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Bild 1: Am 29. Jabuar befuhr erstmals ganztägig als neu frisiertes Regioshuttle 650 065 den Verstärker den Streckenabschnitt zwischen Görlitz und Bischofswerda. Diesen look sollen zukünftig alle auf dieser Strecke verkehrenden Trilexe erhalten. – Daß hier die Bahnhofsbeleuchtung am hellichten Tag eingeschaltet ist, liegt nicht am trüben Weter. Am Abend des 11. Oktober 2019 war auf dem Bahnhofsvorplatz und dem Bahnsteig von Gleis 1 die Beleuchtung komplett ausgefallen und das am Tage darauf erschienene Reparaturteam wußte sich nur so zu helfen, die Beleuchtung in den Dauermodus zu versetzn. Eines Tages kommen sie zurück mit einem neuen Dämmerungsschalter, der auch funktioniert, und dann ist wieder für einige Monate am Tag das Licht ausgeschaltet. Vermutlich hat Bahnvorstand Ronald Pofalla auf seinem High Tech-Rechner mit einer Excel-Tabelle eine break even point-Berechnung durchgeführt und bei der nachfolgenden Power Point-Präsentation festgestellt, daß es wesentlich günstiger und vor allem geizbilliger ist, gerade im Winter die Umgebung mit Braunkohlestrom aufzuheizen und ganz nebenbei auch zu beleuchten, als seine durchaus kompetenten Techniker vor Ort einmal den periodisch wiederkehrenden Fehler gründlich erforschen und abstellen zu lassen. Es ist ja nun nicht so, daß in Seitschen die Beleuchtung zum ersten Mal total versagt hätte. Zu Reichsbahnzeiten hat es solcherlei jedenfalls nicht gegeben. Da muß schon die überlegene Marktwirtschaft aus dem Westen kommen, um uns solch einen Quark einzurühren.
Bild 2: Am Folgetag spekulierte ich auf die Durchreise eines Getreidezuges mit einem orangefarbenen blauen Tiger der HVLE. Statt dessen grüßte der Lokführer dieses Instandshaltungsfahrzeuges für Oberleitungen 711 115 recht freundlich. Weshalb dieses Fahrzeug ausgerechnet hier entlangfährt, erschließt sich nicht wirklich. Denn eine Strippe wird hier allerfrühestens in zehn Jahren gezogen werden; und auch das steht noch in den leuchtenden Sternen der Kohlebagger.
Bild 3: Am 6. Februar brachte Captrains 203 163 zwei überfällige Talent-3-Triebwagen von Bombardier auf den Weg ins Saarland.
Bild 4: Obwohl – so sicher bin ich mir da nicht. Denn am 20. Februar brachte ITLs 118 552 einen Schwung Talente wieder zurück in die Oberlausitz nach Bautzen. Die Kombination mit den Schotterwaggons ist auf jeden Fall modellbahnreif. Anschließend fuhr die Lok weiter nach Löbau, denn zwei Tage danach bespannt sie dort am Samstag einen Sonderzug der OSEF in den Harz.
Bild 5: Am Vormittag des 2. März wurde eine für Abellio in Baden-Württemberg bestimmte Triebwageneinheit nach Dresden überführt. Am Nachmittag brachte Captrain 203 163 diesen Talent-Triebwagen wieder zurück, kurz bevor das Licht ausgeknipst wurde.
