ver­ließ der letzte Fahr­dienst­leiter das Stations­ge­bäude, einige Jahre später wurde es auf einer Auktion in Dresden ver­steigert.

Sichtungen im 2. Halbjahr 2018

In der Regel fotogra­fiere ich in Seit­schen auf den beiden Bahn­steigen ste­hend. Die „profes­sion­ellste“ Kamera, die ich bislang ver­wendet habe, ist eine Olmypus E-PL1 mit dem Stan­dard Zuiko-Objektiv.

Der Personen­verkehr wird zwischen Dresden und Gör­litz mit Desiro- und Regio­shuttle-Trieb­wagen abge­wickelt. Außer dem werk­täg­lichen Nah­güter­zug aus Dresden (seit Dezem­ber 2019 aus Senften­berg) schaut selten einmal ein anderer Zug vorbei. Diese raren Momente abzu­passen ist nicht einfach, vor allem wenn man keine Vorab­infor­mation hat, aber ab und an gelingt doch ein Schnapp­schuß. Dabei ist das gebo­tene Pro­gramm über­schau­bar. Da ist die mor­gend­liche Über­gabe nach Bautzen und manch­mal auch weiter nach Gör­litz, die abends wieder zurück­fährt, meist über Niesky. Verein­zelt gibt es rich­tig rum­pelnden Ver­kehr: Holz­züge werden in Löbau und Bautzen (und weiter west­lich auch in Bischofs­werda und Rade­berg) verladen. Die Getreide­züge werden in Nieder­cunners­dorf und Reichen­bach befüllt.

Die beiden Bombar­dier- bzw. Alstom-Werke in Gör­litz und Bautzen liefern Trieb­wagen und Doppel­stock­züge aus, die teil­weise vorab nach Dresden über­führt werden, damit sie eine Test- oder Abnahme­fahrt unter Strom absol­vieren. Nur selten kommt einem etwas Beson­deres vor die Linse. Auch die Arrange­ments verspre­chen eine gewisse Ein­tönig­keit.

Bildergalerie

Schneepflug.

Bild 56: Da brütet der Sommer am 3. Juli vor sich hin, und die Deutsche Bahn fährt einen Schneepflug spazieren. Die Schublokomotive ist die gelbe 203 307. Wenn ich jetzt noch auf dem anderen Bahnsteig gestanden hätte mit der Sonne im Hintergrund – so aber …

Schotterzug.

Bild 57: Am Tag darauf überraschte mich die 232 356 mit einem Haufen Schotter ebenfalls auf der Schattenseite.

AKE Rheingold.

Bild 58: Nachdem dieser stilecht mit dem „U-Boot“ 229 181 als „AKE-Rheingold“ vermarktete Zug nach Görlitz am 4. Juli als Gegen­lichtbild nicht viel getaugt hat, befand die Sonne bei der Rückfahrt am 8. Juli, sie sei erst eine Minute nach Durchfahrt des Zuges geneigt, sich zu zeigen. Bei einer Verspätung von rund zehn Minuten war es dann wenig verwunderlich, daß der nachfolgende Trilex-Triebwagen mit leichter Verspätung erschien.

Viadukt Demitz-Thumitz.

Bild 59: Am 9. Juli schaute ich in Demitz-Thumitz vorbei. Da ich keine Lust hatte, mit dem Fahrrad einen der Hügel zu erklimmen, um das Viadukt in voller Pracht abzulichten, dachte ich mir, versuch es doch einfach mal von unten. „Görliwood“ und „Zittauer Gebirge“ fuhren fast auf die Minute pünktlich als als RB 74147 nach Görlitz.

IC Doppelstockzug.

Bild 60: In den Sommerferien ist weniger los und zudem verhindert eine Baustelle in Bischofswerda tagsüber den durchgehenden Verkehr nach Arnsdorf. Und so dauert es ein wenig, bis wieder etwas halbwegs Interessantes des Weges kommt. Am 26. Juli ist es eine Mischung aus DB Regio-Twindexxen und IC-Doppelstockwagen. Zuglok ist eine Havelländische V 100 und die 147 559 fährt nur spazieren.

Getreidezug.

Bild 61: Am späten Nachmittag des 27. Juli bringen die Havelländischen V 160.4 und V 160.7 einen Getreidezug zum Verwerter. Die kurz darauf folgende Regionalbahn der ODEG erhielt wieder einmal einen unnötigen Zwangshalt am Seitschener Blocksignal. Das Trassen­management der Deutschen Bahn ist recht unpräzise, was angesichts von viel Luft auf der Strecke doch sehr verwundert.

