Einleitung
Die 1886 eingeführte Dampfstraßenbahn nach Eberstadt und Griesheim befriedigte nur einen Teil der lokalen Verkehrsbedürfnisse; daran änderte auch die Erweiterung nach Arheilgen 1890 nichts. Darmstadts Stadtväter dachten elektrisch und nach langen Debatten erhielt die Stadt ihre eigene, elektrifizierte Straßenbahn im Herbst 1897. Es sollte noch 15 Jahre dauern, bis sich die Stadt und die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft auf ein gemeinsames Konzept und ein gemeinsames Unternehmen einigen konnten, das Hessische Eisenbahn Aktien-Gesellschaft, kurz: HEAG, genannt wurde.
Die hier vorliegende Dokumentation zur Straßenbahn in Darmstadt soll einen Einblick in Darmstadts verkehrlichen Eintritt in die Moderne bieten. Dabei werden auch Aspekte behandelt, die bislang in der Literatur nur kurz abgehandelt wurden, etwa bei der Darstellung des Postgleises in der Grafenstraße. Die Geschichte geht jedoch weiter, alte Strecken werden eingestellt, neue kommen hinzu. Relikte von damals sind auch heute noch mit geübtem Auge zu erkennen, aber auch der Papierkram kommt nicht zu kurz. Eine Straßenbahn ohne Fahrplan und Fahrschein – undenkbar. Ein Blick auf das heutige Verkehrsgeschehen rundet die Seiten zur Straßenbahn in Darmstadt ab. Sie sind zudem ein Seitenprojekt zu meiner Dokumentation der Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau.
Nicht alle Quellen sind zuverlässig, nicht alle in Urkunden und Büchern zu findende Daten korrekt. Manches bleibt widersprüchlich. Übertragungs- und Tippfehler sowie syntaktisch nicht zuende gedachte Satzgebilde sind ärgerlich, aber kommen vor. Für Hinweise hierauf bin ich dankbar und betrachte sie nicht als Besserwisserei von Menschen, die anderswo nach Fehlern suchen. Fehler sind dazu da, gemacht zu werden und daraus zu lernen, es besser zu machen. Soweit sich Widersprüche in verschiedenen Darstellungen und Unterlagen finden, versuche ich, sie begründet aufzulösen, oder lasse sie als Widerspruch stehen. Die zahlreichen Links und Literaturlisten sollen es anderen neugierigen Frauen und Männern ermöglichen, meine Darstellung nachvollziehen zu können, sie zu überprüfen oder gar unter einem anderen Blickwinkel zu korrigieren.
Als politischer Mensch nenne ich die Dinge beim Namen. Ich bezeichne Ausbeutung als Ausbeutung und nicht als Marktwirtschaft, habe für Militär und Krieg, egal mit welcher schönfärberischen Begründung, nichts übrig, und benenne die Ausplünderung anderer Länder und insbesondere deren Bewohnerinnen und Bewohner nicht als „terms of trade“, sondern betrachte sie als ein Verbrechen. Das gilt nicht nur für die deutschen Raubzüge im Krieg von 1870/71, im Ersten und Zweiten Weltkrieg, sondern auch für neokoloniale heutige Zeiten. Dies findet sich in meinen diversen Darstellungen auf dieser Webseite auch genauso wieder. Das mag für manche Lesende störend wirken, und hätte dann seinen Zweck erfüllt.
»» Eine Übersicht zu neuen Darstellungen oder der Ergänzung bestehender Seiten ist auf einer eigenen ausgelagerten Übersichtsseite (zur Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau) zu finden.
Die Frühzeit: 1886 bis 1914
Die Anfänge der Dampf- und der elektrischen Straßenbahn bis zum Einstieg Deutschlands in den Ersten Weltkrieg.
- Die Eröffnung der Dampfstraßenbahn in Darmstadt 1886.
- Mit der Dampfstraßenbahn auf den Truppenübungsplatz.
- Dampfstraßenbahn Darmstadt, Winterfahrplan 1891/92.
- Die elektrische Straßenbahn und ihre Anwendung auf Darmstadt. Denkschrift von Ferdinand Scheyrer 1894.
- Aus dem Jahresbericht der Dampfstraßenbahn 1894/95.
- Polizeiverordnungen für den Straßenbahnbetrieb von 1899 und 1909.
- Aus den Anfängen der elektrischen Straßenbahn in Darmstadt. Eine Auswertung der „Darmstädter Zeitung“; bisherige Jahrgänge: 1901 bis 1903, sowie 1918.
- Vertragsentwurf zwischen der SEG und der Stadt Darmstadt 1901.
