Bahnhofsbild.
Der Bahnhof in Seitschen
Walter Kuhl
Der Bahnhof von Seitschen.
Der Bahnhof.
Ein Schuppen am Bahnhof von Seitschen.
Ein Schuppen.
Die Bahnhofsrestauration.
Die Bahnhofsrestauration.
Bewegung im Bahnhof.
Auf der Durchreise.
Alte Ansicht.
Wie es einmal war.

Der Bahnhof in Seitschen.

1846 eröff­nete die Säch­sisch-Schlesi­sche Eisen­bahn­gesell­schaft die Station Seitschen (sorbisch: Žičeń) an der Strecke von Dresden nach Gör­litz. 160 Jahre später ver­ließ der letzte Fahr­dienst­leiter das Stations­ge­bäude, einige Jahre später wurde es auf einer Auktion in Dresden ver­steigert.

Sichtungen im 1. Halbjahr 2019

In der Regel fotogra­fiere ich in Seit­schen auf den beiden Bahn­steigen ste­hend. Die „profes­sion­ellste“ Kamera, die ich bislang ver­wendet habe, ist eine Olmypus E-PL1 mit dem Stan­dard Zuiko-Objektiv.

Der Personen­verkehr wird zwischen Dresden und Gör­litz mit Desiro- und Regio­shuttle-Trieb­wagen abge­wickelt. Außer dem werk­täg­lichen Nah­güter­zug aus Dresden (seit Dezem­ber 2019 aus Senften­berg) schaut selten einmal ein anderer Zug vorbei. Diese raren Momente abzu­passen ist nicht einfach, vor allem wenn man keine Vorab­infor­mation hat, aber ab und an gelingt doch ein Schnapp­schuß. Dabei ist das gebo­tene Pro­gramm über­schau­bar. Da ist die mor­gend­liche Über­gabe nach Bautzen und manch­mal auch weiter nach Gör­litz, die abends wieder zurück­fährt, meist über Niesky. Verein­zelt gibt es rich­tig rum­pelnden Ver­kehr: Holz­züge werden in Löbau und Bautzen (und weiter west­lich auch in Bischofs­werda und Rade­berg) verladen. Die Getreide­züge werden in Nieder­cunners­dorf und Reichen­bach befüllt.

Die beiden Bombar­dier- bzw. Alstom-Werke in Gör­litz und Bautzen liefern Trieb­wagen und Doppel­stock­züge aus, die teil­weise vorab nach Dresden über­führt werden, damit sie eine Test- oder Abnahme­fahrt unter Strom absol­vieren. Nur selten kommt einem etwas Beson­deres vor die Linse. Auch die Arrange­ments verspre­chen eine gewisse Ein­tönig­keit.

Bildergalerie

Überführungsfahrt.

Bild 1: Am 13. Januar brachte 112 565 den augeliehenen Mitropawagen zurück nach Löbau.

Überführungsfahrt.

Bild 2: Am 17. Januar kam ein Desiro der Ostdeutschen Eisenbahn (642 416) vermutlich von einem Werkstatt­aufenthalt zurück.

Übergabe.

Bild 3: Am Folgetag bestand die Übergabe mit 261 094 aus leeren Kohlewaggons.

Übergabe.

Bild 4: Am Freitagmorgen zwei Wochen später zog dieselbe Lokomotive am 1. Februar die Übergabe mit Holz- und leeren Kohlewaggons.

Übergabe.

Bild 5: Am darauf folgenden Montag scheint nach Schneefällen die nunmehr bekannte Übergabelok morgens nicht losgekommen zu sein und erschien erst am frühen Nachmittag um halb 2.

Übergabe.

Bild 6: Freitagmorgens ist sogar im Winter die Übergabe wie am 8. Februar auch außerhalb der Dunkelheit abzulichten.

Lok ohne Übergabe.

Bild 7: Am 15. Februar handelte es sich bei 261 089 wohl eher um eine Lok ohne Übergabe.