Bild 6: Von Anfang Januar bis Anfang März wurden mindestens siebzehn Getreidezüge aus Niedercunnersdorf, vielleicht auch Reichenbach, die Rampe nach Bischofswerda hochgefahren. Entweder kamen sie am frühen Morgen oder abends in der Dunkelheit oder ohne Vorwarnung in der Trübnis eines Winters, der kein Winter sein wollte; jedenfalls habe ich sie alle verpaßt. Am Freitagnachmittag (6. März) fuhr nunmehr eine illustre Reisegesellschaft durch Seitschen. Dampflokomotive 03 2155 und elf Reichsbahnwagen brachten die Gruppe von Dresden nach Görlitz. Am hinteren Ende schob als „Angstlok“ 110 101 nach. Am Samstag- und Sonntagmorgen pendelte der Zug mehrmals nach Bischofswerda und zurück, vermutlich um der Reisegruppe ein exklusives Fotoerlebnis zu bieten. Zufällig stand ich am Sonntagnachmittag am Bahnsteig, als der Zug nicht nur ein weiteres Mal wiederkehrte, sondern sogar anhielt. Nach einer Viertelstunde setzte sich die Lokomotive wieder in Bewegung, und diesen Moment sehen wir hier.
Bild 7: Am 9. März kam der vollständige Zug durch Seitschen und hielt am Vormittag für zehn Minuten an. Ein- oder Aussteigen wollte jedoch keine und niemand. Hintendran dieselte 110 101.
Bild 8: Und vorne dran wird für die Show gedampft.
Bild 9: Am 13. März brachte Captrains 203 163 bei leichtem Niesel und abgedunkelter Beleuchtung einen weiteren oder vielleicht auch denselben für Abellio bestimmten Talent-Triebwagen von einer Ausflugsfahrt nach Bautzen zurück. Rechts sehen wir das Ausfahrtssignal von Seitschen, das soeben auf Grün geschaltet worden war. Sollte da womöglich wenige Minuten später auf dem Gegengleis ein Güterzug vorbeischauen?
Bild 10: Und tatsächlich, nachdem ich seit Jahresbeginn rund zwantig Getreidezüge habe durch Seitschen rumpeln hören, zeigten sich neunundzwanzig prall gefüllte Getreidewaggons, die von der ästhetisch eher unscheinbaren 285 104 gezogen wurden.
Bild 11: Am 7. April kamen binnen weniger Minuten zwei sehr unterschiedliche Züge vorbei. Zunächst überführte Gravita 261 047 drei Twindexx-Doppelstockwagen von Bautzen nach Dresden. Sie werden, wenn sie dort ankommen, dem Main-Neckar-Ried-Expreß zwischen Frankfurt, Heidelberg und Mannheim verstärken und die kleine Provinzmetropole am Darmbach anfahren.
Bild 12: Von Dresden her brachte die WFL-Ludmilla 232 527 Schwellen nach Bautzen und kehrte schon eine halbe Stunde später alleine zurück.
Bild 13: Zweieinhalb Stunden nach der Fahrt nach Dresden brachte die Gravita drei offensichtlich andere Twindexxe nach Bautzen zurück. Während auf der Hinfahrt zwei Triebwagen aneinander gekoppelt waren, fehlen diese hier. Interessant ist auch die Komfortzone, in der sich der Schmutz so richtig wohlfühlt.
Bild 14: Neben der werktäglichen Übergabe ist der Getreidezug aus Niedercunnersdorf oder Reichenbach die einzige konstante Güterzugleistung, wenn auch unberechenbar an Tag und Zeit. Diesmal durften sich am Nachmittag des 8. April die beiden Havelländischen V160.5 und V160.6 mit den 28 Getreidewaggons abmühen.
Bild 15: Am Vormittag des 9. April mußte die zur Pressnitztalbahn gehörende 218 054 der regulären Regionalbahn hinterherfahren und wurde am Blocksignal ausgebremst. Das reichte gerade aus, um sie noch von hinten zu verewigen, bevor sie nach Bischofswerda verschwand.
Bild 16: Ebenfalls am 9. April durchfuhr am Vormittag der schon im Januar gesichtete Turmtriebwagen 711 115 den Seitschener Haltepunkt und enteilte Richtung Bautzen. Am späten Nachmittag kam er zurück und zeigte uns seine andere Seite.
Bild 17: Am Abend des 21. April hatte die EBS (Erfurter Bahn Service) Ludmilla 232 083 einen schweren Holzzug aus Löbau abgeholt und zieht ihn nun die Rampe nach Bischofswerda hoch.