- Der Vertragsentwurf über die Vorortbahnen vor der Stadtverordneten-Versammlung im Dezember 1901.
- Ein Ausflug in die Fasanerie.
- Entwurf des Sommerfahrplans 1909 und 1910 der Dampfstraßenbahn.
- Entwurf des Sommerfahrplans 1911 der Dampfstraßenbahn mit einem überformatigen Grafikscan.
- Die Konzession von 1912 für die neu gegründete Hessische Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft (HEAG).
- Winterfahrplan 1912/13 der Darmstädter Straßenbahn.
- Auszug aus dem HEAG-Geschäftsbericht 1914/15.
- Straßenbahngleise rund um das ehemalige Theater.
Weimar, die Nazis und die Bundesrepublik
Wenig erforscht war bislang die Postbeförderung per Tram ab 1918. Heftfahrscheine und Fahrpläne führen durch die Jahrzehnte. Ein Stadtplan mit Liniennetz verkündet den Eintritt in die Barbarei.
- Daten aus den Geschäftsberichten der HEAG 1912/13 bis 1940.
- Das Postgleis in der Grafenstraße. Post- und Pakerbeförderung mit der elektrischen Straßenbahn von 1918 bis ca. 1937.
- Erst Milch, dann Personen: Das Stichgleis in die Waldkolonie.
- Die Elektrische kommt nach Griesheim, Teil 1: 1918–1926.
- Die Elektrische kommt nach Griesheim, Teil 2: 1926–1930.
- Dokumententeil zur Elektrischen nach Griesheim.
- Straßenbahnen und Busse in Darmstadt zu Beginn des Nationalsozialismus auf einem Stadtplan, vermutlich von 1933.
- Vorleistung für eine nie gebaute Straßenbahn nach Pfungstadt.
- Die Verlängerung nach Jugenheim 1936.
- Bekanntmachung der HEAG vom Dezember 1938.
- Ein Heftfahrschein der Darmstädter Straßenbahn aus dem Zweiten Weltkrieg.
- Weitere Heftfahrscheine für Darmstädter Straßenbahnen und Busse.
- Die HEAG im Kriegsjahr 1941.
- Die Jahre 1945 bis 1948 im Spiegel der HEAG-Geschäftsberichte.
- HEAG-Fahrpläne vom August 1945 und Juni 1946.
- HEAG-Winterfahrplan 1954/55.
- HEAG-Sommerfahrplan 1963.
Zeitloses, wenn auch langsam schwindendes Ambiente
- Straßenbahnrosetten zum Aufspannen der Fahrleitung.
- Ein Straßenbahnmast verschwindet am Ostbahnhof, Februar bis Mai 2016.
- Das 2017 frei gelegte Gleis in der Hochschulstraße.
Das 21. Jahrhundert
1994 kamen die ersten Niederflurwagen nach Darmstadt, zunächst als Beiwagen. Derzeit sind im Linieneinsatz die 1991, 1998 und 2007 beschafften Baureihen ST 12 bis ST 14. Gezeigt werden Einzelporträts der Trieb- und Beiwagen, Veränderungen ihrer Werbebotschaften, sowie einzelne Betriebssituationen.
- Die Triebwagen der Baureihe ST 12.
- Die Triebwagen der Baureihe ST 13.
- Die Triebwagen der Baureihe ST 14.
- Die Beiwagen der Baureihe SB 9.
- Nachträge vom Sommer 2010 bis 2016 in fünf Teilen: [teil 1] [teil 2] [teil 3] [teil 4] [teil 5]
- Werbekalender 2010 bis 2017, in Einzelfällen auch bis 2018.
- Bildergalerie weiterer nicht (mehr) im Linieneinsatz befindlicher Schienenfahrzeuge.
- Ab nach Iaşi. Ausrangierte Straßenbahnzüge gehen 2007 nach Rumänien.
- Schnappschüsse 2007 bis 2009.
- Vereist. Bilder und Impressionen der Folgen eines Eisregens am 21. und 22. Januar 2013.
- Die Adventlinie 24 unter der Nebelsuppe am 29. November 2014 und den folgenden Samstagen.
- Vier Besuche im Mai 2017, im November 2017 und im Mai und August 2018.
- Die Adventlinie 24 am 7. Dezember 2019 auf dem Weg zur Lichtenbergschule.
- Langsamer Abschied vom ST 12 im November 2021.
Blick in die Kristallkugel
Was bringt die Zukunft? Werden neue Straßenbahnstrecken gebaut oder abgebaut? Welche neuen Straßenbahnfahrzeuge mag es geben? Werfen wir einen Blick in die Kristallkugel mit all ihren Nebeln und Wünschen.