Übergabe.

Bild 8: Am 22. Februar zog 261 019 ein wenig Holz und zwölf leere Kohlewaggons hinter sich her.

Getreidezug.

Bild 9: Zur Abwechslung fuhr am 26. Februar ein von zwei Havelländischen V 100 gezogener Getreidezug bei sich verdünnisierendem Licht vorbei. Den nachfolgenden Holzzug mit der „Schwatten Liebe“ habe ich dann verpaßt. Wer rechnet denn auch damit, daß die in der Ferne werkelnden Stellwerker zwischen den langsam hochkeuchenden Getreide­transport und dem Regionalexpreß von Görlitz nach Dresden noch einen schweren Holzzug durchschleusen? Das war dann auch eine Punktlandung, denn der Regionalexpreß bremste, weil pünktlich, schon zum Zwangshalt ab, als der Holzzug gerade nich rechtzeitig Bischofswerda erreichte und das Signal auf Grün umsprang.

Übergabe.

Bild 10: Am 1. März war es wieder 261 019, die einen richtigen Gemischt­warenladen beförderte.

Übergabe.

Bild 11: Am 8. März fiel die Übergabe aus, am 22. März kam die Gravita alleine zurück. Aber am 15. März beförderte 261 019 mehrere Holzwaggons und leere Kohleneimer.

Getreidezug.

Bild 12: Die beiden Havelländischen V160.6 und V160.7 schleppten am Dienstag­nachmittag des 19. März einen Getreidezug durch das blinzelnde Sonnenlicht.

Übergabe.

Bild 13: Am 29. März zog die Gravita einen etwas anderen Gemischt­warenladen, am Ende fährt ein ICE-Wagenkasten zur Weiterbehandlung, wohl von Wrocław/Breslau nach Krefeld.

Getreidezug.

Bild 14: Weiterhin durchfahren wöchentlich ein oder zwei vollgepackte Getreidezüge den beschaulichen Landbahnhof Seitschen. Am Dienstag, den 2. April, wurde einer derart geschickt zwischen die regulären Triebwagen eingepaßt, daß der nachfolgende Regionalexpreß einen dreiminütigen Zwangshalt am rot gestellten Signal einlegen mußte. Warum das nicht möglich sein soll, die wenigen Güterzüge so zu planen, daß der nachfolgende Personenzug nicht behindert wird, wissen nur die Götter im Olymp am Potsdamer Platz. Zwei Tage später, am Donnerstag, kamen die beiden Havelländischen V 100 mit ihren 26 Getreidewaggons so rechtzeitig, daß der Regionalexpreß ungehindert nach Dresden eilen konnte. Geht doch!

Gravita.

Bild 15: Am 5. April fuhr die Übergabelok 261 019 mutter­seelenallein nach Hause. In der Nacht zuvor hatte sie rund 20 Waggons befördert, so daß es am Morgen darauf nichts mehr zu tun gab. Rechts neben dem Verbotsschild hing bis zum 14. März das ehemalige Bahnhofsschild mit dem Logo der Deutschen Bahn. Wer in wessen Auftrag das Schild abmontiert und entwendet hat, würde mich ja schon interessieren.

Dampflok Sonderfahrt.

Bild 16: Am Wochenende vom 12. bis zum 14. April fand in Dresden das 11. Dampflok-Treffen statt. Aufgrund von Weichenbau­arbeiten in Löbau konnte die für Samstag, den 13. April, geplante Sonderfahrt nach Görlitz nur bis Bautzen geführt werden. Als Schub­unterstützung war die zur ITL gehörende DDR-Diesellok 118 552 dabei. Seitschen wurde regelrecht belagert; mehr als ein Dutzend Fotografen knubbelten sich auf dem weitläufigen Areal.

Dampflok Sonderfahrt.

Bild 17: Das Objekt der allgemeinen digitalen Begierde war 52 8195, die aufgrund der kühlen Witterung eine geruchsintensive Fotowolke absondern konnte.