Bild 18: Am Folgetag statteten zwei sehr verschiedene Lokomotiven Seitschen einen Besuch ab. Zunächst brachte die über 50 Jahre alte WFL-Lokomotive mit der Nummer 204 einen Schwellenzug nach Bautzen und kehrte von dort für diese Lokportrait zurück.
Bild 19: Wenig später brachte Captrains 203 163 einen kompletten IC-Doppelstockzug von einer Spazierfahrt nach Bautzen zurück.
Bild 20: Am 24. April kam 218 414 wohl eigens aus Oberbayern, um bei Bombardier in Görlitz diesen einen Doppelstockwagen abzuholen. Um einen Trassenkoflikt mit der pünktlich vorausfahrenden Regionalbahn zu vermeiden, wurde die Fuhre auf das Gegengleis geschickt. Den gut hörbaren Gruß des Lokführers will ich gerne erwidern.
Bild 21: Am Nachmittag des 28. April erschien grau in grau von 285 103 gezogen der wohl dreißigste (noch leere) Getreidezug dieses Jahres. Man fragt sich ja, wie dieses Pflänzchen in dieser unwirtlichen Umgebung überleben kann.
Bild 22: Am Morgen des 30. April befuhr Gravita 264 043 nach einem Rangierauftrag in Bischofswerda auf dem Weg nach Bautzen das „falsche Gleis“. Manche Jugendliche, die sich auf den Bahnsteigen von Seitschen die Zeit vertreiben und sich dabei auf die Bahnsteigkante setzen, ahnen nicht, daß die Gefahr ganz unerwartet von der anderen Seite nahen kann.
Bild 23: Später, am Nachmittag, zeigte die graue Lokomotive ihre andere Seite, als sie mit dem Getreide aus Niedercunnersdorf zurückkehrte.
Bild 24: Weitere zwei Stunden später kam die von Voith gebaute Maxima 40CC alias V490.3 der Havelländischen mit einem Schotterzug aus Ebersbach mit Umweg über Löbau des Weges. Siebenunddreißig schwer beladene Waggons benötigen viel Power.
Bild 25: Kurz bevor am 7. Mai die Dunkelheit jegliche Fotografie unmöglicht gemacht hätte, brachte eine Captrain-V 90 einen Triebwagen vorbei. Es handelt sich um einen bei Bombardier in Bautzen abgeholten Talent 2, der für die SWEG im Südwesten Baden-Württembergs bestimmt ist.
Bild 26: Er wird dort als Baureihe 8442 geführt und schon sehnsüchtig erwartet. Vermutlich handelte es sich um eine Überführung für eine Testfahrt, denn der Triebwagen kam am folgenden Nachmittag mit derselben Captrain-Lok zurück.
Bild 27: Und, nein, das hier ist gewiß kein kleiner Güterzug. Nur die Rückfahrt nach Dresden.
Bild 28: Sonntagvormittag am 10. Mai macht sich die Löbauer 52 8141 auf den Weg zur Werkstatt in Meiningen, um die Radlager überprüfen zu lassen.
Bild 29: Am Nachmittag des 13. Mai ist es die Havelländische V490.1, die 37 schwere Schotterwaggons schleppen muß.
Bild 30: Die Sonne hatte sich schon am Horizont verabschiedet, aber es gab noch ein bißchen Restlicht. Am 14. Mai brummte 285 103 mit einem Getreidezug vorbei.
Bild 31: Dreibeine haben Seltenheitswert in Seitschen. Am Nachmittag des 15. Mai waren die Wolken so freundlich, die Rückfahrt der Railadventure 365 221 aus Bautzen mit angemessenem Licht zu versehen.
Bild 32: Am 27. Mai machte sich am Abend die Sonne rar. Deshalb blieb der von den beiden Havelländischen V100 (V160.8 und V160.5) gezogene Getreidezug etwas im Dunkeln.