Ludmilla mit Holzzug.

Bild 62: Ebenfalls am Nachmittag, aber ein wenig früher, zieht am 30. August die Ludmilla 230 077 der Dresdener Bahnlogistik 24 den zweiten Teil des Holzzuges von Löbau nach Bischofswerda.

Gravita mit Ludmilla.

Bild 63: Am Freitagmorgen des 5. Oktober lauerte ich der Übergabe auf. Doch anstelle von einigen Güterwaggons hatte sie eine Ludmilla im Schlepp, und zwar die 232 079. Vermutlich war es dieselbe Ludmilla, die am Folgetag elf Waggons voller Schotter zur Baustelle nach Bautzen bringen sollte.

Holzbretter aus Kodersdorf.

Bild 64: Vom 12. bis zum 22. Oktober ist auf der Magistrale von Cottbus nach Zittau der Strecken­abschnitt zwischen Hähnichen und Horka gesperrt. Die Fahrgästinnen und Fahrgäste werden in den beliebten schaukelnden Bus gesetzt und der Güterverkehr fährt Umwege. Die einen fahren über Polen und Forst zu ihrem Bestimmungsort, die anderen sind als Umleiter zwischen Görlitz und Dresden unterwegs. Genau betrachtet kamen einmal Schüttgut- und Autotransport­wagen aus Niesky und zweimal eingepackte Holzbretter aus Kodersdorf vorbei. Wir ersehen daraus die enorme Bedeutung der Oberlausitzer Hauptroute, aus welchem Grund, also wegen der vier Umleiter (jeweils hin und zurück) in elf Tagen, sie auch unbedingt mit einem wohl dreistelligen Millionenaufwand elektrifiziert werden muß. – Am frühen Samstagmorgen des 20. Oktober kamen die ersten Holzbretter­waggons vorbei. Da in Görlitz nicht ausreichend Platz für ein Umspannen eines derart langen Güterzuges besteht, muß er in zwei Teilen befördert werden. Daraus ließ sich errechnen, daß am frühen Nachmittag ein zweiter Teil mit dreizehn Waggons vorbeizukommen hatte. Und tatsächlich, er kam wie erwartet, gezogen von Press 204 009 und einer Schwesterlok.

Autotransportwagen für Niesky.

Bild 65: Am folgenden Sonntagmorgen brachte die Dresdener Übergabe mit Gravita 261 064 sieben Autotransport­waggons zur Aufarbeitung nach Niesky. Am späten Abend kam dieselbe Lokomotive mit fünf Wascosa-Schüttgut­waggons und zehn Autotransport­waggons aus Niesky zurück.

Übergabe.

Bild 66: Auch am Freitagmorgen des 9. November war 261 064 unterwegs, diesmal mit fünf leeren Kohlebehältern aus Bautzen.

Übergabe.

Bild 67: Genau eine Woche später kommt der gleiche Zug, aber mit anderer Lok. Eine V 90 habe ich hier schon länger nicht mehr gesehen, hier 294 888.

Lokzug mit ITL 118.

Bild 68: Nachdem sich die ITL 118 552 am 27. November den halben Tag in Bautzen die Füße plattgestanden hatte, machte sie eine Ausflugstour mit zwei kleineren Anhängseln.

Pressnitz ganz allein.

Bild 69: Am Folgetag brachte 112 565 zunächst einen Mitropawagen zu den Eisenbahn­freunden nach Löbau, drehte dort um und kam eine Stunde später bei untergehender Sonne ganz alleine wieder am Seitschener Bahnhof vorbei.

Übergabe.

Bild 70: Am Freitagmorgen des 30. November nahm 261 064 diesmal neun leere Kohlewaggons aus Bautzen mit nach Dresden.

Sonderfahrt nach Pirna.

Bild 71: Es folgt die kühle Jahreszeit der Adventskränze, Schwibbögen, Schokoladen­nikoläuse und plüschigen Weihnachts­männer. Und natürlich der allgegen­wärtigen Weihnachts­märkte einer trinkfreudigen Konsum­gesellschaft, einer wie der andere. Am 2. Dezember brach die Löbauer 112 331 mitsamt Wagenpark zu einer derartigen Pilgerfahrt nach Pirna auf.