Schotterwagentransport.

Bild 18: Am 16. April sammelte die BBL-V 100 rund zwanzig Schotterwagen in Löbau und Bautzen ein und zog sie zu neuen Aufgaben.

Getreidezug.

Bild 19: Tags darauf holten die Havelländischen V 160.3 und V 160.5 einen Getreidezug aus Nieder­cunnersdorf ab; ob daraus Viehfutter, Flüssigdrogen oder Nahrungsmittel hergestellt werden, soll hier offen bleiben.

Übergabe.

Bild 20: Da am Karfreitag keine Übergabe verkehrt, schleppt die Gravita 261 095 am Donnerstag­mittag rund dreißig Güterwagen die Rampe nach Bischofswerda hoch.

Getreidezug.

Bild 21: Ein weiteres Bild aus der beliebten Reihe, welche Havelländische denn diesmal den Getreidezug ziehen dürfen. Am Spät­nachmittag des 25. April waren es die V 160.8 und V 160.6.

Überführung.

Bild 22: Am 27. April kam die Löbauer 112 331 mit der MEG 207 (ursprünglich V180 391) dermaßen schnell angerauscht, daß nur noch ein Blick hinterher verblieb. Die von der OSEF erworbene Lokomotive firmiert nunmehr als 118 791.

Getreidezug.

Bild 23: Während in Bautzen am 1. Mai brav demonstriert wurde, brachten V 160.8 und V 160.6 einen leeren Getreidezug zum Beladen nach Nieder­cunnersdorf. Man und frau sieht: der immense Güterverkehr auf dieser Strecke bedarf dringend einer Elektrfizierung.

Übergabe.

Bild 24: Am Freitagmorgen des 3. Mai holte Übergabelok 261 095 einige leere Kohlewaggons aus Bautzen ab.

OSEF Sonderfahrt.

Bild 25: Ein Monat lang war ziemlich tote Hose auf der ach so gefeierten Magistrale, in die mehr als eine halbe Milliarde Euro Kohle(n) verballert werden sollen. Dann aber luden die Eisenbahn­freunde in Löbau mit ihrer 112 331 für den 1. Juni zu einer Sonderfahrt nach Schwarzenberg ein. Um halb sechs am frühen Sonntagmorgen kam die Party dann wieder in die Oberlausitz zurück.

Unkrautvertilger.

Bild 26: Am Vormittag desselben 2. Juni führte 203 315 den giftsprühenden grauen Zug durch die Oberlausitz, um die Pflanzen auf dem Schotterbett daran zu hindern, zu blühen und zu gedeihen. Die Sonne stand etwas ungünstig …

Unkrautvertilger.

Bild 27: … aber das ließ sich am Mittag ganz anders an, als 203 308 auch das andere Gleisbett abspritzen ließ.

Übergabe.

Bild 28: Zwei Wochen lang fuhr die Übergabe nicht über Seitschen, sondern über Görlitz nach Bautzen. Am 3. Juni nun kam 261 095 wieder auf gewohntem Wege, aber nicht zur gewohnten Zeit am frühen Morgen, sondern erst am frühen Nachmittag. Mit rund 20 Kohlewaggons kann bei Temperaturen an die 30 Grad schon einmal an den kommenden Winter gedacht werden.

Getreidezug.

Bild 29: Am 7. Juni nutzten die Havelländischen V 160.9 und V 160.3 einen Sonnentag, um einen Getreidezug aus Nieder­cunnersdorf abzuholen.

Übergabe.

Bild 30: Nicht ganz so viel Sonne bekam die Übergabe am 21. Juni ab. Mit dem Hochbord­waggon war Kohle für die Schmalspurbahn in Zittau geliefert worden. Drei Kessel- und fünfzehn geleerte Kohlewaggons vervollständigen den morgendlichen Güterzug.

2x 118.

Bild 31: Am 29. Juni brachte 118 552 die Löbauer 118 791 zu den dortigen Eisenbahn­freunden zurück.