Bild 33: Am Nachmittag des folgenden Tages brachte 118 552 einen IC-Doppelstockzug wohl von einer Testfahrt zurück zu Bombardier nach Bautzen. Als IC-Lokomotive hing 147 578 hinten dran. Die zehn Minuten zuvor Lz fahrende Löbauer 112 331 hatte ich knapp verpaßt.
Bild 34: Am Abend kam eine Stopfmaschine des Weges.
Bild 35: Am Morgen des 28. Mai war ein leerer Splittzug nach Ebersbach gesichtet worden. So standen die Chancen gut, daß er am Abend nach dem Umsetzen in Reichenbach durch Seitschen zurückkommen würde. Das Licht wurde nicht besser, aber immerhin kam er mit seinen 37 von einer Maxima 30CC gezogenen Waggons noch vor Einbruch der Dunkelheit. Die 30CC war vielleicht etwas zu schwach dimensioniert, denn der nachfolgende Regionalexpreß wurde am Seitschener Blocksignal ausgebremst und mußte zwei Minuten zwangsweise auf sein Grün warten.
Bild 36: Am 29. Mai kehrte Captrains 203 163 am Abend nach erfolgter Überführung eines Triebagenzuges aus Bautzen zurück.
Bild 37: Am Abend des 3. Juni kam eine Railadventure-Lokomotive mit mehreren Schiebewand- und Flachwagen in Richtung Bautzen vorbei. Das versprach für den Folgetag eine Triebwagenüberführung. Bombardier ließ sich ein wenig Zeit, aber, als gerade das Nieseln begann, erschien der erwartete Zug am fühen Nachmittag. Mittendrin waren ein Triebzug für die S-Bahn in Hamburg und ein ICE-Mittelwagen.
Bild 38: Als am 4. Juni die Dunkelheit in die Oberlausitz einzog, kam eine Captrain-Lokomotive mit einem b(e)wegten Triebwagen auf dem „falschen Gleis“ Richtung Dresden vorbei. Daraufhin spekulierte ich auf eine Rückkehr am Nachmittag darauf, und so kam es auch. Im unfotogenen Gegenlicht sah das Ganze nicht so wirklich prickelnd aus, doch zwei Stunden später kam dieselbe Zuggarnitur überraschend erneut durch Seitschen. Hier zieht 203 163 einen Abellio-Talent, flankiert von zwei blauen Schutzwaggons.
Bild 39: Am Mittag des 8. Juni kam eine Vossloh DE 18 von Railadventure mit einem geteilten ICE 4-Triebzug vorbei. Etwas Ähnliches hatte ich schon am 27. April beobachten können. Am Zugschluß liefen diesmal drei Bahnpostwagen mit.
Bild 40: Sehr grenzwertig waren die Lichtverhältnisse am Abend des 9. Juni, als Captrains 203 163 einen IC-Doppelstockzug aus Bautzen abholte. Am Zugende wurde die nominelle Zuglok 147 576 mitgeschleppt.
Bild 41: Ähnlich wie am 5. Juni, nur diesmal tagsüber und mit viel mehr Licht, fährt Captrains 293 01 am 26. Juni einen bwegt-Talent nach Dresden. Auf den Zug hatte ich spekuliert, weil die Lok drei Stunden zuvor mit ihren beiden blauen Schutzwaggons nach Bautzen unterwegs war.
Bild 42: Apropos Spekulieren. Zwei Tage zuvor hatte eine Captrain-Lok einen vollständigen IC-Doppelstockzug nach Dresden-Reick gebracht. Normalerweise kommt dieser noch einmal zurück, bevor er dann ausgeliefert wird. Da dieser Zug noch ausstand, habe ich ausgerechnet, wann ich diese Rückleistung aus Reick wohl am Bahnsteig erwarten kann. Meine Vermutung war richtig, nur die Sonne verkrümelte sich im entscheidenden Moment hinter einer Wolkenfront. Irgendwie sieht das aber nicht vollständig aus …